SSV Hagen vs. Westfalia Herne 1:4
SSV Hagen

SSV Hagen
vs.
Westfalia Herne 1:4

Westfalia Herne

maps.google.de
wikipedia
Volmeadler
fußballdaten.de
fußball.de
kicker.de
wikepedia


Letztes Spiel: Mali vs. Tschad 14.10.2008, Ischelandstadion, Verbandspokal Westfalen
Nächstes Spiel:  SKG Ober-Beerbach vs. SV Darmstadt 98

Ticket
400 Zuschauer

Der SSV Hagen steht im Niemandsland der Tabelle der Landesliga Westfalen Süd, insoweit man das zu diesem Zeitpunkt der Saison bereits Ischelandstadion sagen darf. Fakt ist, daß der Abstand des Tabellenneunten sowohl nach oben (10 Punkte auf den Tabellenführer) als auch nach unten (7 - 8 Punkte auf einen Abstiegsplatz) bereits jetzt ziemlich groß sind. Zuletzt lief es nicht mehr so gut bei den Kickern vom Tor des Sauerlandes und nach drei Spielen in der Liga ohne Sieg dürfte das Selbstvertrauen etwas angeknackst sein. Ein Sieg ist heute sicherlich nicht unbedingt Pflicht, schließlich hat man einen NRW-Ligisten zu Gast im Ischelandstadion und zwar nicht irgendeinen, denn mit dem SC Westfalia Herne gibt der Tabellenführer der in dieser Form neu geschaffenen Liga seine Visitenkarte in Hagen ab. Die Marschroute für die Hagener dürfte also klar sein und ist aus zahlreichen Traineraussagen vor Spielen gegen höherklassige Gegner bekannt: möglichst lange ohne Gegentor bleiben und dann vielleicht selbst zuschlagen - sich aber auf jeden Fall von Spielverlauf und -ergebnis her achtbar aus der Affäre ziehen.

Der Traum von einer Pokalüberraschung ist für die Gastgeber sehr schnell ausgeträumt und die Mindestanforderung, sich achtbar zu schlagen, steht bald zur Disposition. Schließlich weiß die SSV-Abwehr in den ersten Spielminuten kaum Ischelandstadion wie ihr geschieht und ein früher Doppelschlag in den Minuten sieben und neun durch Stefan Oerterer und Andre Badur sorgt für die frühe Entscheidung zugunsten des Favoriten. Ohne erkennbare Anstregung haben die Gäste die beiden Treffer erzielt und in der Folge kann man es sich leisten, einen Gang zurückzuschalten. Dennoch kann der SC Westfalia noch vor der Pause einen weiteren Treffer draufsetzen und spätestens mit dem 0:4 in der 62. Minute dürften auch die größten Optimisten im Hagener Lager begreifen, daß hier nichts mehr laufen wird. Zuvor freilich hat der SSV, der schon in der ersten Hälfte zu Chancen gekommen ist, den Treffer zum 1:3 um Haaresbreite verpaßt, als Andreas Teichmann per Kopf den Pfosten trifft. Vielleicht wäre der SSV nach einem solchen Tor ja noch mal ernsthaft aufgekommen, so erzielt man zwar noch den Ehrentreffer, als Imre Renji einen Foulelfmeter verwandelt, kann aber in der Folge nicht mehr zur Aufholjagd blasen. Letztendlich sollte man sich wohl im Lager des SSV nichts vormachen - einen solchen Unterschied wie am heutigen Tag gibt es zwischen zwei Teams auch bei zwei Spielklassen Differenz nicht oft und man hat über weite Strecken der Partie nur deshalb gut ausgesehen, weil die Westfalia Gnade hat walten lassen.

Mehr als die Hälfte der anwesenden Zuschauer dürften der Westfalia zuzurechnen sein, denn es ist nicht nur der Großteil der Hauptribüne Ischelandstadion per Flatterband ("Polizei-Absperrung") zu einem Gästebereich gemacht worden, sondern zusätzlich sind auch unter den im restlichen Stadion verteilten Leuten einige, die der Westfalia zuzurechnen sind. Man liefert zunächst ein kleines Intro ab, bei dem es auch eine Schwenkfahne mit Vereinszeichen zu sehen gibt, während die Hagener mit einigen kleinen Fähnchen - einfarbig in Rot oder Weiß - auf sich aufmerksam machen. Danach kommt es zu dem einen oder anderen Sprechchor, wobei das charakteristische und sogar von einer Band namens Trio Poseidon auf Tonträger erhältliche "Herne ist die geilste Club die Welt" bei den Gästefans überhaupt nicht (mehr?) zum Einsatz kommt und die Anhänger der Gastgeber neben Anfeuerungen für den SSV Hagen auch schon mal etwas esoterische Sprüche ohne Fußballbezug zum besten geben, die wohl eher dokumentieren, daß die Pubertät eine harte Zeit sein kann.

Das Ischelandstadion ist ein klassisches Sportstadion mit Laufbahn, einer überdachten Tribüne und einer beeindruckenden, wie eine Wand aufragenden Gegengerade, Ischelandstadion die im unteren Bereich der bis zu 50 Stufen mit Bänken ausgestattet ist. Die Kapazität wird mit 16500 Plätzen angegeben, aber tatsächlich dürfte man auch heute noch deutlich mehr Menschen in der Anlage unterbringen können, die früher mal Platz für 38000 Zuschauer hatte. Die letzten Maßnahmen an der Spielstätte wurden 2005 durchgeführt, als eine Sanierung der Laufbahn erfolgte und zusätzlich die Holzbänke auf der Tribüne gegen 800 Plastikschalen ausgetauscht wurden, die mit Rückenlehne und in Rot daherkommen und nach Presseberichten exakt den Sitzen entsprechen, die auch das Olympiastadion in Athen zieren. Mit ihnen sollte dokumentiert werden, daß es sich beim SSV um einen aufstrebenden Verein handelt, stand man doch 2005 im Aufstiegskampf zur Oberliga und hatte mittelfristige Ambitionen, weiter aufzusteigen. Tatsächlich ging der Aufstieg im besagten Jahr an den heutigen Gegner, im Jahr drauf zeigte sich, daß man sich finanziell übernommen hatte, und inzwischen werden in Hagen mal wieder deutlich kleinere Brötchen gebacken, nachdem der Aufzug für den SSV schließlich nach unten statt nach oben fuhr. Die nähere Umgebung des Stadions bietet übrigens Platz für zahlreiche weitere Sportstätten, darunter diverse Ascheplätze und die Ischelandhalle.

Ischelandstadion
Ischelandstadion

Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links