Wuppertaler SV |
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02.02.2013, Stadion am Zoo, Regionalliga West |
Mit dem heutigen Spiel beginnt beim Wuppertaler SV eine neue Zeitrechnung, darüber sind sich wohl
alle im Verein und seinem Umfeld einig, wie auch immer man die Situation einschätzt. Fakt ist
jedenfalls, daß der Vereinsvorsitzende und Präsident Friedhelm Runge von seinem Posten zurückgetreten
ist und daß diverse Spieler den Verein verlassen haben und daß mit Peter Radojewski ein neuer
Cheftrainer verantwortlich ist. So ist der sportliche Weg ungewiß, und das gilt auch für die
wirtschaftliche Zukunft des Vereins - allerdings nicht sofort, denn Runge will
seinen Zahlungsverpflichtungen noch bis Ende März nachkommen. Zumindest in der Fanszene
versteht man die Entwicklung freilich größtenteils als Aufbruch, denn der Präsident war immer
hochumstritten und ist nicht zuletzt aufgrund massiver Kritik seitens der Anhänger zurückgetreten,
die in Runge immer einen Diktator gesehen haben - ganz im Gegesatz zum Bild, daß letzterer von sich
hat und pflegt, nämlich immer wieder in die Pflicht genommen worden zu sein, weil es kein anderer
machen wollte.
Der Wuppertaler SV ist am heutigen Tag das eindeutig bessere Team, was allerdings nicht unbedingt
an der Aufbruchstimmung liegen muß, denn man hat mit der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf
den abgeschlagenen Tabellenletzten zu Gast, auch wenn das durch die vergleichweise wenigen Partien,
die die Gäste bisher hinter sich haben, leicht relativiert wird. Jedenfalls dominieren die rot-blauen
Gastgeber das Spiel von Beginn an, auch wenn sie bis zur 37. Minute warten müssen, ehe Laurenz
Wassinger anch einem Fehlpaß der Fortuna-Abwehr das 1:0 erzielen kann. Danach geht es ganz schnell,
denn Mehmet Boztepe erhöht nur zwei Minuten später, und noch vor der Halbzeitpause ist es Jan-Steffen Meier, der mit einem Gewaltschuß für die Vorentscheidung und gleichzeitig das schönste Tor des
Tages sorgt. Im zweiten Abschnitt bleibt der Wuppertaler SV überlegen, vergibt aber diverse Chancen
und verpaßt so einen Kantersieg - stattdessen kassiert man noch den Treffer zum 1:3, aber die
Düsseldorfer machen auch in den darauf folgenden knapp zwanzig Minuten nie den Eindruck, die
Partie noch einmal wenden zu können.
Auch der Besuch der heutigen Partie spricht dafür, daß man die neue Situation in Wuppertal eher
als Befreiung denn als Katastrophe begreift, denn immerhin haben mehr als doppelt so viel
Zuschauer den Weg ins Zoostadion gefunden als beim letzten Heimspiel gegen den SC Verl, das am
1. Dezember letzten Jahres gerade einmal 725 Menschen ins Zoostadion hatte locken können. Aber auch
die heutigen 1529 liegen weit unter der Kapazität der Wuppertaler Heimspielstätte, in der
folgerichtig nur die Haupttribüne und ein Hintertorbereich freigegeben sind. Zumal sind keine
Gästefans aus Düsseldorf gekommen - nicht sonderlich überraschend bei gleichzeitigem
Bundesligaspiel der Fortuna gegen den VfB Stuttgart. Mit diversen Plakaten bzw. Spruchbändern
geht man auf die aktuelle Situation ein, so heißt es unter anderem "Mitgliederversammlung jetzt"
und "Haut rein oder haut ab!" sowie etwas schwerer interpretierbar "Zurück aus Afrika". Hintergrund
des letztgenannten Spruchbandes ist ein flotter Spruch, den Runge in der Zeit seiner Präsidentschaft
seinen Kritikern ins Gebetbuch geschrieben hat: "Wem es beim WSV nicht gefällt, kann nach
Afrika gehen".
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