Brandenburger SC Süd 05 vs. Berliner FC Dynamo 0:3
Brandenburger SC Süd 05

Brandenburger SC Süd 05
vs.
Berliner FC Dynamo 0:3

Berliner FC Dynamo

maps.google.de


nordostfussball.de
fußballdaten.de
fußball.de
berlinerfcdynamo.com
wikipedia
dermeisterclub.de
Letztes Spiel: SV Venray vs. EVV Echt 14.09.2008, Werner-Seelenbinder-Stadion, Oberliga Nordost Nord
Nächstes Spiel:  FC Olympia Kirrlach vs. FV Graben

Ticket
1025 Zuschauer

Der Brandenburger SC 05 Süd wurde am 13.05.1905 unter der Bezeichnung Brandenburger BC gegründet. Erste Erfolge stellten sich rasch ein und Werner-Seelenbinder-Stadion schließlich sollte man auch im erstklassigen Fußball auftauchen, als man 1937 in die Gauliga Berlin-Brandenburg aufstieg. Bis 1942 hielt man die Klasse und hatte regelmäßig mehrere tausend Zuschauer. 1944 wurde der Spielbetrieb ganz eingestellt und man startete nach dem Krieg als BSG Motor Süd Brandenburg neu. Bis in die Erstklassigkeit sollte man es nicht mehr schaffen, aber gelegentlich tauchte Brandenburg Süd in der zweitklassigen DDR-Liga auf. Inzwischen stand man eindeutig im Schatten des Lokalrivalen BSG Stahl, der auch heute noch das bekanntere Team der Stadt ist, aber der BSC 05 wird es nicht müde, darauf hinzuweisen, daß man selbst das "Traditionsteam" der Stadt sei, und auch wenn das umstritten ist - die sportliche Nummer Eins ist das Team als Oberligist gegenüber dem zwei Klassen tiefer kickenden FC Stahl auf jeden Fall. Nach zweijähriger Abwesenheit ist der BSC zur laufenden Saison wieder in die nunmehr fünfthöchste deutsche Spielklasse aufgestiegen, wo man heute auf den Berliner FC Dynamo trifft. Der Ex-Meister ist ebenfalls in der Oberliga gelandet, empfindet das aber als Degradierung und will schnellstmöglich korrigieren, daß man die Qualifikation zur Regionalliga nicht geschafft hat.

Die beiden Teams gehen eher verhalten in die Partie. Beiden ist anzumerken, daß man prinzipiell nach vorne spielen will, aber Angst hat, dem Werner-Seelenbinder-Stadion Gegner ins Messer zu laufen, und so werden die Angriffe meist nicht in letzter Konsequenz durchgespielt. Das führt dazu, daß es nicht die meisten Torchancen gibt, doch wenn es mal gefährlich wird, dann meistens vor dem Tor der Gastgeber, so daß der BFC seiner Favoritenrolle schon gerecht wird, auch wenn man beim torlosen Halbzeitstand nicht das Gefühl hat, daß er dem Spielverlauf völlig widerspreche. Die Führung der Weinroten kommt dann kurz nach der Halbzeit doch noch zustande und jetzt agiert die vorher sichere Abwehr des BSC recht unglücklich, als man bei einem Einwurf nicht aufpaßt und Danny Kukulis aus kurzer Distanz für die Haupstädter einschießen kann. Es folgt eine Drangphase der Gastgeber, in der man durchaus zu der einen oder anderen Ausgleichschance kommt, doch in den letzten zehn Minuten des Spiels sind es die Berliner, die zwei weitere Treffer erzielen und somit am Ende für klare Verhältnisse sorgen.

Vielleicht 200 Anhänger des Berliner FC Dynamo sind nach Brandenburg gekommen, wo man trotz des vorauseilend schlechten Rufs der weinroten Werner-Seelenbinder-Stadion Fans und der daraus abzuleitendenden massiven Polizeipräsenz nicht weiter auffällt. Auch die Freundschaft der Berliner mit Stahl Brandenburg führt zu keinen größeren Problemen - nur ein Banner mit dem Zeichen beider Clubs ist zu sehen. Der BFC-Anhang setzt stattdessen auf akustischen Support und gibt dabei auch immer mal wieder vereinstypische Gesänge wie "Alle sind wir da außer Erich Honecker" zum Besten gibt. Vereinstypisch ist auch der auffälligste Sprechchor beim BSC Süd, doch der erinnert freilich mit "Süd! Feuer!" schon sehr stark an das "Stahl! Feuer!" beim FC Stahl und scheint eigentlich bei dem Vereinsnamen des Rivalen mehr Sinn zu machen. Einmal wird es dann doch etwas unruhig im Gästeblock, als nämlich die Fans der Gastgeber mit "Eisern Union!" den verhaßten Lokalrivalen des BFC Dynamo feiern und sich damit einen Rüffel vom Stadionsprecher zuziehen, solche Provokationen zu unterlassen.

Wer der Traditionsverein in Brandenburg an der Havel ist, ist also umstritten. Wer das sportliche Aushängeschild der Stadt ist, ist dagegen Werner-Seelenbinder-Stadion eindeutig und gleiches kann man auch darüber sagen, wer beim Thema Stadion die Nase vorn hat, und da ist es eindeutig der FC Stahl. Dessen auffälligem Stadion am Quenz hat man beim BSC mit dem Werner-Seelenbinder-Sportplatz nicht mehr als einen standardmäßigen Reißbrettbau entgegenzusetzen. Im mittleren Bereich der Hauptseite verfügt man immerhin über eine recht ansehliche Tribüne mit Sitzschalen in Rot, Grün, Weiß und Blau, der Rest der Anlage muß allerdings mit gerade mal drei bis vier unüberdachten Stufen auskommen und versprüht einen doch eher spröden Charme. Eine Hintertorseite bleibt dann auch ganz ohne Ausbau, wobei hier immerhin ein Sprecherturm mit digitaler Ergebnis-Anzeige untergebracht ist. Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: der Werner-Seelenbinder-Sportplatz ist eine für Oberligaverhältnisse durchaus ansehnliche Anlage und manch anderer Verein dieser Spielklasse würde sich die Finger danach lecken, nur mit dem Stadion am Quenz kann es halt nicht konkurrieren.


Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links