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ca 150 Zuschauer
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Der 1. Hanauer FC 93 gilt als der älteste Fußballverein Hessens und gehörte 1900 zu den Gründungsmitgliedern
des DFB. Schon vorher - 1894 - hätte man gegen Viktoria Berlin um die Deutsche Meisterschaft spielen können,
wollte aber nicht dafür nach Berlin fahren. Davon dürften vor zwölf Jahren viele Leute etwas gehört haben,
als man die Partie 113 Jahre später in Hin- und Rückspiel nachholte. Im größeren Fußball hat man dagegen
zuletzt 1978 von sich reden lassen, als der Club in die 2. Bundesliga Süd aufstieg. Danach ging es freilich
bis in die Kreisliga A hinab, doch vor ein paar Jahren legte Hanau 93 wieder den Vorwärtsgang ein, schaffte
2017 den Aufstieg in die Verbandsliga und schließlich zur aktuellen Spielzeit nach 33 Jahren die Rückkehr in
die Oberliga, wozu der 2. Platz der Südstaffel der Verbandsliga reichte, weil der Qualifikationsgegner FSC
Lohausen freiwillig auf den Aufstieg verzichtete.
Nach einem durchwachsenen Saisonstart mit je zwei Siegen und Niederlagen bei vier Unentschieden treffen
die Hanauer heute auf das Team der Stunde in der Hessenliga, die Staustufenkicker vom FC Eddersheim, die
zuletzt viermal in Folge gewinnen konnten und sich damit auf Platz zwei der Tabelle katapultiert haben,
zwei Zähler hinter Klassenprimus SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. Auch heute legt Eddersheim mächtig los und
geht nach 32 Minuten durch Turgay Akbulut mit 1:0 in Führung, wofür man allerdings einen Strafstoß benötigt.
Mit diesem Resultat geht es auch in die Pause
und kurz nach dem Seitenwechsel legt Joerg Finder den Treffer zum 0:2 drauf. In der Folge herrschen klare
Verhältnisse und man hat kaum den Eindruck, dass die Hausherren noch einmal ernsthaft angreifen können und so
bleibt das Erzielen des letzten Tores dem Gegner vorbehalten, der durch Nahom Ogbay den Endstand
von 0:3 herstellt. Hanau bleibt ohne Torerfolg, obwohl man im zweiten Abschnitt ebenfalls einen
Elfmeter zugesprochen bekommt.
Der 1. FC Hanau 93 hat in den 126 Jahren seiner Existenz so manche Spielstätte genutzt, ist in seinen
Anfangszeiten zunächst auf dem Exerzierplatz zu Hause gewesen, später an der "Schönen Aussicht" und an
der Aschaffenburger Straße, wo man immerhin eine Anlage mit 25000er Kapazität bespielte. Nach dem zweiten
Weltkrieg wich man zunächst auf das Gelände der Betriebssportmannschaft Dunlop Hanau aus, bevor 1951 das
Herbert-Dröse-Stadion erbaut wurde, in dem die Schwarz-Weißen ihre große Zeit erlebten. Parallel wurde in etwa
ein Kilometer Entfernung vom Stadion der Jugendsportplatz errichtet, der zunächst vereinseigen war und dem
Nachwuchs diente, später der Stadt überschrieben wurde und offiziell inzwischen Heinrich-Sonnrein-Sportanlage
genannt wird. Diese eher triste Spielort - die einzigen Erhöhungen sind ein Graswall und eine Bierkästentribüne
Marke Eigenbau der Ultras Hanau - an der Kastanienallee ist seit 1997 die Hauptstpielstätte des 1. FC Hanau 93
und wird demzufolge auch für die heutige Partie genutzt.
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