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FC Kleve 63/03 |
Kleefse Jonges |
NRZ (mit Lokalsport Kleve) |
28.04.2002, Stadion an der Bresserberger Straße, Landesliga Niederrhein, Gruppe 2 |
Durch eine kleine Schwächeperiode mit zwei Heimniederlagen droht das Flaggschiff der Landesliga
Niederrhein, Gruppe 2, aus dem Ruder zu laufen. Profitieren konnte davon zumindest vorübergehend
der SC Kapellen, der sich drei Punkte Vorsprung auf Kleve verschaffen konnte und jetzt selbst die Tabelle anführt. Heute kommt es an der Bresserberger Straße zum Showdown zwischen den beiden Mannschaften - aufgrund des besseren Torverhältnisses der Hausherren von 103:13 (!) im Vergleich zu den auch gar nicht so übel klingenden 85:15 der Gäste aus Grevenbroich ist es klar, daß die Hausherren mit einem Spielgewinn den SCK wieder auf den zweiten Platz verweisen können. Auch, wenn danach noch vier Partien zu spielen sind, müssen beide Teams befürchten, den Tabellenstand nach dem heutigen Tag möglicherweise kaum noch korrigieren zu können - schließlich gibt man an der Spitze dieser Landesligastaffel nicht so häufig Punkte ab.
Der FC Kleve versucht schnell das Spiel zu machen, während sich die Gelb-Schwarzen vom SCK ein
wenig zurückhalten und nur gelegentlich mal einen Gegenangriff starten. Damit können sie bis zur Halbzeitpause das Spiel recht effektiv kontrollieren und es entsteht der Eindruck, daß wohl am heutigen Tag zur Freude der Gäste keine Tore mehr fallen werden. Im zweiten Abschnitt ist das Bild nur wenig verändert, aber nach einer guten Stunde gelingt dem FC Kleve doch noch der vorentscheidende Führungstreffer. Zwar versucht Kapellen danach noch mal anzugreifen und auf den Ausgleich zu drängen, aber letztendlich sind es die Hausherren, die kurz vor dem Ende des Spiels ihre Führung absichern. Der Treffer zum 2:0 ist dabei alleine schon Eintrittsgeld und Anreise wert, fällt er doch per Bogenlampe aus der eigenen Hälfte, die den Schlußmann der Gäste überrascht, kurz vor der Linie aufspringt und unmittelbar hinter der Latte im Netz landet. Das nennt man echte Präzisionsarbeit, wäre das Leder nur kurz vorher aufgesprungen, wäre es wohl an die Latte oder über das Tor geflogen - wäre die Flugbahn etwas weiter gewesen, wäre es von oben auf die Querlatte gefallen.
Im gut gefüllten Stadion präsentieren sich Fangruppen von Heimmannschaft und Gästen, die
vor allem einen ausgeprägten Hang zu pyrotechnischen Artikeln an den Tag legen. Zum Anpfiff nebeln die Gäste vom SCK mit einem wohl auch von vielen Sympathisanten dieser Art der Fankultur als übertrieben empfundenen Einsatz von Rauchpulver einen kompletten Hintertorbereich ein, während die Anhänger der Heimmannschft auf kleinere Mengen von Rauch in bunten Farben setzen. Dazu brennt man noch das eine oder andere Pyro ab, wobei all dies von den lokalen Autoritäten recht locker gesehen zu werden scheint. So gibt es weder eine Unterlassungsaufforderung seitens des Stadionsprechers, noch scheint es die anwesenden Ordnungskräfte in irgend einer Form zu interessieren. Während des Spiels feuern die Fangruppen ihre Mannschaften mit Sprechchören an. Laut Transparent weisen die Gästefans übrigens darauf hin, daß ihr Jahresetat mit 100000 nur die Höhen von einem Zehntel des Etats der Hausherren habe, was auch die Fangesänge Scheiß-Millionäre in Richtung der Hausherren erklärt. Nur die Umsetzung der Ankündigung, trotz des Sparetats in der Verbandsliga zu spielen, ist nach dem heutigen Spielausgang recht schwer geworden.
Das Stadion an der Bresserberger Straße kann sich wirklich sehen lassen, vor allem, wenn man die
Spielklasse mit in Betracht zieht, in der die Hausherren an den Start gehen. Zum einen ist da die überdachte Sitzplatztribüne zu erwähnen, die heute bis auf den letzten der etwa 300 Pätze gefüllt ist, zum anderen sind die Längsseiten mit sieben Stehplatzstufen ausgebaut und hinter einem Tor gibt es einen Grashang, während man hinter dem anderen Tor ebenerdig steht. Auf der Gegenseite der Spielfläche findet sich das Vereinsheim der Klever und rundherum liegen noch einige Nebenplätze. Auf eine Flutlichtanlage wurde an der Bresserberger Straße (zumindest beim Hauptplatz) verzichtet, aber dafür erfreut sich der Zuschauer an einem reinen Fußballplatz, bei dem er dicht ans Geschehen heranrücken kann.
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