OT Bremen
vs.
SC Vahr-Blockdiek 1:8

Der TSV Osterholz-Tenever wurde am 14. Juni 1933 gegründet, sieht sich jedoch in der Tradition der freien Turnerschaft Osterholz von 1909, die zuvor unter Beschlagnahmung ihres Vermögens von den gerade an die Macht gekommen Nationalsozialisten verboten worden war. Im Wettkampfsport tritt der Club unter der Bezeichnung OT Bremen auf und ist in der Oberliga Bremen aktiv. Auch wenn man noch ein wenig das Abstiegsgespenst bemüht und reklamiert, die heutigen Punkte zum sicheren Klassenerhalt zu benötigen, ist der Club faktisch gesichert und wird nicht in die Landesliga absteigen, aus der man 2006 nach einjähriger Abwesenheit in die Bremenliga zurückgekehrt ist, denn man müßte nicht nur vom TSV Melchiorshausen überholt werden, der zuletzt kaum noch Punkte geholt hat, sondern man würde selbst in diesem Fall nur durch den Abstieg von Regionalligist Oberneuland den Klassenerhalt verfehlen, der alles andere als wahrscheinlich ist. Umgekehrt spekulieren die Gäste vom SC Vahr-Blockdiek, denn der Club aus dem Nachbarbezirk von Osterholz kann nach einer spektakulären Rückrunde heute mit einem Sieg nach Punkten zu Melchiorshausen aufschließen und könnte den Konkurrenten am letzten Spieltag möglicherweise noch abfangen und sich so im letzten Moment den Klassenerhalt sichern, jedenfalls, wenn es Oberneuland mit vier Punkten Vorsprung bei zwei verbleibenden Spielen nicht doch noch erwischen sollte.

Bereits in der zweiten Spielminute geraten die Gastgeber in Rückstand, als die Gäste von einem sehr umstrittenen Foulelfmeter profitieren, den der Schiedsrichter nach einem harmlosen Zweikampf im Strafraum verhängt. Der weitere Verlauf der Partie zeigt jedoch, daß die Mannschaft der Osterholzer nicht ernsthaft an die Abstiegsgefahr zu glauben scheint, denn anders läßt sich die Leistung nicht erklären, die man vor allem in der Defensive bietet und mit der man den Gegner geradezu zum Toreschießen einlädt - höchstens unter dem Begriff 'Nachbarschaftshilfe', wie einer der Zuschauer während der Partie aus Melchiorshausen sagt und der in den nächsten Tagen wohl noch öfter zu hören sein wird. Mit 0:4 geht es in die Pause und im zweiten Abschnitt spielen die Gastgeber etwas mehr mit, vergeben aber die meisten Chancen, während Vahr-Blockdiek immer mal wieder zuschlägt, so daß es am Ende zu einem für die Gastgeber demütigenden 1:8 kommt. Der SCVB Bremen, wie man sich auf seinen Trikots nennt, kann sich über einen echten Kantersieg freuen, der ihm allerdings nicht mehr nutzt als ein knapper Erfolg, denn die Tordifferenz ist mit -61 weiterhin verheerend und insbesondere deutlich schlechter als die -53 von Melchiorshausen, so daß man am letzten Spieltag auf jeden Fall mehr Punkte aus seinem Heimspiel gegen den Habenhausener FV holen muß als der Konkurrent, der es selbst zu Hause mit der SG Aumund-Vegesack zu tun hat.

Bis in die 1980er Jahre hinein trug der OT Bremen seine Spiele auf dem Sportplatz an der Osterholzer Heerstraße aus, bis der Bau der Bezirkssportanlage Schevenmoor keine Wünsche mehr offen ließ. Neben einer Sporthalle, die von diversen Abteilungen des Clubs wie Volleyball, Handball und Basketball genutzt werden kann, hat man hier gleich sieben Fußballfelder installiert. Heute wird gleich auf zweien davon gekickt, denn auf dem Hauptplatz findet das Oberligaspiel der ersten Mannschaft statt, während direkt nebenan die C-Jugend ihr 30 Minuten vorher angepfiffenes Heimspiel gegen die U13 von Werder Bremen mit 3:1 gewinnt. Die Kapazitätsangabe von 1000 Zuschauern deutet auf einen nichtausgebauten Platz hin, aber tatsächlich findet man eine ganz niedliche Anlage vor, deren Schmuckstück eine kleine Tribüne mit seitlich angebautem Sprecherturm ist, die zwischen die beiden genannten Plätze gesetzt wurde und in beide Richtungen mit Sitzplätzen bestückt ist. Hinter dem Tor gibt es noch ein paar weitere - offensichtlich aus dem Weserstadion - stammende Sitzschalen und man hat den Fangzaun mit Hinweisschildern verziert, die offensichtlich ebenfalls früher dort ihren Dienst taten und den Zuschauern beim SV Werder den Weg in ihren jeweiligen Block wiesen.