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Borussia Dortmund |
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30.09.2010, Westfalenstadion, UEFA Europa League |
Am zweiten Spieltag der Gruppenphase der UEFA Europa League treffen in Dortmund zwei Teams aufeinander, die
aus eigener Erfahrung wissen, wie es ist, im Finale des Pokals bzw. Vorgängers UEFA Cup zu stehen. Während es bei
den Gastgebern vom BVB allerdings damit auch getan ist - der BVB stand zweimal im Endspiel und unterlag 1993 gegen Juventus Turin sowie 2002 gegen Feyernoord Rotterdam -, kennt der FC Sevilla auch die Siegerehrung und schaffte dabei
sogar die Titelverteidigung, als man 2007 ein rein spanisches Finale gegen Espanyol Barcelona gewann, nachdem 2006 der Pokal gegen den Middlesbrough FC hatte errungen werden können. Aktuell ist Sevilla freilich angeschlagen, und man hat nicht nur die Champions League Qualifikation gegen den FC Braga verloren, sondern auch das erste Gruppenspiel gegen Paris St. Germain. Nach Dortmund reisen die Anadalusier übrigens mit einem neuen Trainer, denn nach der Liga-Niederlage gegen Hercules waren die Tage von Antionia Alvarez auf der Bank der Rot-Weißen gezählt, und heute nimmt erstmalig Gregoria Manzaro den Platz auf der Kommandobrücke der Gäste ein. Das ganze Gegenteil verkörpert zur Zeit Borussia Dortmund, bei denen Trainer Jürgen Klopp allgemein als Volksheld gilt, was durch einen hervorragenden Saisonstart inklusive Derby-Sieg gegen Schalke 04 und Europa League Auswärtserfolg bei Karpaty Lwiw natürlich nicht gerade schlechter geworden ist.
Borussia Dortmund startet engagiert in eine Partie, bei der der FC Sevilla auf konzentrierte Abwehrarbeit
setzt. Zwangsweise ergeben sich durchaus Chancen für das Heimteam, aber bis auf einen Kopfball von Lucas Barrios sind diese Möglichkeiten zumeist nicht allzu zwingend und in der Nachspielzeit der 1. Hälfte
heißt es plötzlich 0:1, als Neven Subotic nach einem Eckball versucht, auf der Linie stehend nach vorne zu klären
und dabei Luca Cigarini den Ball zum Einschießen auflegt, was der sich nicht entgehen läßt. Die zweite Hälfte bringt eine umstrittene gelb-rote Karte gegen Marcel Schmelzer wegen angeblicher Schwalbe, viel Hektik, einige mittelgroße und eine Riesenchance für den BVB, bei der Shinji Kagawa den Innenpfosten trifft, das Leder von dort aus aber den
Weg zurück ins Feld findet. Nur zu einem Treffer will es nicht mehr kommen, so daß es auf eine aus Sicht des BVB vermeidbare Niederlage herausläuft, die man sich aber irgendwie auch selbst zuzuschreiben hat, wobei es aus Sicht des
neutralen Besuchers ärgerlich sein dürfte, daß die Andalusier mit einer derartig destruktiven Spielweise zum
Erfolg gekommen sind.
Der FC Sevilla ist mit ganzen 38 Fans angereist - zumindest offiziell, denn ein paar weitere Spanier sind in den
neutralen Bereichen des Stadions zu finden. Jedenfalls reicht das natürlich bei weitem nicht, um die Gästeblöcke
zu füllen, und so bringt man die Anhänger des Clubs auf der Haupttribüne unter und verkauft die zurückgekommenen Tickets
unter den eigenen Leuten. In der ersten Hälfte ergibt sich eine größtenteils etwas verschlafene Stimmung, was
sich zumindest auf den BVB-Anhang bezogen in der zweiten Hälfte grundsätzlich ändert. Nach der Herausstellung von Schmelzer bringt der schon vorher kritisierte Schiedsrichter die Massen endgültig gegen sich auf und wird in der Folge mit gellenden Pfiffen abgestraft, was später auch immer mehr auf die aufreizend langsam agierenden Kicker der Gäste bezieht, die ebenso offensichtlich wie ungehindert versuchen, Zeit zu schinden. Das bringt der Partie am Ende noch
fünf Nachspielminuten ein, aber in dieser Zeit gibt es nichtmal mehr eine Torchance für Borussia Dortmund und so bleibt es bei dem knappen Auswärtssieg des FC Sevilla.
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