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SSV Mühlhausen-Uelzen |
Mühlbach Crew |
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09.12.2005, Sportplatz am Mühlbach, Landesliga Westfalen Mitte |
Der SSV Mühlhausen-Uelzen ist vor kurzem vom Ausweichplatz Heidestadion zurück an seinen traditionellen Spielort
'Am Mühlbach' gezogen, womit das Ende der Umbauphase dokumentiert wird, in der der frühere Hartplatz des SSV in ein
Spielfeld mit Kunstrasenbelag umgewandelt wurde. Zusätzlich hat man dem Spielort ein Flutlicht spendiert, das gerade
pünktlich zum Derby gegen die SpVg Bönen fertiggestellt werden konnte, so daß die Begegnung am heutigen Freitag Abend
als erste Flutlichtpartie überhaupt am Mühlbach ausgetragen werden kann. Die beiden Kontrahenten, die aus benachbarten
Stadtteilen, aber unterschiedlichen Gemeinden stammen (Unna Mühlhausen bzw. Unna Uelzen sowie Hamm Bönen), sind auch in
der Tabelle der Landesliga Westfalen Mitte nicht allzuweit voneinander getrennt. Beide finden sich dort im eher unteren
Bereich, wobei die Lage für die Gäste bei fünf Punkten Rückstand auf Mühlhausen und bedenklicher Nähe zur Abstiegszone die
deutlich prekärere ist.
So ist denn auch der SSV Mühlhausen das Team, das in der Anfangsphase das Spiel macht und auf die Führung drängt, aber es
kommt schließlich ganz anders. Die Gäste warten zunächst mal auf ihre Chance, spielen dann aber konsequent nach vorne, wenn
sich die Gelegenheit ergibt, und zeigen sich dann auch noch kaltblütig im Abschluß. Bis zur Halbzeit hat man so eine 2:0-Führung
erspielt, die dem Spielverlauf nicht wirklich entspricht, aber andererseits auch nicht unverdient ist, denn mit so konsequenter
Chancenauswertung hat man eine Belohnung verdient. Die Hausherren zeigen sich jedoch im zweiten Abschnitt nicht eingeschüchtert,
sondern ziehen ihr Spiel einfach durch, was am Ende zumindest noch zu einem Teilerfolg für den SSV führt. Im Vorfeld der Partie
wäre der SSV vermutlich mit einer Punkteteilung weniger einverstanden gewesen als die SpVg, aber nach dem Spielverlauf dürften die
Hausherren den Punkt eher als Gewinn sehen als der Gegner aus Bönen.
Zum Anpfiff haben sich an die 20 Fans aus Bönen eingefunden, die auf einer Längsseite einen Fanblock bilden, der mit Transparenten
"Schnapspiraten" "Bönen" geschmückt wird. Hier liefert man zunächst eine Pyroshow aus bengalischen Feuern ab, bevor man dann an den akustischen Support geht, indem Beschimpfungen in Richtung der Hausherren höheres Gewicht einnehmen als Unterstützung des eigenen Teams und man vor allem bei ersteren eine gewisse Nähe zu Borussia Dortmund nicht verschleiern kann ("Ihr seid Scheiße, wie der S04!"), auch wenn man bei anderer Gelegenheit auch schon mal "alles außer Bönen" als "Scheiße" empfindet. Wie es oft mit dem Support für kleinere Vereine ist, befindet man sich bei alledem häufig hart an der Grenze zur Lächerlichkeit, was wohl auch die Anhänger der Hausherren so sehen, die darüber witzeln, daß man "die bei Heimspielen von Bönen nie" sähe und das darauf zurückführt, daß "auswärts die Eltern nicht dabei" seien. Vergleichbaren Support gibt es auf der Seite der Hausherren nicht, obwohl es eigentlich einen Fanclub namens "Mühlbach-Crew" geben sollte, nach dessen Verbleib sich die "Bierpiraten" auch dann und wann mal per Sprechchor erkundigen, bevor der Support der Gästefans in der zweiten Hälfte deutlich abflaut.
Wie erwähnt handelt es sich beim Sportplatz am Mühlbach um eine Kunstrasenfläche, wobei es keinen nennenswerten Ausbau für die Zuschauer
gibt, wenn man mal von dem Gebäude hinter einem Tor absieht, das die Vereinskneipe des SSV beherbergt. Rund um den reinen Fußballplatz kann man sich ebenerdig auf gepflasterten Wegen stehend am Geländer aufbauen, um das Spiel zu verfolgen, und damit hat es sich. Hinter dem zweiten Tor befindet sich noch ein zweiter quer zum Hauptplatz liegender Kleinfeldplatz, der ebenfalls über Flutlicht verfügt. Die Flutlichtanlage selbst ist allerdings etwas schwach auf der Brust, da hat man sich gerade das Nötigste angeschafft, um bei Dunkelheit spielen zu können. Eine allzu aufregende Anlage ist es also nicht, die sich der SSV Mühlhausen an den Mühlbach gesetzt hat, aber gemessen an der Ligazugehörigkeit der Hausherren handelt es sich um einen angemessenen und schmucken Platz, um dem man vermutlich von so manchem anderen Sechstligisten - und vielleicht auch einigen Vertretern der fünften Ligen - beneidet werden dürfte.
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