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01.11.2013, Westfalenstadion, Bundesliga |
Mit dem VfB Stuttgart gibt heute eine Mannschaft ihre Visitenkarte im Dortmunder Westfalenstadion
ab, die hier seit einer längeren Zeit ungeschlagen ist als jeder andere Bundesligist. Der letzte
Heimsieg der Westfalen gegen den heutigen Gegner liegt immerhin über fünf Jahre zurück und datiert
vom 27.9.2008, als der BVB mit 3:0 die Oberhand behielt. Seit diesem Datum hieß es zweimal 1:1,
in der Vorsaison fiel überhaupt kein Tor, während es in der Spielzeit 2011/12 ein spektakuläres 4:4
gegeben hatte. Gewonnen hat der VfB also auch keins der Spiele - der letzte Erfolg der Schwaben
beim BVB war ein 1:0-Sieg in der Spielzeit 2006/07 -, aber die Schwarz-Gelben dürften heute alles
daran setzen, diese aus ihrer Sicht alles andere als befriedigende Serie zu beenden und den
Schwung aus den Auswärtssiegen gegen den Arsenal FC sowie im Derby bei S04 mitzunehmen, um
endlich auch einmal wieder gegen den VfB Stuttgart zu gewinnen, was ihnen zumindest über Nacht die
Tabellenführung einbringen würde. Es wäre gleichzeitig eine gelungene Generalprobe für die nächste
Aufgabe in der Champions League, in der es am kommenden Mittwoch wiederum, diesmal aber zu Hause, gegen die Gunners
vom Arsenal FC geht.
Borussia Dortmund übernimmt von Beginn an das Kommando und wirbelt die Abwehr der Gäste mächtig
durcheinander. Zunächst geht der Schuß allerdings nach hinten los, denn es ist der VfB Stuttgart,
der nach einer Ecke per Kopfball von Karim Haggui zum Führungstreffer kommt. Dieses Tor stabilisiert
die Abwehr der Schwaben allerdings nicht, und so heißt es sechs Minuten später durch das erste
Tor von Innenverteidiger Sokratis Papastathopoulos für seinen neuen Arbeitgeber - ebenfalls nach einer Ecke
per Kopf erzielt - 1:1 und es dauert nur drei weitere Minuten, bis Reus sich schön im Strafraum
durchsetzt und zum 2:1 einschiebt. Vielleicht würde die Partie noch einmal eine neue Wendung nehmen,
bekäme der VfB Stuttgart kurz vor der Halbzeit nach Rempler von Kevin Großkreutz einen Elfmeter, den Schiedsrichter Florian Mayer zunächst pfeift, dann aber nach Beratung mit seinen
Assistenten zurücknimmt - das Spiel wird mit Schiedsrichterball fortgesetzt. Richtig wahrscheinlich
erscheint das aber nicht, denn auch die Führung brachte dem VfB, wie beschrieben, keine Sicherheit.
In der zweiten Hälfte wird man dann für sein nachlässiges Abwehrspiel richtig bestraft, als
Robert Lewandowski 77 zwischen der 64. und 72. Minute mit einem lupenreinen Hattrick das Ergebnis auf
5:1 hochschraubt und sich schließlich noch der eingewechselte Patrick Aubameyang mit dem finalen
6:1 in die Torschützenliste einträgt.
Nach dem 3:1-Sieg im Revierderby vom vergangenen Wochenende ist bei Borussia Dortmund mehr über
das Verhalten der Fans - speziell der Ultras - diskutiert worden, als über den Sport. Unter
anderem hat BVB-Boss Hans-Joachim Watzke laut
Presseberichten
Konsequenzen angekündigt, wie "Es wird für die
gesamte Ultra-Bewegung massive Einschnitte geben", sowie als Sofortmaßnahme eine angeblich
geplante Choreographie - zum 14. Geburtstag der Desperados 1999 - für das heutige Spiel untersagt. Heute kann man also sagen, daß die
Heimfans unter besonderer Beobachtung stehen, dem trägt man Rechnung, indem man seinen
Funktionären keinen Anlass zur Klage gibt, sondern brav über das gesamte Spiel Liedgut zum
Besten gibt, darunter auffällig viele ältere Anfeuerungen, was durchaus auch als Handreichen
an die nicht-ultraorientierten Anhänger der Westfalen verstanden werden kann. Auch die Stuttgarter
sind recht durchgängig akustisch präsent, um im zweiten Abschnitt zunächst etwas leiser zu werden
und sich dann in Ironie zu flüchten und die BVB-Fans mit lauten "Auf Wiedersehen"-Rufen aus dem
Stadion zu verabschieden.
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