FV 08 Rottweil |
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28.07.2012, Städtisches Stadion, WFV-Pokal |
Am 3. Juni 1908 wurde die Fußballgesellschaft Rottweil gegründet und man führt dieses Datum bis heute
im Vereinsnamen, auch wenn der eigentliche FV 08 erst am 2. Mai 1919 durch die Fusion dieses Clubs mit
Germania Rottweil entstanden ist. Nach dem zweiten Weltkrieg pendelte man zunächst zwischen 2.
Amateurliga und A-Klasse, bis die 1960er und 70er Jahre einen Absturz bis in die Kreisliga B mit sich
brachten. Erst in den 1990er Jahren sollte die Rückkehr in höhere Amteurklassen gelingen und das neue
Jahrtausend führte den FV 08 Rottweil gar in die Verbandsliga, wo man sich, aufsummiert, 4 Jahre halten
konnte - zuletzt in der Spielzeit 2004/05. Inzwischen zurück in der Landesliga mußte man im letzten Jahr nach unten gucken, konnte jedoch am Ende den Abstieg um drei Plätze und neun Punkte vermeiden. Anders
der Ligakonkurrent vom VfL Sindelfingen, mit dem man es heute in der ersten Runde - in der nach geographischen Gesichtspunkten eingeteilten Gruppe 3 - des Württem-bergischen Verbandspokals zu tun hat.
Der VfL, bei dem eigentich die in der Bundesliga kickende Frauenmannschaft für das Lametta zu sorgen
hat, stand in der Spitzengruppe und schloß am Ende sechs Zähler hinter Staffelmeister VfB Bösingen auf
dem dritten Platz ab. Dennoch ist man in Rottweil entschlossen, sich heute für die zweite Runde des
Pokalwettbewerbs zu qualifizieren und da mag man Zuversicht daraus schöpfen, daß es Sindelfingen trotz
der deutlich besseren Rolle in der Liga, die die Gäste spielten, im Vorjahr nicht gelang, den FV 08 zu
schlagen - ein 2:2 in Sindelfingen und ein 3:1 in Rottweil standen am Ende der Spielzeit auf dem Zettel.
Das Spiel geht richtig munter los und beide Mannschaften zeigen, daß sie hier nicht auf ein torloses
Remis spekulieren. Bereits nach wenigen Minuten kommt Rottweils Sascha Mauch im Strafraum
zum Schuß, verfehlt aber das Tor der Gäste knapp. Genau das trifft auch auf einen Weitschuß der
Gäste in der 10. Minute zu, sowie auf die bisher klarste Torchance, bei der Sindelfingen mit zwei Leuten
durchbricht und es Samet Ötztürk
nach schönem Querpaß schafft, das Leder völlig frei aus zehn Metern über die Querlatte zu jagen. In der
29. Minute gibt es die nächste Chance für die Hausherren, bei der man jedoch mit einem Flachschuß am
Torhüter Eduard Schnell scheitert. Fünf Minuten später sind es erneut die Rottweiler, vbei denen ein
Distanzschuß nach einer Ecke fast zum Erfolg führt, doch Schnell kann den Ball erneut entschärften
und fast im Gegenzug bleibt sein gegenüber Sebastian Kellner bei einem Flachschuß von der Strafraumgrenze
einmal mehr Sieger gegen Sindelfingens Andreas Poser. Im zweiten Abschnitt sorgt Sindelfingens Matthias Zuber
gar für Gelächter, als er beim Versuch eines Hebers dem Rottweiler Torhüter aus drei Metern den Ball in
die fangbereiten Arme hebelt. Das scheint das Signal an die Angreifer beider Teams zu sein, weitere Risiken,
sich der Lächerlichkeit preiszugeben auszuschließen, denn in der Folge bleiben Torchancen Mangelware und
der Kick quält sich eher mühsam über die Restspielzeit und Verlängerung, so daß das Elfmeterschießen die
Entscheidung bringen muß, das ebenfalls mit zwei Fehlversuchen startet und am Ende ein 4:3 für die
Hausherren bringt.
Kann man die heutige Partie nur eingeschränkt - halt auf die erste Spielhälfte - als sehenswert
bezeichnen, gilt dieses Attribut für das Städtische Stadion Rottweil nahzu uneingeschränkt, wenn man
sich nicht am eher nüchternen Namen der Anlage stören mag.
Am auffälligsten ist sicherlich die sehr nett anzusehende Tribüne mit ihren Holzbänken, die darüber
hinaus eine "Bahnhofsuhr" und nicht sonderlich professionell wirkende, aber wohl doch gewollte Graffittis
an der Rückwand zu bieten hat. Sie ziert eine
Längsseite des mit Laufbahn versehenen Rasenplatzes, der mit einer Flutlichtanlage ausgestattet
auch für Abendspiele in der dunklen Jahreszeit in Frage kommt - angesichts diverser Nebenplätze
allerdings mutmaßlich auch schonmal geschont werden dürfte. Der Rest des Platzes ist
größtenteils mit einer
Traverse versehen und nur die Hintertorbereiche bleiben weitgehend frei von Ausbau -
über einen hinaus hat man
Ausblick auf die stattliche Rutsche des anliegeneden Hallenbads 'Aquasol'. Etwas versteckt gibt es in einem
Diagonalbereich noch einen Imbißstand, der selbst über ein paar Tische und Bänke verfügt, die allerdings
größtenteils keinen Blick auf das Spielfeld zulassen. Hier operiert man dann auch in der
Beziehung relativ autark am
Spiel vorbei, daß dieser "Biergarten" auch in dem Zeitraum, in dem die Partie läuft, mit
Lautsprechermusik beschallt wird.
Alternativbericht von P. David Zimmer |