SK Torhout vs. R Knokke FC 1:4 |
maps.google.de wikipedia |
Belgischer Fußballverband |
wikipedia |
30.12.2012, Stedelijk Sportstadion, Beker van West Vlaanderen |
Die Geschichte des SK Torhout begann in den 1920er Jahren und endete 1993, als der Club - inzwischen mit
dem Vorsatz Koninklijk versehen - mit seinem Lokalrivalen KVK Torhout fusionierte und den neuen Verein
Torhout 1992 KM bildete. Eine im belgischen Fußball alltägliche Geschichte, aber auch der alte
Trude-Herr-Schlager "Niemals geht man so ganz" könnte für den Fußball in Belgien geschrieben sein.
So kehrte auch der SK Torhout auf die Fußballbühne zurück: 2001 wurde ein neuer Club unter diesem Namen
gegründet, der freilich völlig unabhängig vom alten KSK Torhout ist, was man schon daran erkennt, daß
dessen alte Stammnummer 828 auf Torhout 1992 übertragen und der neue Club als Nummer 9388 neu
in den KBVB aufgenommen wurde. Aktuell kickt der Club in der 2. Provinicialen Liga, aus der man 2011
in die 1. Proviniciale aufgestiegen ist, aber den sofortigen Wiederabstieg nicht vermeiden konnte.
Heute geht es gegen den Royal Knokke Football Club. Dies könnte durchaus eine Ligapartie sein, da man
in der gleichen Staffel der 2. Provinicalen aktiv ist, aber es sind Pokalehren, um die es am vorletzten
Tag des Kalenderjahres geht, denn es handelt sich um ein Viertelfinale im Wettstreit um den Beker
van West Vlaanderen.
Die erste Halbzeit ist eine eher zähe Angelegenheit mit wenig Torchancen, wobei die Vorteile eindeutig
bei den in blau-weiß aufspielenden Gästen liegt, die eher wie ein Heimteam aufspielen wie die
in schwarz-weiß kickende Mannschaft der Gastgeber. Auch anhand des Publikums könnte man Knokke leicht
für das Heimteam halten, denn es sind keine Fanutensilien des KSK auszumachen, während diverse
Besucher blau-weiße Schals der Gäste mit sich führen und offensichtlich aus dem 40 Kilometer entfernten
Badeort nach Torhout gekommen sind. Das hat sich gelohnt, denn in der zweiten Hälfte läßt sich das
Gästeteam die sprichwörtliche Butter nicht mehr vom Brot nehmen und kommt zu zwei weiteren Treffern.
Auch das zwischenzeitliche 3:1 kann daran nichts mehr ändern, sondern wird kurz vor Schluß mit
einem weiteren Tor für Royal Knokke beantwortet.
So wie man von seiner Vereinsgeschichte dem höherklassigen KM Torhout 1992 nahesteht, gilt das auch
bezüglich des Spielorts, denn der KSK Torhout tritt im Stedelijk Sportstadion an, und das ist
gerade einmal etwa 200 Meter vom diagonal auf der anderen Seite der Bruggestraat gelegenen Stadion
des Lokalrivalen De Velodroom, das nach der früheren Radrennbahn benannt ist, die hier 1909 errichtet
und erst später durch ein Fußballfeld ergänzt worden war. Das Stedelijk Sportstadion, das vor der
Fusion auch vom alten KSK genutzt worden war, ist eine Mehrzweckanlage mit Laufbahn, die auf drei
Seiten ohne Ausbau ist. Dennoch lohnt der Besuch, denn auf der verbleibenden Längsseite gibt es
eine sehr ansehnliche gemauerte Tribüne mit weißen Holzbänken, die eine hochgesetzte Bauweise aufweist
oder - um genau zu sein - zu der der zweite Stock des Gebäudes mit Umkleiden etc. gestaltet worden
ist - neben der Tribüne ist noch das Vereinsheim der Gastgeber zu finden, aus dem man alternativ
das Spiel durch die Fensterfront verfolgen kann.
|