SSV Buer 07/28 vs. Westfalia Herne 1:3
SSV Buer 07/28

SSV Buer 07/28
vs.
Westfalia Herne 1:3

Westfalia Herne

Fanclub Red Bulls





SCW Inferno Strünkede

Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. Eintracht Frankfurt 21.03.2004, Stadion Löchterheide, Verbandsliga Westfalen 2
Nächstes Spiel:  SG Dietzhölztal vs. VfB Aßlar

Ticket
ca. 400 Zuschauer

Der zu Beginn der laufenden Saison in die Verbandsliga aufgestiegene SSV Buer 07/28 ist wohl rein geographisch Stadion Löchterheide - Eingangsbereich gesehen der einzige Lokalrivale des FC Schalke 04, werden doch die Spielorte der beiden Clubs von gerade mal drei Kilometern getrennt. Eine Rivalität gibt es freilich nicht zwischen diesen beiden Mannschaften, die sportlich nie viel miteinander zu tun hatten. Der SSV findet selbst im höheren Amateurfußball so gut wie gar nicht statt, sieht man mal davon ab, daß Vorgängerverein BV Buer 07 in den 50er Jahren drei Jahre in der dritten Liga - schlicht auf den Namen Amateurliga hörend - verbrachte. Jetzt ist man in der Verbandsliga, was für den SSV Buer sicherlich ein schöner Erfolg ist. Über Westfalia Herne kann man das gleiche sagen, nur, daß es für die westlichen Nachbarn der Gelsenkirchener alles andere als ein Grund zum Jubeln ist. Die Westfalia ist zum zweiten Mal in diese Spielklasse abgestiegen und die Anhänger der Mannschaft - zu seinen Sympathisanten zählt übrigens auch der Schauspieler Joachim Krol - würden alles andere als den direkten Wiederaufstieg in die Oberliga als Demütigung auffassen. Da die Blau-Weißen allerdings bereits mit sechs Punkten auf ein anderes Traditionsteam aus dem östlichen Ruhrgebiet - die SpVgg Erkenschwick - zurückliegen, wird man wohl auf eine günstige Absteigerkonstellation von oben hoffen und den Umweg über den zweiten Platz und ein Entscheidungsspiel gehen müssen.

Da auch dieser zweite Platz durchaus noch umkämpft ist, sollte sich Westfalia heute keine Blöße geben, was umso mehr Stadion Löchterheide - Unterstand mit Westfaliafans davor gilt, als auch die Hausherren zu den Rivalen des Teams zählen und mit einem eigenen Dreier bis auf drei Zähler an die Westfalia heranrücken könnten. Am heutigen Tag können die Kicker vom SSV aber nur bis zur Pause als halbwegs gleichwertige Gegner des Absteigers auftreten, was allerdings weniger an ihrer eigenen Stärke liegt als daran, daß beide Mannschaften zunächst wenig Konstruktives auf die Reihe bringen. Fünf Minuten vor der Pause schlägt Herne dann aber zum ersten Mal zu, als gerade ein Spieler des SSV an der Linie behandelt wird, und unmittelbar nach der Unterbrechung erhöht man per Doppelschlag zum vorentscheidenden 0:3. Zehn Minuten später gibt es dann noch mal einen Ansatz von Hoffnung für Buer, als man per Foulelfmeter zum 1:3 kommt - der Schiedsrichter hat einen recht zweifelhaften Strafstoß verhängt, nachdem er zuvor in einer unklaren Situation den Hausherren ein vermeintliches Tor verweigert hatte. Die hatten gemeint, daß der Unparteiische nach einem Foul an einem ihrer Spieler Vorteil habe laufen lassen, der Schiedsrichter aber hatte kurz mit dem Assistenten an der Linie diskutiert und dann zur Überraschung aller weder Tor noch Freistoß für Buer gegeben, sondern mit einem Torabstoß weiter laufen lassen. Der Elfmeter bedeutet aber nicht den Start zur Aufholjagd seites des SSV. Der bleibt vielmehr harmlos, so daß die Kicker der Westfalia nicht mehr viel mehr zu tun haben, als ihren Vorsprung zu verwalten. Eine besondere Note erhält die Partie übrigens durch die abrupten und heftigen Wetterwechsel, findet sie doch phasenweise bei Sonnenschein oder zumindest Wolke und Trockenheit statt, um dann plötzlich von Regengüssen, zweimal sogar Hagelschauern heimgesucht zu werden, die teilweise mit Gewitter einhergehen, die wohl manchen Schiedsrichter zur Unterbrechung oder gar zum Abbruch des Spiels gebracht hätten.

