Oldham Athletic AFC vs. Doncaster FC 0:1
Oldham Athletic

Oldham Athletic AFC
vs.
Doncaster FC 0:1

Doncaster Rovers

Latics Mad


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Rovers Mad - Penneys from Heaven


Letztes Spiel: Bradford City FC vs. Barnsley FC 13.11.2005, Boundary Park, League 1
Nächstes Spiel:  VfL Bochum vs. Alemannia Aachen

Ticket
5800 Zuschauer

Im Jahr 1899 ging der Profifußballverein Oldham County Pleite, was der zwei Jahre zuvor gegründete Club Pine Villa Oldham Boundary Park nutzte, in deieses Vakkum vorzustoßen. Er übernahm das Stadion Boundary Park aus der Konkursmasse und benannte sich gleichzeitit in Oldham Athletic Association Football Club um. 1907 wurden die Bemührungen mit der Aufnahme des Clubs in die Football League honoriert und von 1910 bis 14 gehörte man zum ersten Mal der Eliteliga an. Zuletzt war Oldham von 1991 bis 94 erstklassig, inzwischen spielen die Latics, wie der Spitzname des Teams ist, was wohl kaum näherer Erläuterung bedarf, in der League 1, was in der unübersichtlichen Ligaterminologie in England soviel bedeutet wie in der dritten Liga. Die Doncaster Rovers hatten über längere Zeit hauptsächlich negative Schlagzeilen geschrieben - Abstieg aus der Football League, Branstiftung im Stadion mit anschließender Haftstrafe des als Täter überführten Präsidenten des Teams -, doch in den letzten Jahr ging es wieder aufwärts und nach zwei Aufstiegen in Folge ist man seit der Saison 2003/2004 auch wieder in der dritten Liga angekommen. Nur zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz benötigen die Rovers unbedingt Punke, müssen aber beim Mittelfelteam Oldham auf jeden Fall die Außenseiterrolle übernehmen und auch die Latics müssen Punkten, um die Distanz zur Abstieszone zu halten und nicht selbst am Ende noch um den Klassenerhalt kämpfen zu müssen.

Beide Teams zeigen in der heutigen Partie große Defizite, was sich vor allem in sich immer wieder wiederholenden Ballverlusten im Boundary Park Mittelfeld niederschlägt. Verunsicherung mag dazu einen Teil beitragen, zumal man sich in beiden Fällen in höheren Tabellenbereichen bewegen wollte und bei Oldham erschwerend eine schlechte Serie dazukommt, bei der man nur eins der letzten sechs Spiele gewinnen konnte. Leicht überlegen sind über weite Strecken der ersten Hälfte die Rovers, aber es ist erschreckend, wie wenig dabei an Chancen herausspringt und kurz nach der Pause fällt dann fast der Treffer auf der anderen Seite, als Oldham Athletic die bis dahin größte Torchance hat, aber Doncasters Keeper einen Schuß nach schönem Diagonalpaß mit dem Fuß klären kann. Danach dominieren jedoch weiter die Gäste und nachdem ein Heber noch auf der Torlinie gerettet werden kann, bringt dann ein Elfmeter die Entscheidung, der zwar umstritten ist - es ist wohl zumindest auch der Ball gespielt worden, den sich die Latics aber letztendlich durch das tollatschig-plumpe Einsteigen von Abwehrspieler Terrel Forbes selbst zu verdanken und die Chance läßt sich Doncasters McIndoe nicht entgehen, der das Leder souverän zum entscheidenden Tor flach im Eck unterbringt.

Am Anfang Boundary Park gibt es kleinere Sprechchöre beider Seite und auch im weiteren Verlauf sind beide Fangruppen immer mal wieder zu hören - vornehmlich als direkte Reaktion auf brauchbare Situationen des eigenen Teams. Allerdings gibt es auch immer wieder längere Ruhepausen, so daß man dem Spiel letztendlich bescheinigen kann, daß die Atmosphäre gemessen an den üblichen Verhältnissen im englischen Fußball der letzten Zeit bestenfalls oberer Durchschnitt ist. Immerhin herrscht auch keinen Friedhofatmosphäre, wie sie so oft in den Stadien des Landes festzustellen ist und nach strittigen Situationen und natürlich auch dem Tor gehen auch schonmal im ganzen Stadion die Emotionen hoch.

Der Boundary ParkBoundary Park wurde im Juli 1886 eröffnet und ist somit eine Anlage mit reichlich Tradition, die sich wohltuend von der Gleichförmigkeit vieler Neubauten des letzten Jahrzehnts abhebt. Am Anfang hatte das Stadion nur zwei Tribünen, die Haupttribüne und die Broadway Tribüne. 1913 wurde die Erstgenannte neu erbaut und das damals errichtete Bauwerk bildet noch heute den Grundbau der aktuellen Haupttribüne, die allerdings immer wieder erweitert wurde und inwzischen Platz für 2400 Menschen bietet. 1991 und 1992 wurden die Hintertortribüne neu gebaut und dabei mit Sitzplätzen versehen und in einem Fall auch überdacht - die gegenüberliegende Seite war bereits zuvor gedeckt gewesen. Ende des letzten Jahrhunderts sah es so aus, als seien die Tage des Boundary Parks gezählt, denn man wollte schon zur Saison 2000/2001 in einem neuen Ground spielen, das wurde dann aber verschoben und neue Pläne lauteten, zusammen mit einem Rugby-Team ein neues 15000-Leute-Stadion direkt an der Autobahn zu bilden. Auch die sind inzwischen Geschichte und inzwischen ist der Umbau des Boundary Parks gelant, wobei als erster Schritt eine doppestöckige Tribüne geplant ist, die die Gegentribüne Lookers Stand ersetzen soll. Auch dafür gibt es freilich noch keinen Zeitplan und so ist es auch nicht undenkbar, daß der Boundary Park noch über längere Zeit in seinem jetzigen Zustand bleibt - was wohl letztendlich aus der Sicht des Stadionfreunds zu begrüßen wäre, auch wenn die Leute auf den unüberdachten Sitzplätzen der Vortribünen beider Längsseiten das zumindest bei schlechtem Wetter mehrheitlich wohl eher nicht unterschreiben wollen würden.

Quellenhinweis: Ein Teil der Informationen in diesem Bericht stammt aus Aerofilms Football Grounds from the air - Then and Now, 3. Auflage (2004), erschienen im Verlag Ian Allen Publishing Ltd.

Boundary Park

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