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02.02.2008, MSV-Arena, Bundesliga |
Zum Auftakt der Rückrunde der Bundesliga muß sich Borussia Dortmund beim Aufsteiger MSV Duisburg vorstellen. Vor dem ersten Saisonspiel
hatte auf Seiten der Borussia große Euphorie geherrscht und man meinte, ein sicherer UEFA-Cup-Kandidat zu sein und wollte - wie es Stadionsprecher Dickel ausdrückte "ein Wörtchen bei der Vergabe der Meisterschaft mitreden". Nach dem Kick herrschte Ernüchterung im schwarz-gelben Lager, denn es hatte eine bittere 1:3 Niederlage gesetzt und die Euphorie war ganz auf Seiten der Zebras, die nach dem 1. Spieltag auf Platz zwei der Tabelle standen. Nach dem Abschluß der Hinrunde ist der Lack etwas abgebröckelt beim Meidericher Spielverein, der - wenn auch nicht abgeschlagen - das Tabellenende ziert und Borussia Dortmund steht etwas besser da, zehn Punkte hinter einem UEFA-Cup- und nur sieben vor einem Abstiegsplatz allerdings weit von den eigenen Ansprüchen entfernt (zu Tabellenführer Bayern München fehlen sogar 17 Zähler.
Beim seit dem Pokalerfolg gegen Werder Bremen kaum umgestellten BVB - nur Wörns ersetzt den verletzten Kovac - erinnert in der ersten
Hälfte viel an die Partie vor einem halben Jahr, denn es läuft wenig zusammen bei den Gästen und meistens ist man damit beschäftigt,
gegen klar dominierende Duisburger das Schlimmste zu vermeiden. In der 18. Minute heißt es dann auch 1:0 und Dortmunds Torhüter Ziegler
hat es innerhalb von drei Tagen vom Pokalheld zum Träger der Eselsmütze geschafft, als er bei einer Ecke nur halbherzig eingreift und sich so zum Paten des Führungstreffers durch Philipescu macht. Beim Versuch, selbst etwas für die Offensive zu tun, laufen die Borussen zwölf Minuten später in einen Konter, der das 0:2 durch Willi bringt, und so geht der MSV mit einer beruhigenden Führung in die Pause. Nach dem Wechsel präsentiert sich Dortmund deutlich besser und das bleibt nicht ohne Folgen, als Kehl in der 51. Minute mit dem Rücken in eine Flanke springen und den Ball mit diesem eher ungewöhnlichen Körperteil ins Tor befördern kann. Doch ein neuerlicher Rückschlag für den BVB bleibt nicht aus, denn kurz darauf kann der MSV per Foulelefmeter das Hinspielergebnis herstellen - jetzt haben die Meidericher mehr als ein Drittel ihrer insgesamt 17 Saisontore gegen Borussia Dortmund erzielt. Jetzt setzt der BVB alles auf eine Karte und bläst mit drei frischen Stürmern - Buckley, Frei und Klimowicz - zur Aufholjagd. In der 68. Minute erzielt der Letztgenannte den Anschlußtreffer und Klimowicz ist es auch, der in der dritten Minute der Nachspielzeit zum kaum noch erhofften 3:3 trifft und so doch noch für einen Punktgewinn des BVB sorgt.
Bei den Meiderichern scheinen die Zeichen in der Fanszene auf Sturm zu stehen, denn Transparente wie eins mit der Aufschrift Ohne Zaunfahne keine Fankultur zeigen, daß der Haussegen schief hängt und an anderer Stelle wird unmißverständlich der Kopf des Patriarchen
und Präsidenten gefordert: Hellmich raus! heißt es hier. Zuvor hat man schon aus dem Anmarsch zum Stadion eine Demonstration für sein Anliegen gemacht, als man hinter einem Plakat Nur ein paar Idioten (O-Ton Walter Hellmich) Richtung Stadion zieht - das eigentliche Motto der Aktion lautet Ohne Tradition keine Zukunft.
Während des Spiels freilich ist von Protest wenig zu merken und die MSV-Fans leisten ganz ansprechenden Support, nach das übliche Intro mit Schalparade, Doppelhaltern und Schwenkfahnen abgeliefert wurde, das zu den Vereinshymnen, die mit Zebras weiß-blau und Zebrastreifen weiß und blau einen breiten Themenbereich abdecken, dargeboten wird. Mehr los ist allerdings über weite Strecken der Partie im Gästeblock, wo zwar kein beeindruckendes Intro zu sehen ist (offensichtlich ist die Freiheit der schwarz-gelben Fans, ihre Utensilien in die MSV-Arena zu bringen, signifikant beschnitten worden), man dafür jedoch über weite Strecken des Spiels in Bewegung ist und sich auch von dem zwischenzeitlichen Rückstand nur etwas aus dem Konzept bringen läßt. Ob es allerdings klug ist, einem neu eingewechselten Stürmer (Delron Buckley) mit Sprechchören für einen noch auf der Bank verweilenden (Alexander Frei) Selbstvertrauen geben zu wollen, soll mal dahingestellt bleiben - am Ende werden die rettenden Treffer dann ja ohnehin von Drittens erzielt.
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