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02.02.2003, Westfalenstadion, Bundesliga |
Zu Beginn der Saison hätte wohl so mancher darauf gewettet, daß sich heute im Westfalenstadion zwei
Teams gegenüberstehen würden, die um den Titel mitspielen, zumindest aber einen Champions-League-Platz anstreben. Der BVB hat zwar den Anschluß zu den Bayern an der Tabellenspitze ein wenig verpaßt, liegt aber als Tabellenzweiter immerhin ganz gut im Rennen, während es für die Bayer-Kicker in der bisherigen Saison wenig zu lachen gab. Die Winterbilanz wies für den Vorjahresvizemeister 20 Punkte aus, was einen Abstand von vier Zählern auf einen Abstiegsplatz bedeutete. Ein Heimspiel gegen Energie Cottbus zum Rückrundenauftakt sah da ganz gut aus, um die ersten Punkte zu sammeln, sich vom Tabellenende abzusetzen, aber mit einer 0:3-Niederlage kam es anders. Zu allem Überfluß punkteten die Bayer-Konkurrenten am Vortag der heutigen Partie, so daß schon klar ist, daß eine Niederlage im Westfalenstadion den Abstand auf den 16. Tabellenplatz auf einen Punkt schrumpfen läßt bzw., sollte Borussia Mönchengladbach das Nachholspiel gegen Wolfsburg gewinnen, auf ganze zwei Tore gegenüber Hannover 96. Nach dem gestrigen Punktverlust der Bayern in Bielefeld hat der BVB dagegen die Chance, die Distanz auf den Spitzenreiter auf für jenen immer noch recht komfortable sieben Punkte zu verkürzen und wieder auf den zweiten Tabellenplatz vorzustoßen - vorausgesetzt, daß Konkurrent Werder Bremen zeitgleich nicht beim HSV gewinnt.
Bereits die Anfangsphase soll sich für die Gäste als verhängnisvoll erweisen, denn schon nach 26
Minuten heißt es 2:0 für die Borussia bei einem Kräfteverhältnis von 11:10 Spielern auf dem Platz. Zunächst fällt nach drei Minuten der Führungstreffer für den BVB, nachdem Amoroso Everthon mustergültig freispielt und der sich die 1:1-Chance gegen Leverkusens Torhüter Butt nicht nehmen läßt. Nach sechs Minuten muß Bastürk vom Platz, der zuvor hart gegen Everthon einsteigt und pures Rot zu sehen bekommt - in dem Fall wohl kaum die Farbe der Liebe. In der 26. Minute führt die Bayer-Abwehr eine ihrer zur Zeit häufigsten Shows auf, das völlige Chaos, das Koller nutzen kann, um im zweiten Versuch den späteren Endstand zu sichern. Danach spielen nur noch die Hausherren, die jedoch keinen Treffer mehr erzielen können. Einmal ist Keeper Butt heute gut aufgelegt, nachdem er vor einer Woche gegen Cottbus noch das 0:1 verschuldet hatte, und dann stellen sich die Borussen in der Disziplin Toreschießen nicht immer übermäßig geschickt an. Bayer zeigt sich jedoch völlig verunsichert und kann die Abschlußschwäche des BVB nicht nutzen, selbst wieder ins Spiel zu kommen - tatsächlich ist man selbst vom Erzielen eines möglichen Anschlußtreffers weit entfernt und kommt nicht mal mehr zu einer echten Torchance.
Trotz der blamablen Vorstellung ihrer Kicker, die in dieser Form ein ernsthafter Kandidat für den
Abstieg aus dem Oberhaus sind, zeigen sich die Fans in Rot und Schwarz gut aufgelegt und supporten über 90 Minuten durchgängig. Dabei halten sich Anfeuerungen für ihr Team und Schmähungen des Supports der Heimmannschaft die Waage, zu Protesten gegen die Leistung der Bayer-Kicker kommt es nicht. Die Kritik der Gästefans am Heimsupport läßt sich heute nicht von der Hand weisen und mit ihrem Gesang Ihr seid nur ein Fernsehpublikum liefern die Leverkusener dann schon fast das Motto des Tages. Von gelb-schwarzer Seite sind tatsächlich nur selten Gesänge zu hören und auch das Starten der La-Ola-Welle - zumindest das sonst Standard im Westfalenstadion - will nicht gelingen - die Welle versiegt bereits auf der Süd- oder am Anfang der Gegentribüne, was von vielen BVB-Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert quittiert wird, ohne daß man von dort aus was dagegen tun könnte. Die Bayer-Fans dagegen bleiben bis zum Ende aktiv und führen in sportlich aussichtsloser Situation noch eine Schalparade und eine Humba-Täterä auf, bei der sich der ganze Stehplatzblock beteiligt. Das Geschehen ist wohl ein klarer Beleg dafür, daß die Größe des Stehplatzbereiches auf der Südtribüne dringend reduziert werden muß, um die aktiven Fans örtlich zusammenzukriegen und so wieder zur Keimzelle des Heimsupports werden zu lassen!
Das Westfalenstadion befindet sich inzwischen deutlich im Wandel. Die neuen Tribünenteile in den Ecken
sind weitgehend fertiggestellt und können wohl demnächst mit den vier Tribünen verbunden werden. Dieser Zusammenbau wirft seinen Schatten insofern voraus, daß die Seitenwände der Tribünen bereits entfernt sind, so daß man in den Außenbereichen momentan mit schrägem Regen und starker Zugluft zu kämpfen hat - aber das ist wohl kaum der Grund für die schlechte Stimmung.
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