Rot-Weiß Oberhausen vs. FC St. Pauli 3:2
Rot-Weiß Oberhausen

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vs.
FC St. Pauli 3:2

FC St. Pauli

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Letztes Spiel: FC Porto vs. SL Benfica 13.02.2009, Niederrheinstadion, 2. Liga
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Ticket
7952 Zuschauer

Der SC Rot-Weiß Oberhausen-Rheinland ist wohl nicht der erste Verein, der den meisten Leuten in den Sinn kommt, wenn vom westdeutschen oder Ruhrgebiets-Fußball die Rede ist, und hat auch stets die zweite Geige in seiner Region gespielt, aber kaum ein Verein kann auf so eine wechselvolle Geschichte wie dieser Club zurückblicken - gerade auch nicht in jüngerer Zeit. Am 18. Dezember 1904 als Oberhausener Niederrheinstadion Spielverein gegründet, trat man nach diversen Fusionen und Abspaltungen ab 1933 als Rot-Weiß Oberhausen auf. Nach dem 2. Weltkrieg pendelte man zwischen erster und zweiter Liga, war aber zumeist in der höchsten Spieklasse Oberliga West. Der Bundesliga-Zug führ dann aber 1963 ohne die Rot-Weißen ab. 1969 stieg RWO in die oberste Spielklasse auf und blieb mit einer Unterbrechung bis 1973 in der Bundesliga. 1975 fand man sich in der dritten Liga wieder und nach einer neuen Phase auf Level 2 bis 1988, die mit Lizenzentzug endete, ging es runter bis in die Verbandsliga. 1998 hatte man es zurück in Liga 2 geschafft und in der Spielzeit 2003/04 stand der RWO haarscharf vor dem Aufstieg in die Bundesliga, stieg ein Jahr später aus der zweiten Liga ab und wurde in die Oberliga durchgreicht, um den Absturz nicht nur zu stoppen, sondern in den beiden Jahren darauf wieder zweimal aufzusteigen. Heute geht es gegen den FC St. Pauli, der nach erfolgreicher Hinrunde bereits mit dem Aufstieg flirtete, jetzt aber dieses Ziel aus den Augen zu verlieren scheint, nachdem man aus den beiden Auftakpartien der Rückrunden nur einen Punkt holen konnte. Die Gastgeber dagegen stehen zwar vor der Abstiegszone, brauchen aber noch den einen oder anderen Punkt, damit das auch so bleibt und man nicht am Ende der Spielzeit zum fünften Mal in Folge die Liga wechselt - diesmal wieder nach unten.

Vor allem nach der 0:3-Heimniederlage gegen die SpVgg vom letzten Wochenende haben die Kiezkicker allen Grund, heute auf Rehabilitierung auszusein, aber die Partie geht denkbar unglücklich für die Gastgeber los, als der eigene Mittelfeldspieler Fabian Boll einen harmlosen Schuß von Markus Heppke so unglücklich abfälscht, daß das Leder unhaltbar im Tor landet. Den nächsten Dämpfer für die Gäste gibt es in Niederrheinstadion der zehnten Spielminute, als die Abwehr der Hamburger völlig neben sich steht, Mike Terranova im Zweikampf mit Gästetorwart Matthias Hain zu Fall kommt und Markus Kaya vom Elfmeterpunkt zum 2:0 trifft. Als ein ebensogroßer Abwehrschnitzer nach 20 Minuten zum 3:0 für die Rot-Weißen führt - eine Coproduktion von Terranova und Heppke, der schließlich sein zweites Tor erzielt -, scheint sich ein Debakel für St. Pauli anzudeuten. In der Schlußviertelstunde des ersten Abschnitts kommen die Gäste dann aber etwas besser ins Spiel und nach einem wegen Abseits nicht anerkannten Treffer in der 31. Minute findet der Ball kurz vor der Pause regulär den Weg ins Tor und dieser Treffer von Filip Trojan bringt den FC ins Spiel zurück. Tatsächlich präsentiert man sich im zweiten Abschnitt deutlich selbstbewußter, ist jedoch in der 58. Minute im Pech, als Rouwen Hennings einen Freistoß direkt in die Maschen des Oberhausener Tors jagt, Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus aber zum Nachteil der Gäste zuvor abgepfiffen hat, da sich ein Spieler zu früh aus der Mauer gelöst hatte. In der Folge gibt es Chancen auf beiden Seiten, aber ein Treffer fällt nicht, bis Steinhaus, die heute nicht ihren besten Tag erwischt hat, den Gästen sieben Minuten vor Schluß einen unberechtigten Freistoß zuspricht - es war eindeutig der Ball gespielt worden - und Trojan den Anschlußtreffer erzielt. St. Pauli versucht es in den letzten Spielminuten noch mal, bleibt aber bei seinen Angriffen erschreckend harmlos, und der RWO steht bei seinen Kontern wesentlich dichter vor einem weiteren Treffer als die Hamburger vor dem Ausgleich, so daß es am Ende hochverdient ist, daß die Punkte an der Emscher bleiben.

