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SV Braunsbedra |
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03.09.2011, Stadion des Friedens, Verbandspokal Sachsen-Anhalt |
Der SV Braunsbedra ist aus der 1950 gegündeten BSG Aktivist Geiseltal Mücheln hervorgegangen, die damals als
Fusion von SG Neumark und SG Mücheln entstanden war. Die DDR-Zeit verbrachte der Club, der nach der Lösung der
Fusion 1960 als Aktivist Geiseltal-Mitte aktiv war, in der Bezirksliga Leipzig, während man von 1957 bis 1964
in der II. Liga zweitklassig war und nach der Auflösung dieser Liga 1964 auch gelegentlich aus der Bezirksliga
abstieg. Nach der Wende ging man einen neue Fusion ein und wurde gemeinsam mit Chemie Lützkendorf zum heutigen
SV Braunsbedra, der 1995 den Sprung in die Verbandsliga schaffte und 2001 sogar die Sachsen-Anhalt-Liga gewann
und in die Oberliga Nordost-Süd vorstieß. Dort freilich stieg man als abgeschlagener Tabellenleter postwendend
wieder ab. 2007 war auch die Verbandsligazeit für die heutigen Gastgeber beendet, nachdem man mit zwölf Zählern nur einen Punkt mehr sammeln konnte als in der Oberligaspielzeit und abermals abgechlagen am Tabellenende landete. Am
heutigen Spieltag freilich hat man einmal wieder einen Verbandsligisten zu Gast, und zwar Preußen Magdeburg, das im
Rahmen des Verbandspokals Sachsen-Anhalt in den Saalekreis kommt.
In der neunten Spielminute geht der Favorit durch einen von Abwehrspieler Christian Uffrecht verwandelten
Foulelfmeter in Führung, und danach macht sich Preußen Magdeburg einen gemütlichen Abend vor dem Tor der
völlig überforderten Gastgeber. Wenn es so etwas wie Widerstand seitens des SVB gibt, bricht der spätestens
nach einer guten halben Stunde zusammen, als die Gäste innerhalb von zehn Minuten auf 0:4 erhöhen, wobei
vor allem der Treffer zum 0:3, bei dem Christpher Birke quer auf den freistehenden Phillip Glage legt, der
aus wenigen Metern einschiebt, den Eindruck eines Trainingsspiels macht. Glage erzielt schließlich auch das
vierte Tor für die Gäste und legt kurz vor der Pause das fünfte Tor der Preussen drauf, so daß er einen
luptenreinen Hattrick erzielt - zuvor beweist allerdings Chris Lewinkski im Tor Braunsbedras, daß er das Spiel
durchaus noch ernst nimmt und verhindert in der 35. Minute mit zwei spektakulären Paraden und der Hilfe des
Torpfostens einen weiteren Gegentreffer. Im zweiten Abschnitt schalten die Magedburger zwei weitere Gänge zurück
und begnügen sich mit dem sechsten Treffer, bei dem Nils Kauffmann in der 74. Minute das Leder locker von der
Strafraumgrenze ins Eck schlenzt - ohne die Gnade der Preussen hätte Braunsbedra heute nahezu mit Sicherheit eine
zweistellige Niederlage hinnehmen müssen.
Das Stadion des Friedens verfügt über einen Rasenplatz mit Tartanban und ist prinzipiell für Zuschauer umrundbar,
wobei sich theoretisch ein Gästeblock abtrennen läßt, dessen Türen heute freilich offen stehen, zumal so gut
wie keine Anhänger aus Magdeburg auszumachen sind. Glanzstück der Anlage ist allerdings sicherlich die Hauptseite,
wo es im Gegensatz zu den leichten Graswällen in den anderen Stadionbereichen so etwas wie eine überdachte Tribüne
gibt. Im Klartext handelt es sich um eine vierstufige Traverse mit hohen Stufen, die mit einer etwas abenteuerlich
anmutenden Konstruktion aus Stahlstangen und Zeltplane gedeckt sind, wobei auch ein paar Bänke aufgestellt sind und
für diejenigen für Sitzmöglichkeiten sorgen, die sich nicht auf die von der Höhe her ebenfalls gut geeigneten
Stufen setzen mögen. Insgesamt wirkt die Konstruktion schon recht originell, aber nicht wirklich einzigartig, denn
sie erinnert doch stark an das ähnliche Modell, das bei Grün-Weiß Wolfen im Einsatz ist. Hinter einem Tor gibt es
noch eine elektronische Anzeigetafel sowie im Diagonalbereich links neben der Tribüne ein Vereinsheim sowie sonstige
Getränke- und Imbißstände, so daß auch für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt werden kann - einen Preis für
die hohe Geschwindigkeit der Bedienung dürfte man freilich eher nicht zugesprochen bekommen.
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