Offenburger FV |
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18.08.2012, Karl-Heitz-Stadion, DFB-Pokal |
Am 20.7.1907 wurde der FC 1907 Offenburg gegründet, aus dem am 8. Februar 1913 der heutige Offenburger FV 1907
hervorgehen sollte, nachdem man sich mit dem FV 1910 Offenburg zusammengetan hatte. Ab 1938 war der OFV in der
Gauliga Südbaden erstklassig, nach dem zweiten Weltkrieg kam man in die 1. Amateurliga Südbaden. Als größte
Erfolge der Vereinsgeschichte gelten bislang der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg, der der Offenburger
FV von 1978 bis 1991 ununterbrochen angehört hatte, sowie der Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft am
16. Juni 1984, als man mit 4:1 gegen den SC Eintracht Hamm gewinnen konnte. 2008/09 schaffte man es noch einmal für ein Jahr
in die Oberliga, und auch zur aktuellen Spielzeit kehrte man in diese Spielklasse zurück. Gleichzeitig gewann der
OFV zum fünften Mal den Verbandspokal Südbaden und qualifizierte sich so für den DFB-Pokal. Heute trifft man in
der ersten Hauptrunde dieses Wettbewerbs auf den FC St. Pauli, und man darf wohl davon ausgehen, daß ab sofort
der 18.8.2012 als größter Tag der Vereinsgeschichte genannt werden wird, an dem man im erstmalig seit seinem
Bau ausverkauften Karl-Heitz-Stadion als großer Außenseiter gegen die Hamburger gespielt haben wird. Diese allerdings
ihrerseits gelten als sporadischer Problemfall der ersten Pokalrunde und kommen immer wieder erst in der Verlängerung
weiter oder müssen gar gegen unterklassige Gegner die Segel streichen, wie zum Beispiel auch im letzten Jahr,
als die Kiezkicker mit 1:2 beim Regionalligisten Eintracht Trier unter die Räder kamen.
Der FC St. Pauli ist von Beginn an drückend überlegen, über weite Strecken der Partie spielt sich das Geschehen
nur in der Hälfte der Badener ab. So ist es dann auch hochverdient, als Mahir Saglik nach 22 Minuten mit einem
trockenen Schuß von außerhalb des Strafraums für die Führung der Kiezkicker sorgt. Es hätte zwar auch anders
kommen können - in der 16. Minuten war bei einem der wenigen Konter des OFV Christian Seger völlig frei vor
Philipp Tschauner aufgetaucht, doch letzterer konnte mit entschlossenem Eingreifen verhindern, daß die Partie
auf den Kopf gestellt wurde. Nachdem man einmal in Führung ist, beschränkt man sich bei den Hamburgern darauf, das
Spiel zu verwalten. So steht am Ende ein glanzloser Sieg mit einem Ergebnis von 0:3 da, da zumindest noch einmal Saglik und
schießlich Daniel Ginczek - und somit wurden alle Tore von ehemaligen Dortmunder Borussen erzielt - weitere Treffer gegen die von ihrem Gegner völlig überforderten Amateure erzielen.
Wie gesagt, ist das Karl-Heitz-Stadion erstmalig in seiner Geschichte ausverkauft, und dazu tragen auch die Anhänger
der Gäste bei, die ihren Hintertorbereich mit etwa 1500 Leuten gut füllen, wobei sich zahlreiche Umlandfans zwischen
die aus Hamburg und Umgebung angereisten Fans in Braun-Weiß mischen. Die werden in Offenburg freundlich empfangen und
beklagen sich am Ende maximal darüber, daß man bei tropischen Temperaturen seine Wasserflaschen am Eingang abgeben
mußte (um später teilweise von Feuerwehr und Polizei wieder welche zugeworfen zu bekommen), sowie daß die Feuerwehr
beim Wässern des Gästebereichs per Schlauch ein wenig übertreibt und mancher wohl nach dem Spiel in Offenburg erst einmal
Ersatz für die durchnäßte Kleidung besorgen muß - sowie teils verschmutzte Kleidung bei den Gästefans zu finden ist. Damit soll dafür gesorgt werden, daß niemand hitzebedingt umfällt,
aber am Ende gibt es dann doch ein paar Fälle von Bewußtlosigkeit, die von den Sanitätern versorgt werden müssen.
Stimmungsmäßig bleibt die Partie völlig dem Gästeanhang überlassen,
der zwar natürlich zahlenmäßig in der Minderheit ist, aber durchgängig supportet, während die Fans der Hausherren nur mal
kurz einen Sprechchor über die Lippen bringen, wenn sie vom Stadionsprecher dazu aufgefordert werden.
Am 16. Juni 1957 wurde in Offenburg das OFV-Stadion eingeweiht, das seit 1981 nach Karl Heitz benannt ist, der von 1949 bis 1975
die Geschicke der Stadt als Bürgermeister gelenkt hat. Wie der ursprüngliche Name nahelegt, war es von vornherein als
Spielstätte des OFV angelegt. Die heutige Partie bedeutet zwar erstmalig, daß der Club 'ausverkauft' melden kann,
aber keinen Zuschauerrekord, da es auch schon zu früheren Zeiten Spiele mit 10000 Zuschauern an dieser Stelle gegeben hat,
zu denen allerdings noch 15000 Menschen ins Stadion gepaßt hätten. Heute gibt es eine zehnstufige Traverse, die die Anlage
komplett umläuft und dazu eine überdachte Tribüne mit roten Sitzschalen, die zuletzt 2002 renoviert wurde. Im Eingangsbereich
des Stadions findet sich dann auch noch das runde Gebäude, in dem das Clubheim der Gastgeber untergebracht ist. Insgesamt hat
die Anlage höhere Zuschauerzahlen verdient als im Ligaalltag des OFV, und der heutige Tag dürfte dem Club eine Motiviation sein,
nicht wieder 25 Jahre bis zum nächsten Sieg im Südbadenpokal warten zu wollen, wie es diesmal der Fall war, denn letztmalig
hatte man den Cup 1987 nach Offenburg holen können. 7000 Zuschauer waren damals dabei, als der OFV mit einem 3:3 n. V. ein damals
noch übliches Wiederholungsspiel gegen den Bundesligavierten der abgelaufenen Saison in Gestalt von Borussia Dortmund erzwang,
das vor 5700 Zuschauern im Westfalenstadion mit 0:5 verloren ging.
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