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19.03.2011, Westfalenstadion, Bundesliga |
Mit Borussia Dortmund und dem FSV Mainz 05 treffen sich heute zwei Clubs zum samstäglichen Abendspiel
der Fußball Bundesliga, die man unzweifelhaft zu den positiven Überraschungen der laufenden Spielzeit
zählen kann. Dem BVB hätte man vor der Saison sicherlich zugetraut, einen internationalen Platz -
vielleicht sogar die Qualifikation zur Champions League - zu erreichen und der 'Karnevalsverein' wurde
im Niemandsland der Tabelle gesehen - vielleicht sogar im Kreis der Abstiegskandidaten. Jetzt ist es
allerdings das Gästeteam, das auf Platz fünf stehend um den Einzug ins internationale Geschäft spielt,
während der BV Borussia die Tabelle mit neun Punkten Vorsprung anführt und - so inzwischen die allgemeine
Einschätzung - sich fast nur noch selbst um den Meistertitel bringen kann. Ein erster Schritt dorthin
könnte freilich Selbstgefälligkeit sein, und bei Vielen im Umfeld des BVB hat sich offensichtlich das
Gefühl eingestellt, der sprichwörtliche Bär sei bereits erlegt, und man plant schon öffentlich Meisterfeiern
und dergleichen.
Beide Mannschaften gehen engagiert zur Sache, und der BVB erwischt den besseren Start, als man bereits in
der 8. Spielminute durch ein Tor von Mats Hummels in Führung geht, bei dem es der Ball nur so gerade
eben, aber eindeutig, über die Linie schafft. Zehn Minuten später haben die Gastgeber die große Chance,
die Führung abzusichern, denn man erhält einen völlig berechtigten Foulelfmeter, nachdem Mainz' Torhüter
Christian Wetklo hart gegen Lucas Barrios einsteigt. Aber Nuri Sahin vergibt den Strafstoß - zum dritten Mal in der
Bundesliga in Folge - und so bleibt für den BVB von der Szene nur, daß Barrios so schwer angeschlagen ist,
daß er eine knappe Viertelstunde später ausgewechselt werden muß. Insgesamt ergibt sich im weiteren eine
nicht sonderlich attraktive Partie, bei der sich die Teams mit ihrer ähnlichen Abwehrarbeit, bei der man den
Gegner im Mittelfeld zu doppeln versucht, das Leben schwer machen und zu Fehlpässen provozieren. So scheint
die Partie auf einen knappen Arbeitssieg für den BV Borussia hinauszulaufen, bis ein kontroverser Treffer
von Petar Sliskovic für den Ausgleich sorgt, währenddessen Neven Subotic nach einem Volltreffer in die Familienjuwelen auf dem
Boden liegt und man beim BVB moniert, der Gegner habe das Leder ins Aus spielen oder Schiedsrichter Felix
Brych die Partie unterbrechen müssen.
Das Intro der Partie steht ganz im Zeichen eines Spielers, der heute überhaupt nicht auf dem Platz steht und beim
BVB außer als Ersatzspieler keine größere Rolle mehr spielt, denn BVB-Ikone Dede hat erklärt, den Club zum
Saisonende verlassen zu wollen, um anderswo auf dem Platz zu stehen, statt in Dortmund die Bank zu drücken. Die
BVB-Fans zeigen ihrer #17 mit diversen Aktionen ihre Dankbarkeit für 13 Jahre harte Arbeit - mit Dede wird den
BVB die letzte große Identifkationsfigur verlassen, wenn man von den jungen Eigengewächsen absieht, die ihre
Vereinstreue erst noch beweisen müssen. Im weiteren ist die Stimmung eher mittelmäßig, bis man nach dem Führungstreffer
das obligatorische "Wer wird Deutscher Meister? BVB Borussia" anstimmt (siehe erster Absatz, Stichwort "Selbstgefälligkeit"). Am Ende ist man beim BVB aufgebracht und sucht sich vor allem den vor der Südtribüne
agierenden Wetklo als Objekt seines Zorns aus, der nach dem Schlußpfiff provokativ Richtung Südtribüne jubelt und so nicht gerade deeskalierend wirkt, während auf dem Feld nach dem Ausgleichtreffer BVB-Trainer Jürgen Klopp und sein
Nachfolger beim FSV Mainz 05 Thomas Tuchel aneinandergeraten - stimmungsmäßig sind die letzten beiden Minuten und
die Nachspielzeit der Partie jedenfalls die lebhafteste Phase des Spiels.
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