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02.11.2008, Westfalenstadion, Bundesliga |
Borussia Dortmund gegen VfL Bochum wird gerne mit dem Attribut "(kleines) Revierderby" verkauft, und breite Teile der Anhängerschaft des
VfL sehen im BVB auch den Hauptrivalen, aber aktuellen werden beiden Seiten von anderen Sorgen geplagt. Der VfL Bochum hat trotz
beachtlicher Leistung gegen Aufsteiger und Tabellenführer TSG Hoffenheim verloren und muß sehen, nicht in den Tabellenkeller zu rutschen. Dagegen haben die Borussen beim 1. FC Köln gewonnen, doch mit nur einem Heimsieg ist die Ausbeute im eigenen Stadion bisher alles andere als überwältigend und so wird man heute nach zwei 1:1-Remis gegen Hannover 96 und Hertha BSC erneut versuchen, die Heimkrise zu überwinden, die man nach eigenem Bekunden überhaupt nicht hat. Obwohl Borussia Dortmund mit 17 Punkten aus 10 Spielen alles andere als schlecht dasteht, hat sich eine gewisse Unzufriedenheit eingeschlichen und viele verweisen mit teils etwas vorwurfsvollem Unterton auf das, was bei einer Auswärtsbilanz von drei Siegen bei nur einer Niederlage in der Tabelle möglich gewesen wäre, hätte man zu Hause ein paar Zähler mehr auf sein Konto gebracht.
Beide Teams starten mit dem offensichtlichen Willen in die Partie, Tore zu erzielen, wobei der VfL Bochum der heimischen Borussia
erst mal die Initative überläßt, selbst aber bei jeder Gelegenheit zu schnellen Kontern ansetzt. So richtig ergeben sich keine Chancen für den BVB, bei dem der zuletzt so starke "Kuba" Blasczykowski heute blaß bleibt und auch ein Sebastian Kehl nur selten die Anspielstationen ins Mittelfeld findet, so daß es Außenverteidiger Lee überlassen bleibt, offensive Akzente zu setzen, die entsprechende Unterstützung der Mitspieler aber ausbleibt, so daß er meist gegen mehrere Abwehrspieler auf verlorenem Posten steht. So kommt es wie es kommen muß und es ist der VfL Bochum, der nach 27 Minuten im Anschluß an einen Eckball in Führung geht, als Zdebel aus 20 Metern Volley abzieht und so seine Farben in Führung bringt. Die BVB-Abwehr sieht in dieser Szene nicht sonderlich gut aus, denn Mats Hummels legt für den Bochumer auf und Torhüter Roman Weidenfeller hat solche Schüsse auch schon mal gehalten. Die Führung ist zu diesem Zeitpunkt alles andere als unverdient für Bochum und alles deutet auf einen Pausenrückstand für die Gastgeber hin, als ein schöner Paß von Subotic Zidan findet, der freistehend per Aufsetzer ins Tor trifft. Etwas schmeichelhaft ist das Pausenergebnis also für Borussia Dortmund, doch nach der Pause zeigt man sich deutlich aktiver, wobei man es der Bochumer Abwehr über weite Strecken mit seinem statischen Aufbauspiel leicht macht, Chancen zu verhindern, und die Gäste bei ihren Kontern weiterhin gefährlicher sind als der BVB bei der Belagerung des VfL-Tors. Symptomatisch werden noch mal die Schlußminuten, als zunächst Kehl den mutmaßlichen Siegtreffer auf dem Fuß hat, die sogenannte 100%ige Chance jedoch vergibt, und direkt danach Azaouaghs um Haar per Kopf für den VfL-Sieg sorgt. Am Ende steht ein Remis, das für die Gastgeber etwas glücklicher ist als für den VfL Bochum, doch auch der muß angesichts der vergebenen Kehl-Chance mit dem Punkt zufrieden sein und dürfte damit letztendlich besser leben können als die Gastgeber, die in der kommenden Woche zum HSV reisen und danach heißt es dann zu Hause gegen Eintracht Frankfurt "same procedure as every match" und man versucht die Heimschwäche zu überwinden, die man - nach eigenem Bekunden - nicht hat.
Beim Intro ist von Derby wenig zu spüren und beide Seiten gönnen einander nicht mehr als eine Standarderöffnung, wobei nicht einmal
Transparente auszumachen sind, die sich mit dem jeweiligen Gegner beschäftigen. Zu Beginn ist die Stimmung auf beiden Seiten recht gut, danach geht die Laune auf BVB-Seite spürbar runter und schon während des Spiels kommt es immer wieder zu Pfiffen gegen das eigene Team, vor allem, wenn man nach Auffassung des Publikums nicht schnell genug nach vorne spielt, und das hat sich vor allem den
bei seinen Abspielen oft etwas behäbigen Wiedenfeller für seine Kritik ausgesucht, wobei sich natürlich die Frage stellt, ob es sehr klug ist, einen ohnehin angeschlagenen Torhüter mit Pfiffen weiter zu verunsichern, mal ganz davon abgesehen, ob Pfiffe gegen die eigene Mannschaft nicht generell kontraproduktiv sind. Beim VfL wird es im Laufe des Spiels auch ruhiger und man geht nur noch so richtig aus sich heraus, um gegen Schiedsrichterentscheidungen zu protestieren (beim BVB-Tor haben die Bochumer Fans Zidan im Abseits gesehen und später hat man ein Handspiel im BVB-Strafraum ausgemacht). Insgesamt ist die Stimmung zwar nicht ausgesprochen schlecht, aber Derbystimmung sieht anders aus, wobei wie oben erwähnt dieser Begriff eher vom Anhang von der Castroper Straße auf das heutige Spiel bezogen werden würde.
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