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Borussia Dortmund |
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15.09.2012, Westfalenstadion, Bundesliga |
Es käme wohl niemand auf die Idee, das Spiel zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen als
großes Derby oder Traditionsduell zu bezeichnen, wobei zumindest der zweite Ausdruck durchaus
gerechtfertigt wäre. Immerhin handelt es sich bei den 1976 (wieder) und 1978 in die Bundesliga
aufgestiegenen Gegnern um die Teams, die auf Platz drei und fünf der Rangliste an ununterbrochener
Teilnahme an der Eliteliga liegen und dabei nur von Bundesliga-Urgestein Hamburger SV und dem 1965
aufgestiegenen FC Bayern München sowie im Falle der Werkskicker vom VfB Stuttgart (1977)
übertroffen werden. Und als unbequemer Gegner hat sich der TSV
Bayer auch gerne einmal für die Kicker aus der Bierstadt erwiesen - zum Beispiel hat man die vorletzte
Heimniederlage gegen die Werkself bezogen, was allerdings inzwischen zwei Spielzeiten und mehr als
zwei Jahre zurückliegt. Damals hatten sich die Leverkusener am 22. August 2010 am ersten Spieltag mit 2:0 im
Westfalenstadion durchgesetzt.
In der Anfangsphase hält die Bayer-Elf auch diesmal gut mit, man bringt den offensiv ausgerichteten
BVB mehrmals in Verlegenheit, wobei man bei den Gästen am Ende besonders der 17. Minute nachtrauern
sollte, als Gonzalo Castro völlig frei vor BVB-Schlußmann Roman Weidenfeller einmal mehr den Beweis
erbringt, daß sogenannte 100%-ige Torchancen eben doch keine sicheren Tore sind und eher so etwas wie
einen Rückpaß produziert. In der 29. Minute heißt es schließlich 1:0 für den BVB, in dieser Szene
stellt sich die Abwehr der Werkskicker dermaßen amateurhaft an, daß man es kaum glauben kann.
Der zuletzt viel gescholtene BVB-Außenverteidiger Marcel Schmelzer tritt zu seinem dritten Eckball an,
bringt das Leder zum dritten Mal in Folge an das lange Eck des Fünfmeterraums und findet da einen völlig
unbewachten Mats Hummels, der per Kopf verwandelt - hätte man da nicht vielleicht in der Bayer-Verteidigung
aus den ersten beiden Versuchen etwas lernen sollen? Wie dem auch sei, erhöht der BVB noch vor der Pause durch
einen bildschönen Spielzug über rechts auf 2:0, den das polnische Trio um die Vorbereiter Robert Lewandowski
und Lukasz Piszczek sowie Torschützen "Kuba" Blaszykowski mehr oder weniger im Alleingang produziert, allerdings
unter Beteiligung von Mario Götze, der das Leder eben nicht berührt, sondern Picszczeks Flanke geschickt für den
besser postierten "Kuba" durchläßt. Im zweiten Abschnitt bleibt Dortmund überlegen und Leverkusen harmlos, ein
weiterer Standard in Form eines Freistoßes führt zum 3:0 durch Robert Lewandowski, und es könnte sogar höher
ausgehen, so daß Leverkusen dieses Mal nur sporadisch und nur in der Anfangsphase als "Pain in the Ass" vom
BV Borussia 09 aufreten konnte.
Ein Großteil des Drumherums des Spiels besteht heute aus Stellungnahmen gegen Rechtsextremismus, was wohl
auch und besonders darin begründet ist, daß es hier aus der Dortmunder Fanszene zuletzt ein paar anders
lautende Statements in Form von Transparenten gegeben hatte, denen heute sowohl die offzielle Seite als auch
die Fanszene etwas entgegensetzen will. So gibt es einmal die (offizielle) Aktion "Gehe Deinen Weg", als
deren Schirmherrin Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Spiel gekommen ist, und zum anderen (bei den Fans) zahlreiche
Zettel mit der Aufschrift "Block 15 gegen rechts" zu lesen ist - aus diesem Bereich war beim Saisonauftakt gegen
den SV Werder Bremen um Solidarität einer rechtsextremen Gruppierung - der verbotenen Gruppierung Nationaler Widerstand Dortmund (NWDO) - aufgerufen worden - sowie ein Transparent mit
der Aufschrift "Borussia verbindet Generationen, Männer und Frauen, alle Nationen" im zentralen Bereich der
Südkurve - das aus einem Klassiker des BVB-Liedgutes entlehnt wurde. Danach konzentriert man sich dann aufs Spiel und feuert seine jeweiligen Helden durchgängig an, wobei
auf Gästeseite der vergleichweise hohe Anteil an Schmähgesängen gegen Borussia Dortmund auffällt.
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