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16.04.2008, Westfalenstadion, Bundesliga |
Am 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga trifft ein Team, das eigentlich einen Vorstoß auf die UEFA-Cup-Plätze wagen wollte,
aber im unteren Mittelfeld der Tabelle versackt ist, auf eine Mannschaft, bei der es ebenso ist. In der einen Ringecke findet
man Borussia Dortmund, das über die ganze Saison nie wirklich überzeugen konnte und zuletzt beim 0:5 in München eine echte Lehrstunde
erhalten hat, in der anderen steht Hannover 96, das nach hoffnungsvoller Hinrunde und Platz sieben zum Jahreswechsel in der zweiten Saisonhälfte nur noch zwei Siege zustandegebracht hat. Ein Treffen der Enttäuschenden und Enttäuschten ist es also am heutigen Tag, wobei bei Borussia Dortmund vieles von der Euphorie aufgrund des bevorstehenden Pokalfinales überdeckt wird, denn zum einen hat man da am kommenden Samstag die Chance, den Bayern zu zeigen, daß man mehr als ein Opfer ist, und zum anderen haben die Schwarz-Gelben über dieses Hintertürchen doch noch ihr Saisonziel "UEFA-Cup-Teilnahme" klarmachen können, selbst wenn sie in Berlin erneut den Kürzeren ziehen würden.
Die erste Hälfte ist von beiden Seiten erbärmlich schlecht und Fußball findet kaum statt. Demzufolge sind auch Torchancen völlige
Mangelware und der logische Halbzeitstand wäre 0:0, aber man kann auch ohne Chancen zu Toren kommen, wie Hannover eindrucksvoll beweist.
Zunächst trudelt ein eigentlich eher harmlos geschossener Freistoß irgendwie an der völlig indisponierten BVB-Abwehr samt Amateur-Torhüter Marcel Hötteke vorbei ins Tor (38. Minute), kurz darauf wird ein Eckball eher unfreiwillig zu Fahrenhorst verlängert, der aus dem Fünf-Meter-Raum unbedrängt einköpfen kann und so geht es mit der schon recht komfortablen Gästeführung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel macht Hannover 96 etwas Druck, so als wolle man seine Führung im Nachhinein rechtfertigen - oder um bei der Wahrheit zu bleiben, der BVB versucht, das Spiel offensiver zu gestalten, kann die Gästeabwehr aber nicht knacken und bietet somit die Gelegenheit für Konter, aus denen die bislang besten Chancen hervorgehen. Nach gut 20 Minuten im zweiten Abschnitt kann zwar der gerade eingewechselte Alexander Frei den Anschlußtreffer erzielen, aber auch danach ist kein Aufbäumen der transusigen BVB-Mannschaft zu spüren, bei der jeder Angst zu haben scheint, sich noch vor dem Pokalfinale zu verletzen. Folgerichtig ist es Hannover 96, das nach einem der lustlosen Angriffe der Gastgeber eine seiner Konterchancen nutzen kann und zum Endstand von 1:3 erhöht.
61400 Zuschauer bedeuten für Borussia Dortmund einen extrem schlechten Besuch und man muß lange zurückdenken, bis man auf ein Ligaspiel
kommt, das vor einer solch schwachen Kulisse ausgetragen wurde - bis zum 19.12.2000, als 60500 Leute den 3:0-Sieg des BVB gegen die SpVgg Unterhaching verfolgten. Ein Teil der Verantwortung für den Minusrekord geht freilich auch nach Hannover, denn nur ein paar Handvoll von Gästefans haben trotz des wie gesagt auch für die "Roten" schlechten Saisonverlaufs den Weg nach Dortmund angetreten. Auf BVB-Seite sind zur Halbzeit die Ermüdungserscheinungen seites der Fans nicht mehr zu überhören, denn das Team wird mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet, was sich nach 90 Minuten wiederholt, als die Spieler immerhin den Mut haben, sich nach dem Schlußpfiff der Südtribüne zu stellen. Die Hannoveraner geben ihr Bestes und sind immer mal wieder mit ein paar Schwenkfahnen aktiv. Das wirkt zwar auch nur selten beeindruckend, aber immerhin stellen die Gästefans kurz vor Schluß die Frage des Tages: "Berlin, Berlin, was wollt Ihr in Berlin?", denn damit sprechen die Gästfans das laut aus, worüber sich auch so mancher BVB-Anhänger den Kopf zerbrechen dürfte...
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