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SV 03 Tübingen |
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Gesamtverein |
13.11.2011, SV-03-Stadion an der Europastraße, Bezirksliga Alb |
Der SV 03 Tübingen entstand 1921 durch die Fusion von Spielgmeinschaft 05 Tübingen mit dem 1. FC 03 Tübingen, dessen
Gründungsdatum - 20. August 1903 - der neue Club seither führt. Mehrmals standen die Kicker aus der Universitätstadt
kurz vor der Teilnahme am großen Fußball, aus der dann aber regelmäßig nichts wurde. So wurde man 1949 in der damaligen
Oberliga Südwest-Süd Tabellenzweiter hinter Fortuna Freiburg, weil damals der Quotient und nicht die Differenz des
Torverhältnisses gebildet wurde und man mit seinen 48:25 Toren schlechter dastand als der punktgleiche Vorgänger des Freiburger FC
mit 49:28 - heute wäre es umgekehrt gewesen. Auf das Entscheidungsspiel gegen Wormatia Worms als Zweiten der
Nord-Staffel verzichtete man, und so wurde es nichts mit der Teilnahme an der Endrunde zur deutschen Meisterschaft.
Ein Jahr später war man wieder auf Platz zwei - hinter dem SSV Reutlingen -, nahm am Entscheidungsspiel teil und
unterlag mit 0:5 und 0:3 deutlich gegen
Worms, das ebenfalls erneut Vizemeister der Nord-Staffel geworden war. In der Folge ging es erst einmal in die
Niederungen des Amateurfußballs, bis man in die drittklassige Schwarzwald-Bodenseeliga zurückkehrte und da als
Staffelmeister 1970 an der Aufstiegsrunde zur damaligen Regionalliga Süd teilnahm und als dritter hinter
Aufsteiger SV Göppingen und dem FV Weinheim scheiterte. Später kam man nie mehr über die Verbandsliga hinaus,
aktuell kicken die Tübinger in der Bezirksliga Alb, nachdem sie als abgeschlagener Tabellenletzter aus der
Landesliga abgestiegen sind. Auf Platz drei liegend kann man sich bei zwei Zählern Rückstand auf Tabellenführer
SpVgg Mössingen Hoffnungen machen, diesen Abstieg in der aktuellen Spielzeit rückgängig machen zu können. Eigentlich sollte der heutige Gegner vom TSV Dettingen an der Erms kein ernsthaftes Hindernis für den SV 03
darstellen, hat er doch mit seinen 15 Zählern nur wenig mehr als halbsoviele Punkte auf dem Konto wie die Hausherren
mit ihren 27.
Umgekehrt könnten die Gäste die drei Zähler, die den SV 03 heute an die Tabellenspitze bringen sollen, auch selbst allzugut
zur Wahrung des Abstands nach unten brauchen, und tatsächlich ist dem Team aus Dettingen keinerlei Respekt vor den Gastgeber
anzumerken. In der 19. Minute gehen die Gäste durch einen abgefälschten Freistoß in Führung, und man bleibt für den Rest
des ersten Abschnitts das bessere Team, bevor man zwei Minuten vor dem Seitenwechsel in unübersichtlicher Situation den
Ausgleich hinnehmen muß. Dieser Treffer zu einem, wie es so gerne heißt 'psychologisch günstigen Zeitpunkt', bringt den SV
03 Tübingen allerdings nicht wirklich nach vorne, denn nur fünf Minuten nach Wiederanstoß ist es erneut der TSV Dettingen/Erms,
der vorne liegt, als man im Anschluß an einen Eckstoß das Leder gegen die Laufrichtung des Torhüters einköpft. Jetzt drängen
die Hausherren auf den Ausgleich, sind aber fast nur bei Freistößen wirklich gefährlich, und in der 60. Minute bringt man das
Leder fast per Kopfball im eigenen Tor unter. Dramatisch gestaltet sich die 63. Spielminute, als zuerst Tübingen frei vorm
Torwart mit einem Flachschuß scheitert und Dettingen im direkten Gegenzug der Innenpfosten trifft. Nach weiteren Chancen auf
beiden Seiten ist die Partie zwei Minuten vor Schluß entschieden, als die Gäste den Ball von außerhalb des Strafraums lässig
einschieben können, da der Tübinger Torhüter weit aus seinem Tor gekommen ist - eher sinnlos, da noch Abwehrspieler da sind,
die den Gegner stören können.
Traditionell trug der SV 03 Tübingen seine Heimspiele im Stadion Lindenallee aus, das über eine Holztribüne verfügt und
zu Spitzenzeiten Platz für 5000 Zuschauer geboten hat. Nachdem die alte Anlage dem Bau des Schloßbergtunnels zum Opfer
gefallen ist, zog man ins vorherige Universitätsstadion um, das inzwischen wie der frühere Spielort des Clubs als SV-03-Stadion
bekannt ist und südwestlich vom alten Stadion an der Europastraße gelegen, wo es sich in unmittelbarer Nachbarschaft eines
Schwimmbads und der Paul-Horn-Arena befindet, in der Bundesliga-Basketball und -Volleyball geboten wird. Gemein mit dem Vorgängerstadion
hat das heutige SV-03-Stadion, dem man teilweise "an der Europastraße" hinzufügt, daß die Kapazität mit 5000 angegeben wird, und
daß es über eine hübsche Holztribüne verfügt. Das Fassungsvermögen erscheint angesichts der Tatsache, daß es ansonsten keinen
Ausbau gibt und man den Rest des Spielfeldes nur ebenerdig umlaufen kann, sehr optimistisch, aber dafür ist die Tribüne mit ihren
Holzbänken und dem Giebeldach, das von zum Ambiente passenden Stützpfeilern vor den Sitzreihen getragen wird, ein echter Blickfang.
Dazu kommt eine Laufbahn mit mit sieben Bahnen, die 2006 renoviert als hochmoderne Tartanvariante daherkommt, die sich nicht ganz
harmonisch in das Gesamtkonzept einzufügen vermag, zumal sie auch noch in hellblau gehalten ist. Ob man darin einen Stilbruch und
eine Störung sieht oder einen geschickt gesetzten Kontrapunkt zu der altmodisch-schönen Tribüne, ist dabei wohl eine Sache des
persönlichen Empfindens.
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