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600 Zuschauer
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Die TSG Weinheim hat im vergangenen Jahr den Kampf gegen den Abstieg verloren
und setzt momentan alles daran, die sofortige Rückkehr in die Oberliga Baden-Württemberg zu schaffen.
Spätestens damit würde man sich als echtes Fahrstuhl-Team etabliert haben, verbrachte man doch bereits die
Spielzeiten 1999/2000 und 2001/2002 in dieser Liga, jeweils mit dem Resultat, sich am Saisonende eine
Etage tiefer wiederzufinden. Der Aufstiegstraum droht aber am Konkurrenten Astoria Walldorf zu scheitern,
der die TSG bislang auf den zweiten Platz der Tabelle verwiesen hat und auch die Verfolger der heutigen
Gastgeber - vor allem die Reserve der TSG Hoffenheim - wollen noch ein Wörtchen im Aufstiegskampf mitreden. So
hohe Ansprüche haben die Gäste vom SV Laudenbach nicht, die sich zwar noch im Mittelfeld der Tabelle befinden,
aber allein aufgrund der Tatsache, daß vor kurzem drei Stammspieler des Teams zurückgetreten sind, mit dem
Klassenerhalt zufrieden wären. Gut aussehen möchte man aber heute schon, immerhin handelt es sich bei dem Spiel
ums Bergstraßen-Derby, das in der Umgebung von Weinheim einige Emotionen weckt und demzufolge auch den bisherigen Zuschauerrekord
der Spielzeit - 500 sahen die Partie gegen Waldorf und Hoffenheim - übertreffen soll.
Das Spiel entwickelt sich trotz des Derby-Charakters zu einem echten Langweiler. Die Gäste sind offensichtlich nicht
in der Lage, die weggegangenen Spieler kurzfristig zu ersetzen und bringen wenig zustande, aber auch die TSG Weinheim
schafft es nur selten, Akzente in der Partie zu setzen. Immerhin schafft man noch im ersten Abschnitt den sehenswerten
Führungstreffer, als man sich nicht davon beirren läßt, daß bei einem Freistoß der Abstand der Laudenbacher Mauer vielleicht
gerade mal fünf Meter beträgt, sondern lieber folgende Gleichung anwendet: Halbhohe Hereingabe in den Strafraum plus Volleyschuß gleich
Traumtor. Wäre der Treffer vor den Kameras der ARD erzielt worden, so hätte man vielleicht das Tor des Monats gesehen, so nur den entscheidenden Treffer eines Verbandsligaspiels, von dem sonst wenig in Erinnerung bleiben wird. Ein paar weitere Chancen für die Gastgeber gibt es schon, die Gäste kommen nur einmal gefährlich vors Tor, treffen dabei kurz vor dem Ende der Partie aber gleich das Aluminium, so daß Weinheim um ein Haar noch für die unerquickliche Leistung mit einem Punktverlust bestraft worden wäre.
Zum erwarteten neuen Saisonrekord reicht es am heutigen Spieltag, jedenfalls wenn man der etwas
übertrieben erscheinenden offiziellen Zuschauerzahl Glauben schenkt. Die Fans der TSG beziehen auf der Geraden rechts neben der Tribüne Position und unterstützen ihr Team nach einem Intro mit Einsatz von Rauch immer wieder mal mit Sprechchören. Auf der Gegenseite findet sich ein Fangrüppchen ein, das den Gästen aus Laudenbach zugetan ist und eine in blau und schwarz gehaltene Fahne mit der Aufschrift Rabauken Bergstraße vor sich an den Zaun gehängt hat. Die meisten Zuschauer beider Seiten, die zum Spiel gekommen sind, bilden jedoch weder irgendwelche Blöcke, noch liefern sie einen besonderen Support ab - ein eher gesetztes Publikum, das sich aber immer wieder mal durch seine Reaktionen auf den Spielverlauf outet.
Bereits in der letzten Saison wurde im Rahmen dieses Angebotes über ein Heimspiel der TSG Weinheim berichtet, bei dem es gegen den VfR Heilbronn ging (der übrigens trotz im Bericht geäußerter gegenteiliger Erwartungen die TSG bei ihrem Abstieg begleitete). Damals wurde auch das Sepp-Herberger-Stadion thematisiert, als dessen größter Nachteil die Tatsache angemosert wurde, daß die TSG hier nicht ihre Heimspiele austrage. Zu Beginn der laufenden Saison ist dieser Nachteil weggefallen, hat das Team doch seinen damaligen Spielort - das viel kleinere Waldstadion - inzwischen zugunsten der nach dem Ex-Bundestrainer benannten Spielstätte verlassen. Ausgebaut findet man hier die beiden Längsseiten vor. Auf der einen Seite gibt es ein paar Stufen, an der anderen gibt es eine im mittleren Bereich überdachte Tribüne. Der nichtüberdachte Bereich an den Flanken der Tribüne ist zum Stehen ausgelegt, in der Mitte setzt man sich auf Holzbänke, wofür übrigens kein besonderes Entgelt erhoben wird. Weiterhin hat die Anlage weitläufige Leichtathletik-Einrichtungen zu bieten und auch an einem Gedenkstein für den Namensgeber hat man nicht gespart.
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In diesen Bericht hatte sich leider ein Fehler bei der Zuordnung und Einschätzung der Fangruppen eingeschlichen. Die Rabauken Bergstraße wurden irrtümlich dem SV Weinheim bzw. dem benachbarten SV Waldhof zugeordnet und die Aufschrift des Plakates mit Rabauken Weinheim angegeben. Danke für die Korrektur an Marco.
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