BvB vs. Werder Bremen 2:1

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
Werder Bremen 2:1

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Letztes Spiel: BOV 2nd and 3rd Division Knockout 29.01.2008, Westfalenstadion, DFB-Pokal
Nächstes Spiel:  Rot-Weiss Essen vs. Hamburger SV

Ticket
64100 Zuschauer

Am 24.06.1989 gewann Borussia Dortmund gegen den SV Werder Bremen das Endspiel um den DFB-Pokal mit 4:1 und errang so den Westfalenstadion ersten größeren Titel seit dem Europapokalsieg von 1966. Seither dürfte in der Metropole im östlichen Ruhrgebiet ein wenig in Vergessenheit geraten sein, daß man überhaupt auch in der zweiten Saisonhälfte Spiele in diesem Wettbewerb haben kann, denn man hat es nach diesem Erfolg nie mehr geschaft, im nationalen Pokal zu überwintern (wobei hinzuzufügen ist, daß der BVB in der Saison 1995/96 immerhin bis ins Viertelfinale kam, das aber schon im Dezember ausgetragen wurde). Ein Januar-Spiel im Pokal haben sich die Schwarzgelben immehin mal wieder erstritten und der Gegner ist jener SV Werder, dem man vor fast 20 Jahren den Pokal als Außenseiter entreißen konnte und der - diese Erinnerung schmerzt die Hanseaten sicherlich mehr - im Ligaspiel der Vorrunde beim 3:0-Erfolg von Schwarz-Gelb kein Bein an den Boden brachte.

Mindestens eine Rechnung hat Bremen also noch offen mit den Gastgebern und tatsächlich beginnen die Werderaner couragiert und offensiv, Westfalenstadion so als wollten sie diese unbedingt am heutigen Tag begleichen. Nach einer Viertelstunde hätte der SVW bereits dreimal den Ball im Tor der Gastgeber unterbringen können - wenn nicht müssen -, doch man vergibt seine hochkarätigen Chancen und wird kurz darauf dafür bitter bestraft, als die erste gelungene Kombination über Petric von Federico abgeschlossen wird und das völlig überraschende 1:0 für den BVB fällt. Die Bremer zeigen sich in der Folge durchaus motiviert, den Spielstand zu korrigieren, aber der Fluß ist verlorengegangen und auf beiden Seiten führt jetzt der Zufall die Regie im Spielaufbau. In der zweiten Hälfte schreibt sich diese Geschichte fort und als der eingewechselte Klimowicz acht Minuten vor Schluß auf 2:0 erhöht, scheint der sprichwörtliche Fisch gegessen. Tatsächlich jedoch wird es noch mal spannend, als Werder Bremen innerhalb von zwei Minuten zwei Elfmeter zugesprochen bekommt. Der erste wird von Diego sourverän verwandelt, beim zweiten jedoch ist Mark Ziegler auf dem Posten und rettet so die Führung und schließlich den Sieg, denn damit ist die Luft mehr oder weniger raus und es kommt bis zum Abpfiff zu keinen größeren Ausgleichschancen mehr.

Ein Besuch von über 60000 Zuschauern bei einem Spiel, das wochentags 20:30 Uhr ausgetragen wird, kann wohl als sehr gut bezeichnet Westfalenstadion werden, zumal die Partie live im TV übertragen wird - zum Frust des Wuppertaler SV, der bei seinem Kick gegen Bayern fest mit dem Zuschlag als Fernsehspiel gerechnet hatte. Stimmungsmäßig kommen die Anhänger aus Dortmund eher langsam aus sich heraus und in der Anfangsphase ist der Support der Gäste deutlich lauter zu vernehmen und das Intro hat sogar Kryptisches zu bieten, gibt es zum einen ein Transparent mit Aufschrift Das einzige, woran wir uns orientieren! und zum anderen ist ein Doppelhalter mit dem Wappen von Alemannia Aachen auf der Südtribüne zu sehen. Wie dem auch sei: mit zunehmender Spieldauer taut die Atmosphäre bei den Heimfans mehr und mehr auf und spätenstens mit der Einwechslung des in Dortmund nicht sonderlich beliebten Diego hat die Stimmung bei den Dortmundern ihren Höhepunkt erreicht. Das sollte man jedenfalls meinen, aber der Verlauf der letzten zehn Minuten sorgt natürlich dafür, daß noch mal eine Schippe draufgelegt wird, wobei die wenigsten im Dortmunder Publikum mit den zwei Elfmeterpfiffen einverstanden sind, obwohl man sicher beide Strafstöße geben kann. Somit ist mit dem gehaltenen Elfmeter ein weiterer Stimmungshöhepunkt erreicht und kurz vor dem Ende kann sich der BVB-Anhang sogar mal wieder mit einem Sprechchor versuchen, dessen Inhalt in Dortmund nur noch durch die Erzählungen der Eltern im kollektiven Gedächtnis erhalten geblieben sein dürfte: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Info

Das Intro beim BVB wird von Marcel im Gästebuch folgendermaßen erklärt: Bei der Aktion war nicht nur ein Aachen-Zeichen sondern auch das von Magdeburg, Frankfurt, Bremen, Aachen,Essen und Schalke. Halt die erledigten Gegner und die, die noch folgen sollen. Der Cowboy ist einmal durch den Block geritten und hat nach und nach alle Wappen zerstört.

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