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Union Solingen |
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Die Oberligen Fußballverband Niederrhein |
Die Wuppys WSV-Clan WSV Kurier |
18.08.2002, Union-Stadion am Hermann-Löns-Weg, Oberliga Nordrhein |
Die SG Union Solingen gehörte einstmals zum Establishment der 2. Liga. Von 1975 bis 1989 gehörte man
dieser Spielklasse ununterbrochen an, flirtete zwischendurch mit dem Aufstieg, und noch heute nehmen die Rheinländer den 19. Tabellenplatz in der ewigen Tabelle der 2. Bundesliga ein. Damit rangieren sie dort 16 Plätze vor dem WSV, der nur sieben Jahre lang zweitklassig war, dafür aber auch bereits drei Jahre Bundesligaluft schnuppern durfte und einmal im UEFA-Pokal an den Start ging. Davon ist man im bergischen Land zur Zeit weit entfernt, und dem WSV-Anhang müssen die Oberliga-Jahre vorkommen wie eine Variation von täglich grüßt das Murmeltier. In jeder Spielzeit gehören die Rot-Blauen zu den Favoriten, meist sind sie auch lange gut im Aufstiegsrennen, aber am Ende sind es dann doch andere, die sich für die Regionalliga qualifizieren. Dabei ist man nicht einmal sportlich aus der Regionalliga abgestiegen, sondern wurde 1999 aufrund von Verstößen gegen die Lizenzbestimmungen zurückgestuft. In diesem Jahr stehen die Wuppertaler natürlich wieder in den Favoritenlisten ganz oben, müssen sich aber auf harte Konkurrenz gefaßt machen, sind unter den Mitbewerben doch Teams wie die beiden Regionalligaabsteiger Fortuna Düsseldorf und deren Namensvetter aus Köln sowie aufstrebende Teams wie Adler Osterfeld und die SSVg Velbert.
Auch die Solinger Union - inzwischen nach Pleite und Neugründung als 1. FC am Start und gerade
wieder aus der Verbandsliga in die Oberliga aufgestiegen - haben einige auf der Rechnung, allerdings eher unter dem Deckmäntelchen des Geheimfavoriten. Mit einem Sieg (bei Viktoria Köln) und einer Niederlage (gegen Osterfeld) verfügen die Solinger über ein ausgeglichenes Punktekonto und am heutigen Spätabend kann man sich zu ungewöhnlicher Zeit gegen den Wuppertaler SV präsentieren. Das Spiel gehört eindeutig den Gästen, aber die Union taucht ebenfalls immer mal wieder gefährlich in Tornähe auf. Dennoch scheint das Spiel einen vorhersehbaren Verlauf zu nehmen, als der WSV im zweiten Abschnitt in Führung geht. Nur fünf Minuten später gönnt sich dann aber die Wuppertaler Abwehr ein kleines Schläfchen, das sich in Form des Ausgleichstreffers rächt. Danach kommt es zu keinem Tor mehr, auch wenn das Spiel jetzt recht ausgeglichen ist und auf beiden Seiten noch Chancen zu vermerken sind. Letzendlich ist das Remis für den WSV ein Punktverlust, hätte das Team doch frühzeitig alles klar machen müssen.
5600 Zuschauer hat man nicht jeden Tag bei einem Oberligaspiel. An die 2000 davon dürften zu den
Gästen gehören, der Großteil davon in einem abgesperrten WSV-Block auf der Gegenseite, aber auch viele - wie sich beim Torjubel nach dem Führungstreffer der Gäste zeigen soll - auf der ausverkauften Haupttribüne. Zu Beginn präsentieren die Wuppertaler ein Intro mit blauen und roten Luftballons sowie Fahnen, das mit einem zusätzlichen Transparent Die Farben unserer Liebe kommentiert wird. Auch als Freunde des Rauchpulvers zeigen sich die WSVler, während die Heimfans sich auf Support in Form von Gesang beschränken, wobei sie von zahlreichen Fans des Ligakonkurrenten aus Düsseldorf unterstützt werden, die traditionell freundschftlich mit den Blau-Gelben verbunden sind und denen 75 Minuten reichen, um nach dem Spiel ihres Teams aus Düsseldorf nach Solingen zu eilen. Auf Wuppertaler Seite gibt es auch noch ein wenig - für Fußballtribünenverhältnisse recht virtuoses - Getröte. Da beiden Seiten durchaus ein gewisses Gewaltpotential zugebilligt wird, ist auch die Polizei in nennenswerter Zahl im Stadion vertreten, aber es bleibt weitgehend ruhig bis auf eine Szene, in der beide Seiten Richtung Begrenzungszaun stürmen. Vielleicht führen die heißen Temperaturen am heutigen Tag dazu, daß der Friedenswille der beteiligten Gruppen erhöht wird, auch wenn hier keine Aussage zu Geschehnissen bei An- und Abreise der Fangruppen gemacht werden kann.
Das Union-Stadion am Hermann-Löns-Weg gehört zu den Traditions-Arenen im deutschen
Fußball. Auf einer Längsseite findet sich eine überdachte Tribüne, während der Rest der Anlage von Stehplatzstufen umgeben wird, die ihrerseits vor einer Reihe Bäume stehen. Beleuchtet werden kann das Spielfeld von vier Flutlichtmasten aus, die als Fliegenklatschen daherkommen, während auf eine Anzeigetafel verzichtet wird. Im hinteren Bereich der Tribüne ist übrigens noch ein sogenanntes Jugendcafe eingerichtet, das allerdings dem heutigen Ansturm in keiner Weise gewachsen ist und wohl eher als ein Relikt aus tieferen Klassen bezeichnet werden muß, in denen Union Solingen ja zuletzt stets beheimatet war. Zu der Tribüne ist übrigens noch anzumerken, daß sie recht steil ansteigt und vor allem aus den oberen Reihen einen sehr guten Überblick über das Spielgeschehen bietet, wobei allerdings von manchen Sitzen aus gesehen ein paar Stützpfeiler stören, die die Dachkonstruktion halten, allerdings so weit hinten im Boden verankert sind, das sie wirklich nur den in den obersten Reihen sitzenden Zuschauern in die Quere kommen können.
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