Alemannia Waldalgesheim vs. SV Hermersberg 4:1
Alemannia Waldalgesheim

Alemannia Waldalgesheim
vs.
SV Hermersberg 4:1

SV Hermersberg




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Letztes Spiel: VfL Rüggeberg vs. TSV Weißtal 29.10.2004, Sportplatz an der Waldstraße (an der Siedlung), Verbandsliga Südwest
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. Bayer Leverkusen

Ticket
200 Zuschauer

Im Jahre 1910 wurde unser Verein von den folgenden 15 Kameraden, die von den Idealen des Sports begeistert waren, unter dem Namen Sportplatz an der Waldstraße (an der Siedlung) - Tribüne SPORTVEREIN ALEMANNIA WALDALGESHEIM gegründet. So beginnt die Geschichte der heutigen Hausherren in ihrer Vereinschronik und mit der aktuellen Spielzeit setzt sich diese Geschichtsschreibung in der Verbandsliga Südwest fort, wo man als Aufsteiger nach elf Spieltage einen beachtlichen achten Platz belegt. Der Aufstieg dürfte er absolute Höhepunkt in der Fußballgeschichte von Waldalgesheim sein, einem kleinen Städtchen im Hunsrück und die bisherigen größten Erfolge in den Schatten stellen, als die eben diese Chronik ein knapp verlorenes Pokalspiel gegen den großen Rivalen Hassia aus gerade mal 6 Kilometer entferneten Bingen (1969) und ein in der Verlängerung gewonnnen Pokalspiel gegen die SpVgg Ingelheim (1970) nennt, die man bei 23 Kilometern Entfernung sicherlich auch als Lokalrivalen ansieht. Der SV Hermersberg wurde 1931 gegründet und verbrachte von 1968 - 1986 16 Jahr ein der 2. Amateurklasse, die der heutigen Bezirksliga vergleichbar ist. Es folgten Abstieg und Neuanfang und bereits 1999 hatte man mit dem Aufstieg in die Landesliga einen vergleichsweise großen sportlichen Erfolg zu vermelden. 2002 schafften die Hermersberger dann sogar den Sprung in die Verbandsliga, wo man sich seither halten kann, im laufenden Jahr aber als momentan viertletzter in der Tabelle vor einer schweren Saison zu stehen scheint, in der noch viel Arbeit notwendig ist, um den Abstieg und die Rückkehr in die Landsliga zu vermeiden.

Mit den Worten Möge der gute Geist im Verein und Vorstand und die Leistungen unserer Spieler in der Zukunft erhalten bleiben, damit Sportplatz an der Waldstraße (an der Siedlung) - Gegenseite mit Stufen die kommende Generation um den Bestand der Alemannia nicht zu bangen braucht. schließt die Vereinschronik der Alemannia und die Spieler scheinen diese Passage am gestrigen Tag unter dem Kopfkissen verwahrt zu haben oder sich sonstwie darauf besonnen haben, denn von Anfang an steht das Spiel ganz im Zeichen der Hausherren, die gegen die zunächst noch recht gut mitspielenden Hermersberger sofort das Kommando übernehmen und Druck machen. Das frühe 1:0 in der achten Minute resultiert aus einem Torwartfehler und die Gäste lassen sich zunächst nicht weiter beeindrucken, sondern sorgen vielmehr im direkten Gegenzug für den Ausgleich. Es folgt die stärkste Phase von Hermersberg - die einzige der Partie, in der man den Eindruck hat, daß auch die Gäste in Führung gehen könnten, aber nach und nach geht den Gelb-Schwarzen der Schwung durch den Ausgleich verloren und Alemannia Waldalgesheim, das vielleicht auch ein wenig von dem Gegentor geschockt war, dominiert wieder eindeutig, während die Gäste jetzt nicht mehr allzu häufig aus der Defensive herauskommen, so daß von "gut mitspielen" nicht mehr die Rede sein kann. Am Ende fallen noch zwei Treffer für die Hausherren, so daß es zu einem Schlußresultat von 4:1 kommt, das auch in dieser Höhe sehr gut zum Spielverlauf paßt. Der Traum ist Wirklichkeit geworden - so schließt die Chronik des SV Hermersberg mit dem Aufstieg im Jahr 2002 - in dieser Spielzeit wird man noch einiges zu tun haben, damit es nicht nach dem dritten Jahr in der Verbandsliga heißt "Der Traum ist ausgeträumt".

