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Das Hinspiel der heutigen Bundesligapartie zwischen dem Hannoverschen SV von 1896 und dem Ballspielverein
Borussia 09 Dortmund ging am 25.10. des vergangenen Jahres über die Bühne und damals war die Rede von
zwei "Gebeutelten", wobei es über die Borussia hieß, daß man seinen Fans zumindest in der UEFA Champions
League Freude mache, eine Aussage, die heute exakt umgekehrt gilt. In der Bundesliga sind die Gäste seit
sechs Spielen ungeschlagen, auch wenn es zuletzt zweimal am Ende nur 0:0 hieß - dafür ist man in der
europäischen Königklasse mit 1:2 und 0:3 am Juventus FC gescheitert und hat vor allem mit der Art und
Weise der Heimniederlage Ratlosigkeit bei Experten und Fans ausgelöst. Bei Hannover dagegen ist die Lage
in der Bundesliga zuletzt immer bedrohlicher geworden, denn der HSV sinkt Richtung Abstiegszone und ist
inzwischen auf Platz 13 angekommen, die Kritik an Trainer Tayfun Korkut wird immer lauter und gesellt
sich zu der an Präsident Martin Kind, der schon seit längerem mit seinem als autoritär empfundenden
Führungsstil und den undurchsichtigen wirtschaftlichen Konstrukten, zu denen auch der Bundesligist
zählt, mit einem großen Teil der Fanszene im Clinch liegt.
In der Anfangsphase macht Hannover 96 das Spiel, wobei die Abwehr der Borussia doch meist die Übersicht
behält und der BVB seinerseits nach 19 Minuten mit dem ersten halbwegs brauchbaren Spielzug durch
Pierre-Emerick Aubameyang in Führung geht. Zwölf Minuten später kann Ex-Borusse Leonardo Bittencourt
seinen Teamkollegen Lars Stindl in Szene setzen, der die Partie ausgleicht und dafür sorgt, dass
Borussia Dortmund ins Wanken gerät und mehrmals kurz davor zu stehen scheint, in Rückstand zu geraten.
Im zweiten Abschnitt sorgt ein Doppelschlag durch Shinji Kagawa und nochmal Aubameyang dafür, dass
die Dortmunder nicht nur überraschend in Führung gehen, sondern die fünf Minuten später sogar ausbauen,
wobei sie zum Zeitpunkt des Treffers zum 1:3 bereits in Überzahl sind, den Bittencourt handelt sich
innerhalb von sechs Minuten zwei gelbe Karten ein und muß mit gelb-rot vorzeitig zum Duschen, was man
bei 96 als klar zu harte Enscheidung empfindet. Die Partie scheint jetzt zugunsten des BVB entschieden,
doch Stindls zweiter Treffer sorgt nochmal für Spannung, so dass die Gäste nochmal (inklusve
Nachspielzeit) 12 Minuten um ihren Sieg zittern müssen - am Ende ist es dann aber doch der Ballspielverein,
der mit einem Sieg nach Hause geht und mit nunmehr 33 Punkten halbwegs beruhigt in die anstehenden
schweren Partien gegen den FC Bayern München und Borussia VfL Mönchengladbach gehen können.
Auf Seiten der Gastgeber ist die Stimmung ziemlich durchwachsen und es zeigt sich auch in Hannover,
daß das Wegbleiben von Ultra-Guppierungen nicht ohne Weiteres von 'Normalfans' kompensierbar ist - zum
Auftakt der zweiten Halbzeit gibt es dann auch ohne den harten Kern der Fans ein kind-kritisches
Transparent, auf dem zu lesen ist, daß Hannover 96 niemals eine Marke sein werde. Auf BVB-Seite
wird im Gegensatz zum Heimbereich ein kleines Intro präsentiert, bei dem es schwarze und gelbe
Fähnchen zu sehen gibt und in dessen Rahmen auch etwas gelber Rauch in die Luft steigt. Danach sorgen
vor allem die Gäste für akustischen Support, dem von 96er Seite nur wenig entgegengesetzt wird, so
daß Schwarz-Gelb zumindest auf den Rängen eindeutig dominant ist, obwohl es sicher auch aus Supportsicht
eine eher schwache Vorstellung der Bierstätter ist. Laut wird es dann allerdings in der zweiten Hälfte
bei den Hausherren, als man in Scheidsrichter Dr. Felix Brych nach der Herausstellung von Bittencourt
seine Hassfigur gefunden hat.
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