|
KMSK Deinze |
12.01.2002, Burgermeester van de Wiele Stadion, 2. Division Belgien |
Nachdem der belgische Fußballverband sich in der Vorwoche entschieden hat, den Spielbetrieb aufgrund von gefrorenen Plätzen vollständig auszusetzen, geht es heute für den KMSK Deinze sowie die KSK Heusden-Zolder wieder um Punkte und zwar um Punkte, die beide Kontrahenten des heutigen Tages aus freilich unterschiedlichen Gründen benötigen. Während die Hausherren an drittletzter Stelle liegen und um den Klassenerhalt bangen müssen, kann man sich bei den Gästen Hoffnungen machen, in diesem Jahr sportlich die Qualifikation zur ersten Division zu schaffen, hat man doch an fünfter Stelle liegend gerade mal drei Punkte Rückstand auf den Tabellendritten Mons und führt zudem die Tabelle der zweiten Periode an, als deren Meister man schon vorab zumindest für die Aufstiegsrunde qualifiziert wäre. So ist es also nicht unmöglich, daß in der kommenden Saison gleich zwei Klassen zwischen den beiden Teams liegen. Das heutige Spiel macht diese Perspektive noch realistischer, denn Heusden-Zolder macht von Anfang an das Spiel und kommt am Ende zu einem recht ungefährdeten 0:3-Erfolg. Beim 0:2 beklagen Fans und Spieler der Hausherren - wohl zu Recht -, daß der Foulelfmeter, den die Gäste verwandeln, nicht berechtigt war - allerdings hat der Unparteiische dafür zuvor bereits einmal die Gäste benachteiligt, als er ein reguläres Tor nicht anerkannte. Tatsächlich hatte der KSK hier eine Unachtsamkeit des Heimtorhüters genutzt und dem verdutzten Schlußmann den Ball aus der Hand geköpft, ohne den Goalie zu berühren. Der Schiedsrichter hatte hierbei einen Regelverstoß gesehen und statt auf einen Treffer für die Gäste auf Torabstoß entschieden. Unmittelbar vor dem Tor zum 0:3 findet ein weiteres Tor der Gäste keine Anerkennung - diesmal lautete die Entscheidung wohl Abseits und auch hier sind Zweifel berechtigt. Alles in allem ist der Sieg für das Team aus Limburg also mehr als verdient und letztendlich hätte er gar leicht um ein oder zwei Tore höher ausfallen können. Der KMSK Deinze wird von seinen Fans mit gelegentlichen Sprechchören unterstützt und auch eine Blaskappele ist vor Ort und gibt sich alle Mühe, Stimmung zu machen. Dennoch bleibt es insgesamt eher ruhig und es ist wohl angesichts der sportlichen Schwäche kein Wunder, daß der Funke nicht auf die Heimfans überspringt. Richtig laut wird es nur, als die Heimfans nach dem Elfmeter zum 0:2 ihrem Frust Ausdruck verleihen. Den Gästefans - ein kleines Grüppchen hinter einem Tor und ein paar Versprengte auf der Haupttribüne - gefällt dieses Geschehen natürlich wesentlich besser. Brilliant dabei die 3-Leute-La-Ola auf der Haupttribüne, mit der man den Frust der Heimsupporter beim 0:2 noch verstärkt und sich auch die eine oder andere Pöbelei verdient. Das Stadion in Deinze verfügt über eine kleine Haupttribüne, die etwa ein Drittel einer Längsseite einnimmt und - wie man der Homepage des Teams entnehmen kann - nach Möglichkeit demnächst durch ein größeres Exemplar ihrer Gattung ersetzt werden soll. Hinter beiden Toren gibt es Graswälle mit Betonstufen, wobei die Stufen einmal nur im unteren Bereich zu finden sind und auf der anderen Seite zumindest teilweise bis ganz nach oben gezogen sind. Oberhalb des stärker ausgebauten Hintertorbereiches findet sich dann noch das Vereinsheim des KMSK, durch dessen Fenster wie so oft in Belgien gute Sicht aufs Spielfeld besteht. Die Gegenseite wird größtenteils von einem überdachten Stehplatzbereich eingenommen. Ein Teil dieses überdachten Stehplatzbereichs sowie ein Teil der Stufen hinter dem Tor sind mit Zäunen gegen den Rest des Stadions abgegrenzt und dienen als Gästebereich, während man wie beschrieben auf der Sitzplatztribüne gemischt sitzt, ohne daß das zu größeren Problemen als den geschilderten Verbalattacken führen würde.
|