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FC ViOn Zlate Moravce |
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22.07.2007, Stadion ViOn, Corgoň ligy |
Der FK ViOn Zlate Moravce hat in der Vorsaison Großes erreicht, denn zum einen konnte das Team aus der Kleinstadt bei
Nitra zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in die Corgoň ligy aufsteigen und zusätzlich
als Pokalsieger seines Landes - man gewannt das Endspiel 4:0 gegen den FC Senec - in den UEFA-Cup einziehen bzw. in die
Qualifikation zum Wettbewerb, in der es am vergangenen Donnerstag einen 3:1-Hinspielerfolg im Heimspiel gegen den kasachischen
FC Almaty gab. Den Ligastart hat Zlate Moravce freilich gründlich vergeigt und man ist mit einer 0:5-Niederlage im Gepäck aus der Haupstadt Bratislave zurückgekehrt, wo man dem FC Petrzalka nicht gewachsen war. Von dort hat man heute den SK Slovan zu Gast, der immer noch mit acht Titeln Rekordmeister seines Landes ist, dessen Erfolge aber lange zurückliegen und der zwischenzeitlich sogar in der zweiten Liga kicken mußte. Letzte Saison hat man als Tabellenachter nur knapp die Abstiegsrunde vermeiden können, sich aber im Endspurt der Meisterrunde vom siebten Rang bis auf Platz drei vorgearbeitet, so daß Slovan am UI-Cup teilnehmen konnte, wo in der zweiten Runde beim "Derby" gegen Rapid aus dem gut 60 Kilometer entfernten Wien Endstation war.
Es ist wenig los auf dem Spielfeld - vielleicht ist es den Kickern bei Spielen von weit über 30 Grad, die heute bereits am frühen Vormittag
herrschen, schlicht zu heiß. Die etwas größeren Bemühungen gehen vom SK Slovan aus, der sich ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld
verschaffen kann, aber so wie die Hausherren keinerlei Chancen produziert. In der 33. Minute gibt es dann zum erstenmal etwas Aufregung, als die Hausherren einen Elfmeter fordern, aber stattdessen eine gelbe Karte erhalten. Grund zum Jubeln gibt es auf Seite vom FK ViOn kurz vor der Pause, als eine Ecke von links von Ğernák per Hinterkopf verlängert wird und im langen Eck landet. Ob das so beabsichtigt ist, sei mal dahingestellt, ein sehenwertes Tor ist es allemal. Im zweiten Abschnitt versucht Slovan noch mal nachzulegen, aber Torchancen bleiben weiter Mangelware und man hat eher das Gefühl, daß es zum 2:0 für die Hausherren kommen könnte als daß es noch den Ausgleich für den Rekordmeister geben könnte. In der Nachspielzeit landet das Leder dann auch bei einem Konter noch mal im Tor der Hauptstädter, aber ein umstrittener Abseitspfiff verhindert einen höheren Sieg für Zlate Moravce und so richtig regt man sich dann auch nicht mehr auf, denn der Schlußpfiff folgt unmittelbar auf diese Szene, so daß die sich die Gastgeber endgültig sicher sein können, die drei Punkte aus dem heutigen Spiel zu behalten.
Eine kleine Gruppe von Heimfans haben sich auf einer Hintertortribüne aufgebaut und melden sich immer mal wieder per Sprechchor
zu Wort, dominiert wird das ganze jedoch von den vielleicht 300 - 400 Slovan-Anhängern, die außen auf der Haupttribüne untergebracht sind. Man liefert zwar ebensowenig wie die Hausherren ein spezielles Intro ab, ist aber immer wieder mit Gesängen bei der Sache. Auch beim Rückstand ihres Teams supporten die Anhänger von Slovan weiter und man kann ja auch bis zuletzt auf die Wende hoffen, da kein
zweiter Treffer für die Hausherren fällt. Nach der Partie wird ein größerer Teil der Anhänger aus Bratislava sofort in den Bus verfrachtet, mit dem man auch zum Spiel gekommen ist, und per Polizeieskorte mit Blaulicht bis zur Auffahrt auf die Schnellstraße Richtung Hauptstadt bei Nitra gebracht - eine Maßnahme, die wohl präventiv von Anfang an geplant war, denn die Gästefans fallen heute nicht durch besondere Aggressivität auf.
Das Stadion ViOn ist direkt an der Hauptstraße 511 zu finden, die von Zlate Moravce aus Richtung Norden verläuft. Zuerst trifft man hier auf
der rechten Seite das alte Stadion der Hausherren, das einfach auf den Namen Mesta Stadion hört und das bis auf eine Tribüne nur Graswall zu bieten hat, um dann einen guten Kilometer weiter das Stadion ViOn links von der Straße vorzufinden. Hier gibt es eine rundum ausgebaute Anlage, die auf der Haupttribüne mit einer blauen Überdachung in mehreren Bögen dienen kann, ähnlich der Dachkonstruktion im tschechischen Mladá Boleslav. Zu beiden Seiten dieser Tribüne laufen die Ränge flacher weiter, wobei unsymmetrisch nur in eine Richtung auch das Dach in etwas kleinerer Variante forgesetzt wird und auch noch ein kleines Stück in den Hintertorbereich hineinläuft. Der Rest des komplett mit Sitzen in Rot und Blau ausgerüsteten Stadions kann mit weiteren flachen Tribünen, die über sechs Sitzreihen verfügen, dienen. Zu der Anlage gehören auch noch weitere Nebenplätze und auch ein paar Getränkestände, an denen jedoch quälend langsam gearbeitet wird und die angesichts des heutigen Andrangs in Kombination mit den hohen Temperaturen dem Ansturm in keinster Weise gewachsen sind, wobei die meisten slowakischen Besucher Wartezeiten von einer Viertelstunde und länger - ohne Blick auf das Spiel - gelassen hinnehmen.
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