Alemannia Straß |
maps.google.de |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
wikipedia |
17.04.2017, Sportplatz Straß, Landesliga Mittelrhein 2 |
Der SV Alemannia Straß ist zur laufenden Spielzeit erstmalig in seiner Vereinsgeschichte in die Landesliga
aufgestiegen und hat damit exakt eine Dekade nach dem ersten Aufstieg in die Bezirksliga den nächsten Schritt nach
oben gemacht. Der kam völlig unerwartet, nachdem man am Ende der Vorrunde der letzten Spielzeit schon
abgeschlagen war und auch das Saisonziel Platz 5 in weite Ferne gerückt war. Dann aber zog der Kaller SC
zurück und brachte die Alemannia näher an die Tabellenspitze, die im Gegensatz zu den vor ihr stehenden
Teams bereits zweimal gegen den Ex-Verbandsligisten verloren hatte. Schwächen der Ligafavoriten
wie GKSC Hürth, Schwarz-Weiß Düren, FC Rheinsüd Köln oder der FC Germania Lich-Steinstraß brachten
Alemannia Straß, das seinerseits mit einer Frühjahresbilanz von zehn Siegen, vier Unentschieden und zwei
Niederlagen marschierte, in die nächsthöhere Liga. Aktuell liegt die Alemannia auf einem einstelligen Tabellenplatz und befinden
sich somit in solidem Fahrwasser, wenn es heute in das als Derby empfundene Spiel gegen den Gürzenicher
FC 99 Düren geht, einen Fusionsclub, in den unter anderem der Traditionsverein GFC Düren 09 aufgegangen
ist. Der Club aus der Nachbarstadt von Straß, das selbst zur Gemeinde Hürtgenwald gehört, belebt ebenfalls
einen Platz im Mittelfeld und steht zwei Zähler hinter der Alemannia, so dass es heute zwar um Prestige
geht, die Partie aber wenig mit Ab- und Aufstieg aus der Spielklasse zu tun hat.
Im ersten Halbzeit steht die Partie im Zeichen der technisch versierten Gäste, die im Mittelfeld ein
deutliches Übergewicht haben und mit der deutlich besseren Spielanlage immer wieder für Gefahr
sorgen, ohne jedoch ihre Chancen allzu konsequent zu Ende zu spielen. So steht es lange torlos remis
und es deutet bereits viel darauf hin, dass es auch einem 0:0-Pausenstand in die Kabinen gehen wird,
aber in der 38. Minute geht man schließlich doch noch in Führung, als Maximilan Weinberger einen
Foulelfmeter für die Gäste im Tor von Straß unterbringt. Im zweiten Abschnitt ist Alemannia Straß
phasenweise die bessere Mannschaft und versucht, mit schnellem Spiel Druck zu machen, doch der GFC
bringt das Spiel wieder unter Kontrolle und es scheint ein wenig die Luft raus zu sein, als schließlich
ein Doppelschlag durch Tim Weigang und Thomas Betzer innerhalb von nur zwei Minuten für eine späte
Wende sorgt. Am Ende gewinnt die Mannschaft die Partie mit 2:1, die über weite Strecken allzu
deutlich im Schatten ihres Gegners gestanden hat - allerdings haben sich die Gürzenicher selbst
zuzuschreiben, dass sie bei ihrem Vorsprung bei einigen klaren Konterchancen kein Tor zur Absicherung
der Führung hatten markieren können.
Bei Straß handelt es sich um einen Stadtteil der weitgestreuten Gemeinde Hürtgenwald im Kreis Düren, die zum 1. Juli
1969 durch den freiwilligen Zusammenschluss von Straß mit den benachbarten Ansiedlungen Bergstein,
Gey, Großhau, Hürtgen und Kleinhau entstanden ist und 1972 noch um Vossenack erweitert wurde. Das
Dorf grenzt mit seinen knapp 700 Einwohnern zwar nicht direkt an Düren, aber die Kreisstadt ist
nur ein paar Kilometer von Straß entfernt, so dass die Alemannen das Spiel wie erwähnt als Derby ansehen
ebenso wie die Begegnungen
gegen den zweiten Dürener Ligakonkurrenten FC Niederau, wobei man in der laufenden Spielzeit sämtliche vier
dieser Derbies für sich entscheiden konnte. In Straß wird auf einem nicht wirklich ausgebauten
Naturrasenplatz gespielt, wobei man immerhin ein paar Sitzplätze in Form von Bänken direkt am
Stankett einer Längsseite geschaffen hat. Dazu ist auf der Geraden im Eingangsbereich ein kleiner
Holzverschlag errichtet, in dem ein Verkaufsstand untergebracht ist, an dem Getränke und Bratwürste
erworben werden können. Zusätzlich ist in einem Hintertorbereich noch ein Gebäude untergebracht,
in dem das Vereinsheim der Alemannia Straß zu finden ist. Dies ergibt insgesamt einen Sportplatz,
der recht unspektakulär ist, aber durchaus ein wenig Charme versprüht - ein Dorfplatz im besten
Sinne des Wortes halt.
|