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25.11.2006, Giuseppe Meazza (San Siro), Serie A |
Der AC Milan und der FC Messina gehörten im letzten Jahr zu den Teams, die direkt vom Manipulationsskandal im
italienischen Fußball betroffen waren. Sollten die Mailänder zunächst zum Zwangsabsteiger in die Serie B werden,
konnten sie am Ende erreichen, mit einem Punkteabzug davonzukommen, der mit 30 Punkten gerade so geartet war,
daß man sogar wieder in die Champions League hineinrutschen konnte. Der FC Messina ist eigentlich als Drittletzter
der Tabelle sportlicher Absteiger gewesen, durfte aber schließlich in der Serie A bleiben, weil man für den
als einzigen tatsächlich zurückgestuften vermeintlichen Meister Juventus Turin nachrücken konnte. Milan steht vor
der heutigen Partie unter Druck, da man zuletzt von neun Spielen nur eins gewinnen konnte und zusätzlich auch für die laufende
Spielzeit mit einem Punkteabzug von acht Punkten belegt wurde. Beides zusammen führt dazu, daß sich das Team gerade mal auf dem 15. Tabellenplatz befindet und unbedingt einen Sieg benötigt, um die Wende zum Besseren einzuleiten. Die Gäste aus Sizilien können sich dagegen über den bisherigen Saisonverlauf nicht beschweren, immerhin hat man bereits 14 Punkte geholt und damit 10 Zähler Vorsprung vor einem Abstiegsplatz und steht um sechs Punkte besser da als der heutige Gegner.
Was der AC Milan dringend benötigt, um zu Zuversicht zu schöpfen, ist ein früher Treffer und man merkt es den Bemühungen der Schwarz-Roten
in der Anfangsphase an, daß man sich genau diese Therapie verschrieben hat. In der dreizehnten Minute klappt das dann auch - wohl gerade noch rechtzeitig, bevor erste Zweifel aufkommen können - und es ist Team-Captain Paolo Maldini, der einen Freistoß so weiterleiten kann, daß Messinas Torhüter das Leder nur noch ins eigene Tor abfälschen kann. Über weite Strecken der Partie ist der AC Milan in der Folge das überlegene Team und man kommt auch zu einigen weiteren Chancen, bei denen allerdings Marco Storari im Tor der Gäste auf der Hut ist, der sich mehrmals auszeichnen kann. So geht das bis zur Schlußphase, in der der FC Messina noch mal alles auf eine Karte setzt und auf den Ausgleich drängt, wobei Milan noch einige Schrecksekunden zu überstehen hat, am Ende springt aber doch der erhoffte Dreier für die Hausherren heraus, die jetzt darauf hoffen, damit tatsächlich den Grundstein dafür gelegt zu haben, sich wieder in Richtung auf Tabellenbereiche zu bewegen, in denen man sich in Mailand eher zu Hause fühlt als im unteren Mittelfeld.
Die letzten Spiele haben sich offensichtlich auch auf das Publikumsinteresse beim Ex-Champions-League-Sieger ausgewirkt, denn mit etwa
42500 Zuschauern ist die heutige Partie das bisher in dieser Saison am schlechtesten besuchte Spiel des AC Milan, wobei die Resonanz in der laufenden Spielzeit ohnehin deutlich schlechter ist als in den Vorjahren. Die Heimfans liefern zunächst ein Intro mit Transparenten und Schwenkfahnen ab, danach gibt es dann recht durchgängigen Support. Zumindest auf die akustische Unterstützung scheint sich die Misere bei Milan also noch nicht ausgewirkt zu haben, wobei die Gesänge übrigens über eine mit mehreren Lautsprechern ausgestattete Sound-Anlage, die für die Heimfans installiert ist, angeheizt werden. Auch aus Messina sind etwa 200 Fans zum Spiel gekommen - besonders beachtenswert angesichts der Strecke, die mit ca. 1250 Straßenkilometern zu den größten Distanzen gehört, die es im italienischen Fußball gibt. Zu erkennen ist von den Gästefans alleredings wenig, denn sie sind im Oberrang hinter einem Tor untergebracht, wo mehr oder weniger Halbdunkel herrscht - das San Siro ist offensichtlich nicht dafür gemacht, daß die Anhänger der Away-Teams bei Flutlichtspielen besonders auffallen könnten. Immerhin gibt man sich alle Mühe, sein Team zu supporten, wobei davon dann natürlich angesichts der Zahlenverhältnisse auch nicht viel zu hören ist.
Das Stadio Giuseppe Meazza gehört sicherlich zu den bekanntesten Spielorten im internationalen Fußball und dürfte so gut wie jedem
ein Begriff sein - zum Teil auch unter dem Namen San Siro, den es bis 1981 getragen hat, bevor es nach dem zwei Jahre vorher verstorbenen italienischen Fußball-Idol Meazza benannt wurde. Von außen erinnert die hohe Anlage mit ihren wendelförmigen Aufgängen an ein gigantisches Parkhaus, wobei vor allem auch die über die Anlage hinausragenden roten Dachträger ins Auge fallen. Innen hat
das Stadion drei Ränge zu bieten, die nach oben hin steiler werden, wobei der dritte Rang auf einer Längsseite fehlt, so daß man hier bei gleicher Dachhöhe Ausblick auf den Abendhimmel hat. Als reines und komplett überdachtes Fußballstadion bietet das Giuseppe Meazza die besten Voraussetzungen, daß hier leicht ein Hexenkessel entstehen kann, besonders, wenn es im Derby gegen den Lokalrivalen Inter geht. Daß man sich das Stadion mit diesem Lokalrivalen zur Austragung seiner Heimspiele teilt, führt allerdings dazu, daß man die Sitzschalen nicht in seinen rot-schwarzen Vereinsfarben gestalten kann, wobei natürlich auch Inters Blau-Schwarz nicht in Frage kam, so daß man sich dafür entschieden hat, tribünenweise die Farben zu wechseln und die Tribünen dann auch gleich entsprechend ihrer Sitzschalenfarben mit Blu (blau), Arancho (orange), Verde (grün) und Rosso (rot) zu benennen.
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