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13.10.2012, Addis Abeba Stadium, Qualifikation zum U-17-Africa-Cup-of-Nations |
Am heutigen Samstag treffen in Addis Abeba die Nationalmannschaften U17 von Äthiopien und
Tunesien aufeinander, wenn es um die Qualifikation für den U17 Africa Cup of Nations geht, der
im April nächsten Jahres in Marokko stattfinden wird. In Hin- und Rückspiel wird hier ermittelt,
wer in die nächste Runde einziehen und dort auf den Sieger des Duells zwischen Namibia und
Burkina Faso trifft, wo es dann endgültig um die Qualifikation für die Endrunde gehen
wird. Favorisiert sind sicherlich die Nordafrikaner, die seit dem 21.11.2010 kein Pflichtspiel
mehr verloren haben, aber Äthiopiens Jugend sollte vor einer beachtlichen Kulisse von vielleicht
4000 Zuschauern motiviert sein, alles für ein gutes Ergebnis zu tun, wobei zum guten Besuch
beitragen mag, daß alles dem großen Duell entgegenfiebert, bei dem am morgigen Sonntag die
A-Nationalmanschaft des Landes versuchen wird, eine 3:5-Niederlage aus dem Hinspiel wettzumachen
und sich so gegen den Sudan für den Africa Cup of Nations zu qualifizieren.
In der Anfangsphase sind die Gäste das überlegene Team, wobei es sicherlich auch eine Rolle
spielt, daß die Tunesier im Schnitt eindeutig größer und körperlich robuster sind als ihre
Gegenspieler. Sonderlich torgefährlich ist das allerdings größtenteils nicht, und der einen
klaren Torchance der Nordafrikaner steht nach zwanzig Minuten auch eine gute Möglichkeit aus
einem Konter Äthiopiens gegenüber. In der 23. Minute sind es dann auch tatsächlich die Hausherren,
die nach einem Flachschuß von außerhalb des Strafraums in Führung gehen. Dem folgt nach einer
guten Kombination das 2:0 in der 37. Spielminute, und die zweite Hälfte steht dann ganz im Zeichen
Äthiopiens. Nachdem man in der 57. Minute noch nach einem Durchbruch mit einem Flachschuß am
Torhüter scheitert, führt eine chaotische Szene im Gästestrafraum mit mehreren Abprallern
schließlich zum 3:0. Am Ende könnte es noch höher ausgehen, zumal Äthiopien bei einem Freistoß
in der 75. Minute nur am Torpfosten scheitert, aber auch so dürfte man mit guten Aussichten zum
Rückspiel nach Tunesien fahren.
Das Jugendspiel trifft bei den Einheimischen durchaus auf Interesse, während natürlich bis auf
Spieler und Offizielle niemand zu sehen ist, der aus Tunesien zum Spiel gekommen wäre. Besonders
gut ist die Gegengerade besetzt, und in einem Kurvenbereich hat sich so etwas wie ein kleiner
Heimblock gebildet, wo man vor dem Spiel seine Landesfahnen präsentiert und auch im Verlauf
der Partie immer wieder einmal für Stimmung zu sorgen versucht. Die Stimmung steigt natürlich,
als das Spiel so einen positiven Verlauf aus Sicht der Hausherren nimmt. Insgesamt hat man
ein wenig den Eindruck, daß man sich auf den Tribünen für den morgigen Tag vorbereitet, da
das ganze angsichts der Tatsache, daß es sich ja "nur" um ein B-Jugendspiel handelt, schon sehr
enthusiastisch wirkt - sowohl von der Anzahl der Besucher als auch von der Qualität der Stimmung
her. Exakt mit Abpfiff ist die Show dann allerdings sehr schnell vorbei - die Anlage leert sich innerhalb weniger Minuten nach Spielende.
Das Nationalstadion Äthiopiens liegt, wie in den meisten Fällen, in der Landeshaupstadt und ist
allgemein als Addis-Abeba-Stadium bekannt, auch wenn es offiziell seit einiger Zeit nach dem
1987 verstorbenen früheren Nationalspieler und Präsidenten des Fußballverbands Ydnekachew Tessema
Stadium heißt. Die Anlage ist zentral in Addis Abeba gelegen - unweit des Mesqual Square - und
ist als Mehrzweckanlage gehalten, die also mit Laufbahn daherkommt und von der Aufteilung her
fast "klassisch" genannt werden kann, denn es gibt eine überdachte Haupttribüne, eine offene
Gegentribüne sowie mit Traversen ausgestattete Kurvenbereiche. Die Bestuhlung ist komplett in den
Landesfarben grün, rot und gelb gehalten, wobei auf der Gegenseite die Abkürzung des nationalen
Fußballverbandes in lateinischen und amharischen Buchstaben zu lesen ist. Oberhalb der Gegenseite
ragen drei Pfeiler auf, die jeweils mit den olympischen Ringen geschmückt sind und auf der Spitze
einen goldenen, silbernen und bronzenen Krug tragen, deren Symbolik offensichtlich ist, wobei der
Bezug zu den olympischen Spielen unklar bleibt. Die Zeit des Addis-Abeba-Stadiums als Spielort der
Nationalmannschaft könnte bald zuende gehen, denn für 2014 ist der Bau eines neuen Nationalstadions
geplant, das als Allseater 60000 Plätze bieten soll.
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