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15.04.2014, Westfalenstadion, DFB-Pokal |
Am heutigen Dienstag wird sich zeigen, inwieweit die Fans des VfL Wolfsburg mit präkognitiven
Fähigkeiten gesegnet sind, also die Kunst des Hellsehens beherrschen. Nach der etwas unglücklichen
2:1-Niederlage ihrer "Wölfe" im Westfalenstadion standen sie im schon während der Partie nur
spärlich gefüllten Gästeblock und stimmten "Über Dortmund fahr'n wir nach Berlin!" an und außerdem
haben sie - wie mit einem Plakat anlässlich des Ligaspiels bei Hertha BSC bekanntgegeben - das
Stadion für den Finaltag am 17.5. bereits "reserviert". Vor die zweite Finalteilnahme des VfL
Wolfsburg, der im ersten Versuch 1995 mit 0:3 gegen den Borussia VfL Mönchengladbach unterlegen
war, haben die Götter und der DFB aber zunächst mal das Halbfinale gesetzt und da muss man sich
halt wenige Tage nach dem Ligaspiel nochmal mit der anderen Borussia in der Bundesliga auseinander
setzen, dem Ballspielverein Borussia 09 Dortmund und außerhalb des Wolfsburger Universums wird
dann doch eher der BVB favorisiert, heute das Ticket nach Berlin zu buchen, auch wenn vor allem
im schwarz-gelben Lager selbst, ob oft sehr knapper Spiele gegen Wolfsburg, eine gewisse Skepsis
herrscht und man nicht so recht weiß, was man von der heutigen Partie erwarten soll.
In der Anfangsphase zeigt sich der BVB, trotz der vielen Spiele der letzten Tage, gut aufgelegt und
dominiert die Partie, was auch schnell zu ersten Chancen führt und bereits in der 12. Minute durch
Henrik Mkhitaryan, der mustergültig vom - zuletzt besten Offensivspieler der Borussen in Gestalt von
Marco Reus - bedient wird, in Führung geht. Auch in der Folge bleibt man erstmal das dominante Team,
vergibt aber seine Möglichkeiten und gerade als Wolfsburg besser ins Spiel kommt und mit einem
Kopfball gegen den Pfosten ein erstes Ausrufezeichen setzen konnte, führt ein Konter zum 2:0 durch
Robert Lewandowski, nachdem der Ball über Milan Jojic und - wie sollte es anders sein? - Reus
gelaufen ist und das zum angeblich "psychologisch günstigen Zeitpunkt" kurz vor der Pause. Damit ist
das schwarz-gelbe Schiff also auf festem Kurs in Richtung Pokalfinale und niemand dürfte ahnen,
durch wie schweres Wasser es sich noch zu kämpfen haben wird, denn in der zweiten Hälfte dreht der
VfL nochmal richtig auf und den Hausherren ist jetzt doch der Verschleiß der letzten Spiele anzumerken,
was zu dicken Chancen für die Wölfe führt, bei denen jedoch entweder BVB-Kepper Roman Weidenfeller zur
Stelle ist oder man an sich selbst scheitert, wie in der 75. Spielminute der Wolfsburger Malanda,
der völlig frei vorm Tor einen Schuß abgibt, der eher für die Flugsicherung des Dortmunder Luftraums
interessant wird, als für den hier ansässigen Torhüter. So bleibt es am Ende beim 2:0 für den BVB
und der hat so das DFB-Pokalfinale ohne jedes Gegentor erreicht, auch wenn niemandem nach der heutigen
Partie so richtig klar sein dürfte, wie zumindest letzteres klappen konnte und auch ersteres wäre
nach einem Anschlußtreffer der richtig unter Dampf stehenden Wölfe sehr zweifelhaft geworden.
Beide Seiten haben für das Halbfinale Aktionen vorbereitet, die sich sehen lassen können. Auf der
einen Seite ist das die Südtribüne des Westfalenstadions, wo man heute auf die Kraft der Farben
setzt und eine Intro ohne besondere Botschaft in Textform setzt und dafür einen massiven Konfetti-
und Papierschlangentsunami für sich sprechen läßt. Die Wolfsburger, denen es heute gelungen ist,
den Gästeblock des Stadions vollzumachen, setzen eine Abbildung mit Vereinszeichen, Meisterschale
und DFB-Pokal dagegen und verkünden "Gestern war's die Meisterschale" - "Heut geht's ins
Pokalfinale!". Nach einer Partie mit ansprechendem Support von beiden Seiten gibt es dann von
der Südtribüne noch die Retourkutsche, allerdings mit Bezug auf die oben erwähnten Reservierungs-Plakate
von Hertha gegen Wolfsburg, die man trocken mit "Reservierung storniert -" "Dortmund regiert!"
kommentiert und jetzt fehlt nur noch ein Gegner, wobei die meisten da vor dem zweiten Halbfinale
zwischen dem FC Bayern und dem 1. FC Kaiserslautern eine recht konkrete Vorstellung haben, mit
welchem Team man im Olympiastadion das Vergnügen haben wird.
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