Eine echte Stimmungshochburg ist Waldalgesheim erwartungsgemäß nicht. Vielmehr verfolgen die gut 200 Zuschauer die Partie eher mit Sportplatz an der Waldstraße (an der Siedlung) - Eingangsbereich stoischem Schweigen und sorgen nur nach den Treffern für etwas Applaus und bei strittigen Szenen für ein paar Zwischenrufe in Richtung Schiedsrichter. Anhänger der Gäste sind zunächst überhaupt nicht auszumachen, tatsächlich sind aber doch ein paar Leute mit gelbschwarzen Schals zugegen, die so dokumentieren, ihr Team aus dem gut 130 Kilometer entfernt bei Pirmasens gelegenen Hermersberg begleitet zu haben. Eine Form von Support gibt es dann schon und dafür hat man sich bei der Alemannia sehr gut vorbereitet. Hinter einem Tor steht ein kleiner Kompressor, der für Druckluft sorgt, über die ein fest installiertes Horn gespeist wird, dem man durch das Umlegen eines Hebels ein ohrenbetäubendes Geräusch entlocken kann, das wohl eigentlich dafür gedacht ist, vor sich her fahrende Lastwagen von der Straße zu schubsen. Dieses Teil wird gerne und häufig genutzt und man müßte lügen, wenn man nicht sagen würde, daß es gerade durch den inflationären Einsatz doch ziemlich nervig rüberkommt und fragt sich, ob die Anwohner der Anlage diese Geräuschkulisse, von der sie sicherlich auch genug mitbekommen, widerspruchslos hinnehmen.

Ein wahres Schmuckstück ist dafür die Anlage der Alemannia, die auf der anderen Seite der Straße übrigens noch über einen zweiten Sportplatz an der Waldstraße (an der Siedlung) - Längsseite Rasenplatz verfügt. Die Längsseiten sind zwar nicht sonderlich erwähnenswert - auf der einen davon steht man ebenerdig, gegenüber bieten sich immerhin drei Stufen zum Stehen an -, aber dafür hat man eine niedliche kleine Tribüne hinter ein Tor gesetzt, die alleine den Besuch in der Anlage lohnt. Der Tribüne fehlt weder eine Überdachung - die allerdings mit grünen Stützpfeilern im Sichtbereich der Zuschauer nicht ganz auf dem neuesten Stand ist - noch eine Bestückung mit Einzelsitzen in Form von Plastikschalen, die senkrechte Streifen in Rot und Weiß ergeben und so keinen direkten Bezug zu den grün-schwarzen Vereinsfarben der Hausherren aufweisen. Neben einer Längsseite finden sich dann noch die Umkleiden und deutlich versetzt das Vereinsheim von Alemannia Waldalsgesheim, in dem bei durchgehend warmer Küche auch die Versorgung des Publikums über die natürlich auch und zwar direkt an einem Stand neben der Tribüne zu bekommenden Stadionbratwurst hinaus gewährleistet wird. Die Flutlichtanlage des Sportplatzes an der Waldstraße ist übrigens durchaus angemessen und kann wenig dafür, daß die Sicht zum Spielende hin bei aufziehendem Nebel immer schlechter wird - unklar ist nur, warum man die Strahler so ungleichmäßig über die Masten verteilt hat, so daß es je einen Mast mit einem und drei Strahlern gibt, während die anderen zwei Strahler tragen. Zusammenfassend kann man auf jeden Fall sagen, daß die Titulierung der Anlage als Sportplatz durchaus unter der Kategorie "Understatement" läuft und daß es deutlich tristere Plätze gibt, die sich dem geneigten Besucher als Stadion anpreisen.


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