IFK Norrköping vs. Hammarby IF 1:2
IFK Norrköping

IFK Norrköping vs. Hammarby IF 1:2

Hammarby IF

05.08.2001, Norrköpings Idrottsparken, Allsvenskan

Ticket
18000 Zuschauer

Schwere Aufgabe für den abstiegsbedrohten IFK Norrköping, der sich am heutigen Montag ausgerechnet gegen den Tabellenführer Norrköpings Idrottsparken - Haupttribüne Außenansicht ein paar der für den Klassenerhalt notwendigen Punkte sichern soll. Von diesem Tabellenführer - dem Hammarby IF - war vor der Saison auch eher erwartet worden, um die Klassenzugehörigkeit zittern zu müssen, doch nachdem das populäre, aber in seiner Geschichte meist eher erfolglose Team - mehr als ein zweiter Platz konnte niemals erreicht werden - einmal auf dem Spitzenplatz liegt, glauben zumindest dessen Anhänger ernsthaft an die Möglichkeit, den Titel zu erringen. Das zeigt sich schon daran, daß man an einem Wochentag massenhaft im gut zwei Bahnstunden von Stockholm entfernten Norrköping auftaucht, um die Grün-Weißen zu unterstützen, und so tatkräftig dabei mithilft, daß das Spiel nahezu ausverkauft ist.

Hier sind es dann auch vor allem die HIF-Fans, die für überschwengliche Stimmung sorgen. Zwar gibt es vor dem Norrköpings Idrottsparken - Gegentribüne Spiel eine Choreographie der Gastgeber aus blauen und weißen Papptafeln, die auch eine größere Menge Rauch gen Himmel steigen lassen, aber all dies ist offensichtlich von offizieller Seite organisiert, während die Hammarby-Anhänger danach das stimmungsmäßige Kommando übernehmen und dem deutlich kleineren Haufen von anfeuerungswilligen IFKN-Fans keine Chance lassen. Letzere nehmen einen einzelnen Block auf der Gegentribüne ein, während sich die Anhänger von Hammarby über zwei Drittel einer der beiden nichtüberdachten Hintertortribünen verteilen - einer der beiden Blöcke soll offensichtlich als Pufferbereich frei bleiben, wird später dann aber doch für die Grün-Weißen freigegeben - und noch zusätzlich ein gutes Drittel der Haupttribüne einnehmen. Dort führt man - wohlgemerkt im gegnerischen Stadion - Wechselgesänge zwischen den beiden Teilgruppen auf, während der Versuch der Norrköping-Supporter, Ähnliches zustande zu bringen, von den eigenen Mitfans unbeantwortet bleibt.

Die Anlage des IFK hört auf den nicht sehr originiellen Namen Norrköpping Idrottspark (also soviel wie Hintertorbereich mit Gästeblock “Norköppings Fußballplatz”), ist aber dafür bei einer Kapazität von an die 20000 Plätze das immerhin zweitgrößte Stadion der schwedischen Eliteliga. Auf beiden Längsseiten sind überdachte Tribünen untergebracht, die teilweise mit etwas älteren roten Plastiksitzen ausgestattet und teilweise mit offensichtlich recht neuen Sitzen in den blauen und weißen Vereinsfarben bestückt sind. Auf der Gegentribüne hat man aus den neueren Sitzen auch das Bild des Karos (oder soll es ein Stern sein?) aus dem Vereinszeichen gebildet. Hinter den Toren finden sich zwei - wie bereits erwähnt - nicht überdachte Tribünen, wobei auf der einen Seite zwei Drittel mit den neueren Plastiksitzen ausgestattet sind (einer dieser Blöcke ist es auch, der ursprünglich freibleiben soll) und auf der anderen Seite ein reiner Stehplatzbereich zu finden ist, auf dem sich der für Wechselgesänge nicht antwortwillige Teil der Heimfans positioniert.

Hinter der reinen Stehtribüne findet sich dann auch die in Schweden obligatorische Multimedia-Tafel, auf der das laufende Spiel gezeigt und Tore aus den parallel laufenden Partien eingeblendet werden. Dazu kommt eine einfache Tafel, auf der jeder der heute laufenden Partien ein Buchstabe zugeordnet ist, unter dem die aktuellen Zwischenergebnisse zu lesen sind. Weiterhin finden sich hier die Zuschauerzahl sowie nicht weiter beachtete Sponsoreneinblendungen.

Norrköpings Idrottsparken - Hintertorbereich

Norrköpings Idrottsparken - Haupttribüne

Das einzige, das lange nicht unbedingt der Volksfeststimmung der HIF-Fans angemessen ist, ist die Vorstellung ihres Teams, das eine sehr durchwachsene Leistung zeigt und sich mehr als glücklich schätzen kann, nicht in Rückstand zu geraten. Hierzu trägt auch das Schiedsrichtergespann bei, das dem IFK einen Treffer versagt und später in einer zweifelhaften Situation nicht auf Elfmeter für die Blau-Weißen entscheidet. So zeigt der Hammarby IF, daß man tatsächlich aus dem Holz geschnitzt zu sein scheint, aus dem Meister sind, und auch schlechte Spiele siegreich über die Zeit bringen kann. Zwar kann Norrköping das zwischenzeitliche 0:1 noch mal ausgleichen, doch obwohl die Gastgeber weiterhin drückend überlegen bleiben, sind es schließlich die Bajen, die in der Nachspielzeit aus dem Gewühl heraus den Siegtreffer markieren. Zumindest heute hat man also den Spitzenplatz behauptet und darf weiter von der Meisterschaft träumen, auch wenn hier realistisch betrachtet Teams wie der IFK Göteborg und der Lokalrivale vom AIK Solna die besseren Karten zu haben scheinen.

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