Diese äußeren Bedingungen - Aprilwetter Mitte März - lassen natürlich auch die Zuschauer nicht unbeeinflußt. Immer wieder Stadion Löchterheide - Gegenseite werden die Regenschirme aufgespannt und wieder eingefaltet, mal sammelt sich ein Grüppchen unter der kleinen Überdachung von der Größe eines Bushaltestellenhäuschens, dann löst man die Versammlung wieder unter freien Himmel auf. Ein wenig Support gibt es dabei auch. Jeweils eine Fangruppe hat sich auf der jeweiligen Geraden niedergelassen, die Westfalia-Fans auf der mit der Überdachung haben zwei Doppelhalter und ein paar Fahnen dabei. Fahnen - zum Teil in Vereinsfarben rot-weiß-grün gestreift, zum Teil in jeweils einer dieser drei Farben - haben auch die Heimfans dabei, die sich gegenüber aufgestellt haben. Besonders im ersten Abschnitt supporten beide Seiten dann auch immer wieder per Gesang, in der zweiten Hälfte wird es deutlich ruhiger und es dauert mehr als eine Viertelstunde, bis wieder mal ein Sprechchor zu hören ist. Dennoch bestätigt sich, daß man bei Spielen gegen Westfalia Herne mit einem für die Liga außerordentlich guten Gästesupport zu rechnen hat und auch die Anhänger der Hausherren - vielleicht ein gutes Dutzend an der Zahl - versuchen, sich da nicht lumpen zu lassen. Das heißt aber nicht, daß es nicht auch Phasen völliger Stille gäbe, in denen man den taktischen Anweisungen vom Platz oder dem prasselnden Niederschlag lauschen kann.

Das Stadion Löchterheide verfügt über einen Rasenplatz, der von zwei Nebenplätzen flankiert wird, von denen einer über Stadion Löchterheide - SSV-Fans Kunstrasen verfügt und im Gegensatz zum Hauptplatz Flutlicht hat und einer als Ascheplatz ausgelegt ist. Auf dem Kunstrasenplatz wird zeitweise sogar noch parallel zur heutigen Verbandsligapartie gekickt. Überhaupt scheint man sich in Buer dem Massensport verpflichtet zu sehen, denn ein Schild am Eingang der Anlage verkündet unter der Unterschrift "Gesundheit durch Leibesübungen", daß "jedermann (...) auf dieser Anlage (...) Freizeitsport betreiben" dürfe. Ob das auch für den vergleichsweise empfindlichen Rasenplatz gilt, sei mal dahingestellt, heute ist er auf jeden Fall den Leistungssportlern des SSV Buer 07/28 vorbehalten, dessen Vereinszeichen in leicht verknickter Form ebenfalls als Schild den Eingangsbereich ziert. Die potenziellen Breitensportler haben heute jenseits des Metallzauns zu bleiben, der die Spielfeldbegrenzung markiert und mit seinem grauen Anstrich ein wenig aussieht, als habe man ihn nach dem Grundieren nicht weiter angestrichen. Von da aus hat man als Zuschauer selbst auf den Geraden einen recht weiten Abstand zum Geschehen, denn neben der breiten - und nicht ausgezeichneten - Laufbahn ist auch noch ein Rasenstreifen vorhanden, der die Strecke bis zum Spielfeld weiter vergößert. Damit und mit dem Mangel an überdachten Plätzen sind dann aber auch die Nachteile der Anlage aufgezählt, denn der Ausbau rund um den Hauptplatz kann sich sehen lassen. Rundum verlaufen sieben Stufen und bieten eine beträchtliche Anzahl an Stehplätzen, auf einer Seite gehen sie in vier höhere Stufen über, die mit blauen Plastiksitzen samt Rückenlehnen ausgestattet sind, die vermutlich aus dem zurückgebauten Parkstadion stammen - jedenfalls sehen sie den früheren unüberdachten Sitzplätzen im alten Stadion von Schalke 04 verdächtig ähnlich. Ein Vereinsheim ist auch vorhanden, allerdings liegt es etwas versteckt hinter der Sitzplatzseite und man muß es schon verlassen, um etwas vom Spielgeschehen sehen zu können.


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