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Der SK Viktorie Jirny ist ein Club aus der gerade außerhalb der Grenzen der tschechischen Haupstadt Prag
gelegenen Kleinstadt mit etwas über 2000 Einwohnern und gilt als Farmclub der 'falschen' Bohemians, also
vom FC Střížkov, der den 'echten' Bohemians unter gleichem Namen Konkurrenz macht, seit sein
Besitzer Vereinsnamen und Club des Konkurrenten erworben hat. Jirny führt mit weitem Abstand die Tabelle
der Divize B - also einer der drei Viertligastaffeln unterhalb der ČFL - an und steht somit als
sicherer Aufsteiger in die böhmische Staffel der vierten Liga fest. Dennoch sollte niemand überrascht sein,
wenn Viktorie Jirny im kommenden Jahr nicht in der ČFL auftauchen sollte, denn gewonnen hat man die
Divize B auch schon 2008, aber aufgestiegen ist Viktorie nicht, weil man stattdessen die Lizenz weiterverkauft
hat. Ähnliches ist auch aktuell wieder im Busch, wobei man angeblich mit dem SK Roudnice auch schon einen
Abnehmer dafür gefunden hat. Zunächst muß man aber noch die letzten beiden Spieltage der Saison hinter sich
bringen, und da hat Jirny es heute mit dem abstiegsbedrohten FC Přední Kopanina zu tun, der darauf
hoffen muß, daß die Gastgeber satt sind und nicht mehr mit voller Kraft spielen.
Sollte Kopanina tatsächlich auf einen Gastgeber mit halber Kraft gehofft haben, dürfte den Gästen schnell klar
werden, daß sie sich das von der sprichwörtlichen Backe putzen können, denn Viktorie Jirny geht sofort in
die Offensive und wirbelt die Gästeabwehr mächtig durcheinander. Die weiß sich oft nur durch Fouls zu helfen,
was dann zu meist gefährlichen Freistößen führt. Scheitert man damit noch in der 5. und 8. Minute, fällt in
der 18. Minute das 1:0 durch Jirnys bei weitem erfogreichsten Torschützen Marek Kincl. Der Rest der Halbzeit
wird dann zur echten Show des Stürmers, der zwischen der 24. und der 41. Minute noch vier weitere Tore nachlegt,
davon drei per Elfmeter und tatsächlich auch eins aus dem Spielverlauf heraus. In der zweiten Hälfte halten sich die
Gestgeber ein wenig zurück und legen nur noch zwei weitere Treffer nach, so daß es am Ende 'nur' 7:0 ausgeht
und nicht - wie man zur Halbzeit hätte vermuten können - zweistellig.
Die Spielstätte von Viktorie Jirny verfügt über keinen besonderen Namen, und das kann man auch über den Platz als
solchen sagen. Auf der Gegenseite gibt es einen kleinen Unterstand, unter dem seitlich die Auswechselbänke
untergebracht sind, der aber im mittleren Bereich von hinten betreten und durch Zuschauer genutzt werden kann.
Dazu kommt eine kleine Stahlrohrtribüne mit drei Reihen von blauen Klappsitzen, die auf der Hauptseite aufgebaut
ist und mangels Überdachung beim heute regnerischen Wetter völlig leer bleibt. Dazu sind hier ein paar Schirme
aufgestellt, unter denen es Bänke an Tischen gibt, die heute deutlich attraktiver sind, und es gibt hier noch
das Vereinsheim sowie - seitlich davon - der Verkauf von typisch tschechischen Bratwürstchen ("Klobasa"). Hinter
den Toren gibt es bis auf einen kleinen Kinderspielplatz nichts, was der Erwähnung wert wäre, auch eine
Flutlichanlage sucht man vergeblich.
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