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SV Hannover 96 (A) |
Die Amateure von Hannover 96 befinden sich in ihrem ersten Oberliga-Jahr und benötigen, wie es der Stadionsprecher auszudrücken beliebt, noch einige Punkte, damit das auch so bleibt. Zieht man in Betracht, daß der FC Schüttorf 08 zu Beginn der Partie aufgrund des schlechteren Torverhältnisses noch einen Platz hinter den Messestädtern steht, kann man wohl die gleiche Aussage über den heutigen Gegner machen, so daß durchaus von einer gewissen Brisanz der Ansetzung gesprochen werden mag.
Eine gewisse Überlegenheit der HSV-Amateure ist zunächst nicht zu übersehen, und folgrerichtig kommt man zu einer 1:0-Führung, bei der freilich der Torhüter der Gäste tatkräftig hilft, indem er den zwar aufgesprungenen, aber schwach geschossenen Ball nicht festhalten kann und damit den Gegner zum Schießen des Tors einlädt. Im weiteren Verlauf bleiben es eigentlich die Hannoveraner, die mehr Spielanteile auf ihrer Seite haben, aber ein Elfmeter im ersten Abschnitt und ein sehenswert erspieltes Tor drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit bescheren doch noch den Gästen den Sieg. Mit einem Pfostenschuß bekommen die heute in Rot-Weiß aufgelaufenen Gastgeber dann auch noch die Bestätigung für die Gesetzmäßigkeit, die Jürgen Wegmann in seinem bekannten Zitat Erst hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu! formuliert hat. Die mitgereisten Fans aus Schüttorf präsentieren sich während des Spiels sanges- und trommellustig, wobei sie sich mit gelegentlichen Schmähgesängen gegen die Gastgeber unbeliebt machen, die, obwohl eigentlich harmlos (in der Preisklasse von Die Roten, die Roten, das sind die Idioten!), in den Augen einiger älterer HSV-Fans wohl etwas deplaziert sind. Am Ende feiern die Gästefans ihr Team dann auch, als habe es den Klassenerhalt schon erreicht. Von den heimischen Fans ist deutlich weniger zu hören - allerdings macht sich auch hier ein Grüppchen durch gelegentliche Gesänge bemerkbar, das zunächst auf der Gegengeraden Platz nimmt und später auf die Tribüne wechselt. Das Stadion Eilenriede ist sehenswert, allerdings auch sichtlich in die Jahre gekommen. Zwar präsentiert sich die Tribüne mit ihren grünen Sitzen ebenso in gutem Zustand wie die Gegengerade, aber die Betonstufen in den Kurven werden offensichtlich in dem für Amateurverhältnisse deutlich überdimensionierten Stadion (21.000 Plätze) nicht benötigt und von der Natur in Form von stärkerem Farnbewachs inzwischen für sich beansprucht. Im unteren Bereich der über eine Außentreppe zu erreichenden Tribüne sind ein Kiosk - der aus unerfindlichen Gründen seit dem Oberligaaufstieg laut Vorstandsbeschluß während der Spiele geschlossen zu sein hat - und die Umkleidekabinen untergebracht. |
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