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VfL Osnabrück II |
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14.08.2005, Klushügel, Oberliga Nord |
Die zweite Mannschaft des FC St. Pauli hat zur vorigen Saison recht souverän die Qualifikation zur
neuen Oberliga Nord geschafft und auch in der letzten Spielzeit selbst nichts anbrennen lassen, als
man weit hinter einem Aufstiegplatz (27 Punkte), aber ebensoweit von der Abstiegszone (23 Punkte) entfernt
abgeschlossen hat. Aufsteigen hätten die Gäste ja ohnehin nicht gekonnt, da die erste Mannschaft in der
Regionalliga spielt und dieses Schicksal teilt man auch in dieser Spielzeit mit den heutigen Gastgebern
vom VfL Osnabrück, sollten die jeweiligen Erstvertretungen nicht ihrerseits in die 2. Liga aufsteigen.
Osnabrück ist vor zwei Jahren in der Aufstiegsrunde an Barmbek-Uhlenhorst gescheitert, hat den Aufstieg jetzt
aber als Staffelmeister nachgeholt und so kommt es bereits am 1. Spieltag zu einem Aufeinandertreffen, das sich
von der Konstellation her für beide Teams gegen die 2. Mannschaft von Holstein Kiel wiederholen wird, ebenfalls
der Reserve eines Regionalligateams.
Schon nach drei Minuten geht der Aufsteiger in Führung und in der Folge zeigt sich die Mannschaft des FC St Pauli
bemüht, aber doch oft zu umständlich und vor dem Tor nicht nervenstark genug, um zum Ausgleich zu kommen. Dabei
bleiben aber auch die Hausherren stets gefährlich und letztendlich vergeben sie die weit besseren Chancen als die
Kiezkicker, so daß es - vor allem im zweiten Abschnitt - leicht zu einem Debakel für die Gäste kommen könnte. Als
in der 70. Minute das 2:0 für die Hausherren fällt, müßten die Lila-Weißen eigentlich bereits deutlich höher führen
und so haben sie es sich selbst zuzschreiben, daß der FC St. Pauli noch einmal Morgenluft schnuppert und nach dem
Anschlußtreffer, der zehn Minuten vor Schluß per Elfmeter erzielt wird, die Initiative ergreift, um doch noch einen
Punkt zu entführen. Am Ende wird das den Osnabrückern egal sein, denn sie können die Drangphase der Gäste überstehen
und so einen hochverdienten Sieg einfahren, der leicht höher hätte ausfallen können, wobei man sich freilich am Ende
auch über ein Remis nicht wirklich hätte beklagen können.
In der Vorwoche hatte es noch einige Irritationen gegeben, da sich die St.-Pauli-Fans mit einem ganzen Bus angekündigt
hatten, aber der Bus entpuppt sich als recht kleines Exemplar seiner Art und zusätzlich dürfte allen Leuten im Bus ein
Liegeplatz zu Verfügung gestanden haben. So sind die 14 Leute, die schon deutlich vor Anpfiff im Vereinsheim auf den
Bus mit ihren Kollegen zu warten scheinen, die Busbesatzung selbst und letztendlich fällt der Support für Braun-Weiß trotz
einiger Umlandfans schwächer aus, als das wohl erwartet worden war. Immerhin liefert man sich einmal Wechselgesänge auf
"Sankt-Pau-Li" und fällt später noch ein- oder zweimal mit Sprechchören auf. In diesem Zusammenhang muß gesagt werden, daß
es angeblich deutlich mehr Sprechchöre der Gäste gegeben haben soll, daß die aber einige zehn Meter seitlich davon stehend
nicht wirklich wahrnehmbar waren. Wie dem auch sei haben die Gäste auf jeden Fall den Sangeswettstreit gewonnen, denn einen
Support für Osnabrück gibt es überhaupt nicht. Ob das, wie an anderer Stelle spekuliert, daran liegt, daß die Osnabrücker angeblich die Speerspitze der Bewegung gegen zweite Mannschaften im Amateurfußball sind - was eigentlich so nicht stimmt, denn sie hatten sich nach
unseren Informationen nur für eine dritte Liga ohne Reserveteams ausgesprochen und zur vierten Liga gar nicht geäußert -
soll mal dahingestellt bleiten.
Der Klushügel als socher ist in unmittelbarer Nähe der Osnabrücker Innenstadt zu finden und es handelt sich dabei tatsächlich um
eine kleinere Erderhebung, auf der die Anlage untergebracht ist. Auf einer Seite verfügt sie über einen recht guten Ausbau mit
14 Stufen, während der Rest doch recht weitläufig und ebenerdig ist und unklar bleibt, ob sich dort überhaupt Zuschauer aufhalten
dürfen, denn es versucht gar nicht erst jemand, während des Spiels auf die Gegenseite zu gehen. Flutlicht hat die Anlage nicht,
aber es gibt schräg hinter der ausgebauten Seite einen Hartplatz, der beleuchtet werden kann, und außerdem könnte der VfL Osnabrück
natürlich an die Bremer Brücke ausweichen, wo bekanntermaßen die erste Mannschaft ihr inzwischen OnsatelArena getauftes Zuhause hat.
Die fehlende Überdachung fällt heute übrigens auch gleich negativ auf, als es in der Schlußphase der Partie recht stark regnet. Ansonsten kann die Anlage dann aber doch überzeugen, wobei sie zu weitläufig ist, um richtig gut zu sein, denn die Tribüne ist einfach
zu weit vom Spielfeld weg, vor dem noch eine großzügige Laufbahn kommt.
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