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18.09.2008, Westfalenstadion, UEFA-Cup |
Mehr als drei Jahre mußte Borussia Dortmund auf ein Pflichtspiel in einem europäischen Wettbewerb warten, seit man am 23.07.2005 mit
einem torlosen Remis bei Sigma Olomouc aus dem UI-Cup ausgeschieden ist. Wenn man den Intertotopokal nicht als "richtigen" Europapokal betrachtet, werden es fast fünf Jahre, denn dann muß man bis zum 27.11.2003 zurückblicken, an dem der damalige Bundesligadritte mit 0:4 beim französischen FC Sochaux unterging. Zu diesem Spiel kann man heute durchaus Parallelen erkennen,
denn Sochaux hat sicherlich nicht den klangvollsten Namen unter den Clubs Frankreichs und das gilt auch für Udinese Calcio verglichen mit italienischen Ligakonkurrenten wie Milan oder Juventus, das heißt aber nicht, daß man es mit einem sportlichen Leichtgewicht zu tun hat. Immerhin ist man in einer der besten Ligen Europas so gut wie stets im oberen Bereich zu finden und hat in den letzten sechs Jahren viermal Platz sieben oder Besseres erreicht und dabei einmal den Einzug in die Champions League geschafft, wo die Nordostitaliener unter anderem auf Werder Bremen trafen.
Schon in der 2. Spielminute taucht Udines Alexis Sanchez alleine vor BVB-Keeper Weidenfeller auf und diese Szene soll zum Leidwesen der
Kicker in Schwarz und Gelb Symbolcharakter für die ganze Partie haben. Udinese Calcio spielt zwar aus gesicherter Abwehr, aber alles
andere als unattraktiv, denn sobald die Italiener in Ballbesitz sind, wird das Leder steil nach vorne gespielt und die wie an der Schnur gezogenen Pässe in die Spitze überfordern die BVB-Defensive und lassen fast einen Klassenunterschied deutlich werden. In der achten Minute fällt dann auch das 0:1, wobei die Gäste von einem Ballverlust beim BVB profitieren und es Floro Flores ist, der seine Farben in Führung bringt. Bis zur Halbzeit könnte es dann bereits 0:4 oder 1:5 stehen, aber es ist nur ein zweiter Treffer für
Udine gefallen, den Inler nach 34 Minuten per Flachschuß erzielen konnte. In der zweiten Hälfte gehen die Gäste deutlich defensiver
zu Werke und verwalten das Ergebnis bei nur noch gelegentlichen Kontern. Dennoch müßte eigentlich der Treffer zum 0:3 fallen, als
der Dortmunder Torhüter Weidenfeller eine Unsicherheit im Herauslaufen offenbart und den Ball Sanchez überläßt, der jedoch kläglich vergibt. Auch so spricht das Resultat eine deutliche Sprache und beim BVB muß schon sehr optimistisch sein, wer nach dem Spiel noch auf das Erreichen der Gruppenphase zählt.
Mit 52400 Zuschauern wollen vergleichsweise wenige Zuschauer das Spiel sehen, das im Vorfeld von einigen als "wichtiger als das Derby" bezeichnet wurde, was nach sportlichen Erwägungen abseits von lokalem Prestige und Rivalität sicherlich auch objektiv richtig ist.
Tatsächlich sind es bestenfalls 45000 Zuschauer die - wenn überhaupt - den Weg ins Westfalenstadion gefunden haben und der Rest dürfte sich durch
den Kunstgriff erklären, daß Borussia Dortmund seinen Dauerkartenbesitzern den Kick ins Pflichtprogramm geschrieben hat, davon aber sicherlich 10 - 20 % "blau" machen. Immerin schafft man es in der ersten Hälfte, nach der Präsentation eines beim offiziellen Verein sicher nicht so gern gesehen "Willkommen im Westfalenstadion"-Banners eine recht gute Stimmung zu machen, vergleichbar mit einem guten Bundesligasupport. Im zweiten Abschnitt wird es dann allerdings etwas leiser, bis man in der Schlußphase noch mal mit etwas Trotz-Support hinter dem sprichwörtlichen Busch hervorkommt. Sehr schwach allerdings ist das Standvermögen bei den Hausherren, denn schon zur Halbzeit verlassen scharenweise Leute das Stadion und in der 85. Minute sind vielleicht noch die Hälfte der Zuschauer auf ihren Plätzen. Bei den Italienern gibt es ein Banner zum Intro der zweiten Hälfte und ansonsten setzt man auf Schwenkfahnen - zwei große, ein paar mittelgroße und zahlreiche kleine - und Gesang. Der gerät aufgrund der recht kleinen Gruppe von vielleicht 250 Leuten nicht allzu laut, so daß der optische Eindruck überwiegt. Vor Ort soll übrigens auch eine kleine Fangruppe aus Bremen sein - offensichtlich hat man bei den Champions-League-Partien gegeneinander freundschaftliche Kontakte geknüpft.
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