Wilde 13 Sprockhövel vs. TuS Esborn 0:2
ca. 30 Zuschauer
"Punkrock! Pilsbier! Wilde 13!" ist auf der Homepage der heutigen Hausherren als Motto zu lesen und wie der von der Augsburger Puppenkiste entlehnte Name des Clubs macht das ein wenig den Eindruck, daß man sich - obwohl im DFB organisiert - eher als eine Art Freizeitclub sieht statt als leistungsorientiertes Erfolgsprojekt. Einen Abstieg wird man sicher trotzdem nicht gerade begrüßt haben, auch wenn der Sturz von der Kreisliga B in die Kreisliga C, wie er der Wilden 13 in der letzten Saison zugestoßen ist, sicher zu den eher kleinen Tragödien im Fußballsport zählt. Heute hat man mit dem TuS Esborn einen ambitionierten A-Ligisten zu Besuch, denn nach einem dritten Platz im Vorjahr wird den Stadteilkickern aus Wetter an der Ruhr nachgesagt, daß sie ernsthafte Aufstiegsambtionen in Richtung Bezirksliga hegen. Somit kann die heutige Partie ein wenig als Generalprobe für die Saison gewertet werden, denn von einem Spitzenteam der Kreisliga A sollte man bei der Wilden 13 einen ungefährdeten Sieg verlangen können, dem man auch von der Höhe her den Klassenunterschied anmerkt.
Daß die Gastgeber nicht in das Spiel gehen, um sich abschlachten zu lassen, bekommt man schon mit, wenn man Mäuschen spielt, als die Spieler (es gehen dann übrigens doch nur elf davon auf den Platz und Nummer 12 und 13 müssen mit auf der Bank Platz nehmen) von ihrem Trainer (Jim Knopf?) auf das Spiel eingestellt werden. Auf den Gegner gehen, so lautet das Motto, Räume eng machen und Esborn nicht zur Entfaltung kommen lassen, nicht ins Messer laufen, aber - sollte sie sich bieten - die eigenen Chance nach vorne suchen und nutzen. Ein relativ einfacher Plan also - zumindest auf dem Papier - und die Umsetzung klappt durchaus gut. Der TuS Esborn kommt kaum durch die massive Abwehr der Gastgeber und Torchancen bleiben Mangelware, auch wenn eigene Angriffsbemühungen des C-Ligisten so gut wie nicht wahrzunehmen sind. Gegen Ende des 1. Abschnitts fällt dann aber doch das 0:1 für den Favoriten und wirft somit die Grundidee des Spiels der Hausherren ein wenig über den Haufen, auch wenn man weiter sicher stehen will, um nicht doch noch hoch zu verlieren. So bietet die zweite Hälfte ein ähnliches Bild wie die erste, nämlich einen bemühten, aber weitgehend ungefährlichen TuS Esborn, der den Abwehrriegel der Wilden 13 so gut wie nie knacken kann. Einmal gelingt es dann doch und so steht ein 0:2 am Ende einer Partie, die von den Gästen als glanzloses Erledigen einer Pflichtaufgabe abgehakt werden wird.
Der Sportplatz der Wilden 13 ist im Sprockhöveler Stadtteil Hiddinghausen zu finden, einem eher ländlich strukturierten Bereich, wo die Anlage an der einzigen größeren Straße weit und breit liegt. Um genau zu sein ist der Sportplatz eigentlich die Heimstätte des Hiddinghauser FSV, der hier seine Heimspiels austrägt. So ist hier zwar einige Infrastruktur vorhanden, z. B. eine Vereinskneipe und ein Imbißstand, doch die sind offensichtlich nur für Spiele des Hauptclubs vor Ort gedacht. Dafür gibt es auf beiden Längsseiten mehrere Holzbänke aus halben Baumstämmen, die auch heute genutzt werden dürfen, und auf der dem Eingang abgelegenen Seite einen sehr hübschen Holzunterstand, vor dem man jedoch ein nicht benutztes Trainingstor abgestellt hat und so dokumentiert, daß man ihn nicht für der Benutzung wert hält. Rundum ist die Anlage von Bäumen umgeben, die für eine recht gemütliche Atmosphäre sorgen. Und sollte es Zuschauer geben, denen die Beine von Fußballern nicht behaart genug sind, so können sie dem Kunstrasenplatz ade sagen und gegenüber ein paar Rehen beim Weiden zusehen, denen hat man glücklicherweise dafür Naturrasen zugestanden.