Borussia Dortmund
vs.
FC Porto 2:0

Borussia Dortmund hat die Gruppenphase der UEFA Europa League als Zweiter der Tabelle hinter dem russischen FK Krasnodar abgeschlossen und trifft heute in der Runde der letzten 16 auf den FC Porto. Damit haben sich die Befürchtungen, man könne durch das Verpassen des Gruppensiegs auf einen schwereren Gegner treffen, zumindest vom Namen her bestätigt, denn die Potugiesen gehören zu den "Absteigern" aus der Champions League, in der man dem Chelsea FC und Dynamo Kiew den Vortritt lassen musste, während Krasnodar mit Sparta Prag die leichtere Aufgabe vor der Brust zu haben scheint. Die Drachen vom FC Porto haben - im Gegensatz zum BVB - die Europa League bzw. deren Vorgänger UEFA Cup bereits gewonnen und konnten die Trophäe 2003 und 2011 in ihre Heimatstadt holen. Das würden die Gäste natürlich gerne wiederholen und es ist zu erwarten, dass sie heute mit einer eher defensiven Spielweise danach trachten werden, sich eine möglichst günstige Ausgangsposition für das Rückspiel zu verschaffen, während Borussia Dortmund aus dem gleichen Grund das eine oder andere Tor vorzulegen gedenkt.

Die Hoffnung, heute ohne Gegentor zu bleiben, hat sich für den FC Porto dann allerdings schnell erledigt, denn schon nach sechs Minuten steht es 1:0 für den BVB, nachdem Lukasz Piszczek das Leder nach einer Ecke im zweiten Versuch aus kurzer Distanz aüber die Torlinie der Portugiesen bringt - Iker Cassillas im Tor des FC hatte den ersten Schuß noch abklatschen können. Bis zur Halbzeit bleibt es dabei, dass sich Porto vor seinem Tor verschanzt, während der BVB zu weiteren Torchancen kommt, aber keine weiteren Treffer erzielen kann. Im zweiten Abschnitt nehmen die Aktivitäten der Portugiesen kaum zu - offensichtlich ist man mit einer 1:0-Niederlage zufrieden - und die Dortmunder scheinen sich zunächst etwas einlullen zu lassen, bevor die Einwechslung von Shinji Kagawa neue Impulse bringt und der Japaner ist dann auch - gemeinsam mit Henrik Mkhitaryan - an einem schönen Spielzug beteiligt, der nach einer knappen halben Stunde im zweiten Abschnitt das 2:0 für Dortmund durch Marco Reus bringt - etwas glücklich, da das Leder unhaltbar für Cassillas abgefälscht wird. Dabei bleibt es dann bis zum Schluß, obwohl Borussia Dortmund noch zwei große Chancen hat - Cassillas wehrt einen Kagawa-Schuß aufs kurze Eck ab und Mkhitaryan trifft aus 15 Metern per Kopf den Torpfosten - und der FC Porto mit seiner einzigen Torchance der Partie durch den gerade eingewechselten Hyun Yun Suk am gut reagierenden Roman Bürki scheitert - insgesamt sind es aber wohl dann doch die Gäste, die heute mit dem Resultat gut bedient sind, aber unzufrieden ist man auch beim BVB mit dem Resultat und den daraus folgenden Chancen für das Rückspiel am kommenden Sonntag im Estádio do Dragão nicht.

Die Gästefans sind zahlreich auf der Nordtribüne erschienen, wo sie hinter einem Transparent Super Dragões mit ihren Doppelhaltern und Schwenkfahnen für Stimmung sorgen und während der ganzen Partie auch trotz des Rückstandes versuchen, sich gegen die große Übermacht der Heimfans Gehör zu verschaffen - ziehen allerdings nicht nur mit ihren blau-weißen Vereinsfarben den Unmut des BVB-Anhangs auf sich, sondern auch mit wiederholtem Zünden von Böllern und Kanonenschlägen. Etwas Besonderes haben die Dortmunder Fans zum Intro vorbereitet, wo man ein großes Banner mit den bislang erreichten Erfolgen der Bierstädter - in Form eines Fotoalbums - präsentiert und schließlich eine Fahne mit der einzig fehlenden - eben der Trophäe der Europa League - davor nach oben ziehen und mit einem Schriftband "Das Album vollenden - Ihr habt's in den Händen!" wenig Zweifel dran lässt, dass man nicht nur eine Foto, sondern das Original im Frühsommer beim Endspiel in Basel abzuholen gedenkt. Von dieser Choreographie lassen sich dann auch die anderen Fans im Stadion beeindrucken - wenn nicht die Bedeutung der Partie ohnehin gereicht hätte: während der Partie beteiligen sich immer wieder auch die Seitentribünen am BVB-Support, die zuletzt bei den Bundesligaspielen der Schwarz-Gelben wenig zu hören gewesen waren.