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15.05.2011, Rasenplatz Lich-Birklar, Verbandsliga Hessen Mitte |
Die SG Germania Birklar schaffte nach langen Jahren in Kreisoberliga bzw. Gruppenliga zur laufenden Spielzeit
als Tabellenzweiter der Gruppenliga Gießen/Marburg hinter Eintracht Lollar den Aufstieg in die Verbandsliga
Hessen Mitte, doch dieser Erfolg sollte sich als Momentaufnahme erweisen. Die neue Liga ist einfach zu stark
für die Kicker aus dem Dorf mit seinen etwa 700 Einwohnern, das seit 1971 Stadteil von Lich ist. Bei gerade
einmal 19 Punkten aus 31 Spielen steht der Abstieg der Gastgeber fest, und so könnte man bald zwei Spielklassen
unterhalb des VfB 1900 Gießen stehen, der bei drei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Hadamar noch alle Chancen
auf den Direktaufstieg hat und bereits jetzt den zweiten Tabellenplatz belegt, der für die Qualifikationsrunde
zur Oberliga berechtigen würde. Damit hätten die eigentlich 1959 durch die Fusion von SpVgg 1900 und VfB 08 entstanden
Bewegungssportler die Rolle des Phönix aus der Asche aufgeführt, denn man mußte nach der Oberligaspielzeit 2000/2001
seine erste Mannschaft für die folgende Saison komplett aus dem Spielbetrieb nehmen und 2002 in der Kreisliga B neu
starten und sich wieder durch das Ligasystem nach oben arbeiten, so man es über Kreisliga A, Kreisoberliga und Gruppenliga
bis zur Verbandsliga schaffte und jetzt möglicherweise vor der Rückkehr in die höchste hessische Spielklasse steht.
Die Punkte aus Birklar dürften bei der Mission Aufstieg in die Oberliga des VfB Gießen fest eingeplant sein, aber das
Team der Gastgeber erweist sich als äußerst renitent, obwohl es wie gesagt keine Chance mehr auf den Klassenerhalt hat.
Dennoch wirft man sich dem VfB 1900 entgegen - vielleicht um sich nach der bitteren 0:8-Schlappe beim Türkischen SV
Wiesbaden zu rehabilitieren - und macht dem Aufstiegsaspiranten das Leben schwer, der zwar in der Anfangsphase zwei
gute Torchancen hat, danach aber offensiv immer weniger zustandebringt, immerhin aber die Angriffsbemühungen der SG
Germania weitgehend unter Kontrolle behält. Im zweiten Abschnitt forciert der VfB etwas das Tempo, und jetzt ergeben
sich sogar Chancen für Birklar, das in dieser Phase durchaus in Führung gehen könnte, doch am Ende ist es der Favorit,
der den einzigen Treffer des Spiels erzielt. Ürkan Özen ist es, der gute zehn Minuten vor dem Abpfiff das Leder im
langen Eck des Tors der Hausherren unterbringt, und in der Folge könnte der VfB Gießen noch mehrmals erhöhen, verpaßt
aber einen weiteren Treffer. Letztendlich kann man froh sein, die Partie überhaupt gewonnen zu haben und damit den
Abstand auf Hadamar zu wahren und sich gleichzeitig um vorher nur wegen des schlechteren Torverhältnisses hinter
Gießen liegenden Verfolger FV 02 Biebrich abzusetzen, der seinerseits bei einer 3:1-Niederlage bei SC Waldgirmes II
ohne Punkte bleibt.
Beim Rasenplatz Lich-Birklar handelt es sich um eine beschauliche Anlage, bei der es niemand übel nehmen dürfte,
wenn sie als "Dorfplatz" bezeichnet wird, hat man doch sogar auf eine Abgrenzung gegenüber der Umgebung verzichtet.
Insgesamt strahlt der Sportplatz eine gewissen Gemütlichkeit aus, jedoch hat er so gar nichts von "Stadion" oder
gar "Arena". Da der Rasenplatz, auf dem man in Birklar kickt, längsseits in einen Hang hineingesetzt
ist, ergibt sich in einem Hintertorbereich sowie auf einer Längsseite zur Hangseite hin in sanft ansteigender Höhe ein
Graswall, und in die Mitte einer Längsseite ist noch ein kleiner Unterstand gesetzt. Im anderen Hintertorbereich und
auf der Gegenseite ist dagegen ebenerdig Stehen angesagt, und im letztgenannten Bereich finden sich die Anhänger des
VfB Gießen ein, unter denen auch eine Handvoll "Ultras" ist, wenn man dem mitgebrachten Plakat "Giessen Ultras 95"
glaubt. Es ist wohl etwas überspitzt, wenn ein Zuschauer auf Heimseite sagt, daß es sich 'bei der Zahl um den
Altersdurchschnitt' handeln müsse, auch wenn die besagten Gießen-Fans nicht unbedingt dem klassischen Bild des
Ultras entsprechen.
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