VfL Bochum vs. Borussia Dortmund 0:0
VfL Bochum

VfL Bochum
vs.
Borussia Dortmund 0:0

BVB 09

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Letztes Spiel: Rotenburger SV vs. SC Göttingen 05 10.09.2002, Ruhrstadion, Bundesliga
Nächstes Spiel:  VfL Rhede vs. SV Straelen

Ticket
32500 Zuschauer

Die Terminplaner der Bundesliga haben mit der Ansetzung des heutigen Spieles in zweierlei Hinsicht ein glückliches Ruhrstadion - Außenansicht Archiv-Photo Händchen erwiesen. Zum einen kommt es im Ruhrstadion zum wohl kaum erwarteten Duell zwischen Tabellenführer und Titelverteidiger, nachdem der VfL am vergangenen Spieltag in überzeugender Manier beim Vizemeister aus Leverkusen mit 4:2 die Oberhand behalten und so die Tabellenspitze verteidigt hat. Zum anderen bedeutet das heutige Spiel für den BVB-Anhang den Auftakt in einer Derby-Woche, in der man sich heute bei den von den meisten BVB-Anhängern als eher unscheinbar empfunden Bochumern auf das aus Sicht der Borussia-Fans einzig echte Revierderby gegen den FC Schalke 04 warmmachen kann, das für den kommenden Samstag im Westfalenstadion ansteht. Heute soll ein Sieg her, so meinen die Gelb-Schwarzen, denn die ersten Spieltage haben für die Borussia mindestens zwei Punkte weniger eingebracht als geplant und die Ergebnisse gegen den Gelsenkirchener Rivalen waren in den letzten Spielzeiten auch nicht immer die, die man sich beim BVB erhofft, so daß sich schon aus dieser Historie genug Druck für das Team ergibt und man gerne darauf verzichten würde, das durch zusätzlichen Druck aus der sportlichen Situation verstärkt zu sehn. Heute soll ein Sieg her, so meinen auch Offizielle und Anhänger des VfL, wann hat man schließlich die Gelegenheit, eine Tabellenführung gegen den Deutschen Meister zu verteidigen, und dann noch in der Gestalt von Borussia Dortmund in einem Derby, dem der Anhang an der Castroper Straße mit viel mehr Emotionen begegnet als der aus dem Westfalenstadion?

Die Feldvorteile liegen in der Partie eindeutig bei Borussia Dortmund, aber dennoch haben nach Ruhrstadion - Totale Archiv-Foto Spielende beide Teams Grund, zwei verlorene Punkte zu beklagen. Im ersten Abschnitt können die Gelb-Schwarzen ihre optische Überlegenheit in einige gute Torchancen umsetzen, wobei jedoch nur ein Kopfball an den Pfosten durch Frings und eine leichtfertig vergebene Chance für den freigespielten Everthon zustandekommen, bei der die VfL-Spieler Abseits reklamieren. Meistens klappt aber die Abseits-Falle des VfL, wobei es jetzt immer mal wieder die Gäste und ihre Fans sind, die mit den Entscheidungen des Referees hadern. Eine Riesenchance ist allerdings schon vor der Pause für den VfL zu melden, als es im Dortmunder Strafraum zu einem Scheibenschießen kommt, bei dem jeder mal abziehen darf, während die Abwehr der Borussen das Leder nicht klären kann, aber letztendlich immer wieder einen Fuß oder ein anderes Körperteil in den Weg des Balles bekommt. Im zweiten Abschnitt gibt es dann kaum noch Torchancen für die Borussia, deren Spieler den Ball immer häufiger ratlos vor den Bochumer Abwehrreihen hin und her spielen. Jetzt liegen die besseren Einschußmöglichkeiten eindeutig auf Seiten der Hausherren, wobei es vor allem eine Gelegenheit für Buckley zu erwähnen gibt, in der er - aus kurzer Distanz angespielt - eigentlich keine Entschuldigung hat, kein Tor zu erzielen.

Zu Beginn zeigt der Anhang des VfL eine recht nette Choreographie aus mehreren großen Folien und Ruhrstadion - Bochumer Intro Planen, bei der die Silhouette einer Stadt - soll wohl Bochum sein -, viel Blau-Weiß und die Aufschrift "Oh Bochum - Du Perle Westfalens" zu sehen ist. Etwas unverständlich, daß man hier nicht den Auszug "Du Blume im Revier" aus Herbert Grönemeyers bekanntem Song genommen hat, der ja beim VfL zu einer Art Stadionhymne geworden ist, aber dennoch nicht schlecht! Danach liegt die Stimmungshoheit dann doch eher bei den Gästen, die ihren Block im Gegensatz zu dem, was man im Westfalenstadion so häufig zu bieten hat, in eine echte Singing Area verwandeln und vor allem im zweiten Abschnitt durchgängig lauten Gesang zum Besten geben. Natürlich lassen sich auch die VfL-Fans immer mal wieder hören, kommen aber zumindest heute nicht ganz an die Leistung der Gäste heran. Insgesamt darf die Stimmung beider Seiten als überdurchschnittlich bezeichnet werden, wobei sich der BVB-Anhang auch schon mit dem einen oder anderen Lied auf das für ihn echte Derby des kommenden Samstags vorbereitet.

Das Ruhrstadion ist trotz seines inzwischen vergleichsweise hohen Alters eine echte Perle in der Ruhrstadion - BVB-Fans deutschen Stadionlandschaft. Das kompakte kleine Fußballstadion ist deutlich dem Westfalenstadion in seiner ursprünglichen Version nachempfunden, verfügt aber im Gegensatz dazu über zugebaute Ecken, wovon die Akustik in der Anlage unmittelbar profitiert. Der Verfasser dieser Zeilen würde sich zu der Aussage versteigen, daß es sich beim Ruhrstadion um die nach dem Volkspark-Stadion/AOL-Arena und dem Westfalenstadion drittschönste Anlage in Deutschland handelt, aber hier kann man wohl geteilter Auffassung sein. Als ein wenig störend mag empfunden werden, daß es zu wenig Stehplätze im Gästebereich gibt - nur noch die Eckblöcke sind so ausgelegt - und daß es vielleicht ein wenig an Kapazität fehlt, obwohl diese durchaus an die typische Resonanz bei VfL-Spielen angepaßt ist - man ist halt nicht der Zuschauerkrösus der Region, sondern liegt eingezwängt zwischen den populäreren Teams im Westen und Osten. Heute jedenfalls ist die Anlage mit offiziell 32465 Plätzen ausverkauft und man hätte sicher auch mehr Tickets unter die Leute bringen können. (Es ist zu beachten, daß die hier zunächst verwendeten Fotos Archivaufnahmen aus Zweitligatagen sind, deshalb sind die Tribünen nicht ganz so voll - aktuelle Aufnahmen folgen später). Typisch für's Stadion des VfL sind übrigens die Blockbeleuchtungen mit Neonröhren unter den Dächern, die einen sehr charakteristischen Anblick ergeben.

Info

Zur “Perle Westfalens” wurden wir von “Masterchief”, seines Zeichens Webmaster von Chiefs Groundhopping Seiten folgendermaßen aufgeklärt: Bei dem Stück handele es sich um eine Umdichtung eines Bochumer Jungen Liedes. Da heisst es dann “Oh Bochum du Perle Westfalens”-weiter gehe das mit “Oh Dortmund du stinkfaules Nest”, daher sei es wahrscheinlich als Provokation an die Gästefans gedacht gewesen. Fraglich ist, ob sich letztere in ihrer Mehrheit über die Fortsetzung des Stückes überhaupt im Klaren gewesen sind.

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