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İnter Baku |
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23.10.2011, Şəfa Stadion, Premyer Liqa |
Der FK İnter Baku wurde 1997 von der ersten privaten Universität Aserbaidschans gegründet und spielte zunächst
unter deren Namen Xəzər Universiteti im Amateurfußball. 1999 trat man der Premyer Liqa bei und
erreichte nach einem 11. Platz im Debutjahr nach und nach bessere Ergebnisse, bis man 2004 in PFC İnter Baku
umbenannte wurde - vorher hatte man bereits international einen kleinen Erfolg errungen, indem man noch unter
dem alten Namen Schwarz-Weiß Begrenz aus dem Intertoto-Cup werfen konnte. 2007 und 2009 konnte man schließlich
die ersten beiden Meisterschaften unter Dach und Fach bringen und in der Champions League Qualifikation auftreten,
wo man beim ersten Versuch erneut die erste Runde überstehen konnte - diesmal gegen Rabotnički Skopje.
Heute trifft İnter Baku, das sich im Vorjahr mit Platz vier zufriedengeben mußte, auf den Tabellensechsten Qəbələ FK, wobei man heute zum schärfsten Konkurrenten von Tabellenführer Xəzər Lənkəran werden könnte, dem man mit einem Sieg auf drei Zähler nahekommen könnte. Der Gastverein ist 2005 durch einen Umzug entstanden und geht auf das 1995 gegründete Göygöl Xanlar zurück, daß seinen Spielort in
diesem Jahr ins 250 Straßenkilometer entfernte Qəbələ verlegt hat - über einen sechsten Platz
in der Liga ist man noch nie hinausgekommen.
In der Anfangsphase sind die Gäste das bessere Team und man könnte in der sechsten Minute spektakulär in Führung
gehen, doch ein Fallrückzieher von Victor Mendy verfehlt das Tor von İnter knapp. So sind es dann doch
die Hausherren, die in Führung gehen und dafür benötigen sie einen eher zweifelhaften Foulelfmeter,
den Danildo Assioli halbhoch ins linke Eck verwandelt. Spätestens in der 42. Minute ist der Ausgleich
eigentlich fällig, als die İnter-Defensive in völliges Chaos verfällt, die Stürmer der Gäste aber in mehreren
Versuchen es nicht schaffen, das Leder über die Linie zu bringen. So muß ein zweiter - nicht wengier fragwürdiger -
Strafstoß her, der in der 59. Minute gegeben und von Dean Burton zum 1:1 verwandelt wird, der das Leder mittig
hoch in die Maschen wuchtet. Elf Minuten später bejublen die Gäste sogar den vermeindlichen FÜhrungstreffer,
der jedoch wegen Foulspiels nicht gegeben wir und kurz vor Schluß trifft man die Unterkante der Latte, von der
das Leder auf die Linie und wieder aus dem Tor springt. Da auch İnter seine letzte große Chance - ein Schuß nach
einer Ecke, der 15 Minuten vor Schluß knapp vorbei geht, bleibt es beim 1:1, das zwar reicht, um die Gastgeber auf
Platz zwei zu bringen, den Abstand auf Lənkəran aber nur auf fünf Punkte kappt.
Die Anhänger der beiden Teams stehen sich auf den Längsseiten gegenüber und präsentieren beim Einlaufen der
Mannschafte ein paar Schwenkfahnen und - im Fall der Gäste - noch einige Vereinsschals. Danach begleitet man
sein jeweiliges Team mit ziemlich durchgängigem Getrommel und gibt auch immer einmal wieder Sprechchöre zum
besten. Insgesamt kann man somit dem Publikum am heutigen Tag bescheinigen, durchaus für so etwas wie
Fußballatmosphäre zu sorgen. Es scheint generell so zu sein, daß jeder Verein in Azerbaidschan auf ein
zumindest kleines Fangrüppchen zählen kann, daß bei seinen Spielen für Stimmung zu sorgen versucht.
Das Şəfa Stadion wurde 2001 eröffnet und es fasst ca. 8100 Zuschauer. Die können sich prinzipiell
über drei recht ähnlich aussehende Tribünen verteilen, mit denen die Längsseiten und eine Hintertorseite
abgedeckt werden, während die zweite Hintertorseite ohne Ausbau ist und stattdessen hinter einem Begrenzungszaun
ein Nebenenplatz folgt, der wie das eigentliche Stadion mit Kunstrasenbelag versehen ist. Von der nächstgelegenen
U-Bahn-Station Ulduz aus kommend wird an dem Besucher in spe übrigens die kleine Anforderung auferlegt, zu Fuß
eine für jede Richtung vierspurige Autobahn zu überqueren, an der das Stadion direkt liegt und zu der hin es
über eine hochmodern erscheinende vollverglaste Fassade verfügt, während es von innen eher an ein typisches
Fußballstadion aus dem England von vor 40 oder 50 Jahren erinnert, bei dem man eine Tribüne zu bauen vergessen hat,
allerdings insofern mit Anklängen an die Moderne, daß es sich um ein reines Sitzplatzstadion handelt - in der
Bestuhlung der Gegenseite ist übrigens der Schriftzug İnter zu lesen.
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