Zum Intro packen beide Seiten die Schwenkfahnen aus, wobei die aktiveren Fans von Rot-Weiß Oberhausen im rechten Bereich der Gegenseite und somit exakt gegenüber den entsprechenden Anhängern der Hamburger untergekommen ist. Danach gibt es von beiden Seiten Support per Niederrheinstadion Sprechchor, was letztendlich eine ganz annehmbare Fußballatmosphäre ergibt, ohne besonders herauszuragen, denn es ist zu merken, daß die Anhänger der beiden Clubs nicht viel miteinander verbindet, weder im Positiven noch im Negativen. Immerhin muß man den Gästefans bescheinigen, daß sie trotz der zwischenzeitlich im Raum stehenden Packung für ihr Team nicht nachlassen und weiterhin hinter ihrer Mannschaft stehen. Auf Oberhausener Seite gehen die Emotionen natürlich besonders in den letzten Spielminuten noch mal hoch, als man sich von der Schiedsrichterin benachteiligt wähnt und entsprechend sein Mißfallen per Sprechchor auszudrücken sucht, wobei der rot-weiße Anhang vor der Frage steht, wie die weibliche Form von "Schieber" laute und die für seine Sprechchöre damit beantwortet, daß das auch "Schieber" sei.

Das Niederrheinstadion liegt im Norden Oberhausens zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal, die direkt hinter den Kurven der Anlage verlaufen, so daß es nahelag, die Traversen hinter den Toren Emscherkurve (Heim-) und Kanalkurve (Auswärtsbereich) zu nennen. Dazu kommt die Niederrheinstadion Haupttribüne, die mit roten und grünen Sitzen ausgestattet ist, was Schriftzüge "RWO" ergibt, sowie die vom traditionellen Uhrturm in zwei Hälften unterbrochene Gegentribüne, die seit 1998 formal auch Sitzplätze zu bieten hat, auf der aber zumindest im "Support-Block B" gestanden wird. Seit 1970 verfügt das 1926 eingeweihte Stadion auch über eine Flutlichtanlage, die allein durch ihre Ausmaße - vier Flutlichtmasten mit jeweils 5 x 11 Strahlern - beeindruckt. 1996 kam eine Anzeigetafel hinzu, die zuvor im Haberland-Stadion von Bayer Leverkusen Dienst getan hat und heute noch im Einsatz ist, seither hat es vor allem Änderungen am Stadion gegeben, um den ständig wachsenden Ansprüchen für die Zulassung zur zweiten Liga zu genügen. Seit 2008 gibt es in Oberhausen eine Rasenheizung und außerdem ist man insofern mit der Zeit gegangen, daß man die Tribünen nach Sponsoren benannt hat.

Niederrheinstadion
Niederrheinstadion
Niederrheinstadion

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