Liverpool FC

Liverpool FC vs. CD Alavés 5:4 n. V.

CD Alavés

16.05.2001, Westfalenstadion Dortmund, UEFA-Pokal Finale

Ticket
50000 Zuschauer

Mit dem Ausbau auf eine Kapazität von 50000 Sitzplätze hat sich das Westfalenstadion in Westfalenstadion Dortmund - Totale Dortmund vor einigen Jahren in die Liste potentieller Spielorte für ein Europapokalfinale eingetragen. Das hat wohl auch der Europäische Fußballverband so gesehen und das Endspiel des diesjährigen UEFA-Pokal-Finales ins östliche Ruhrgebiet vergeben. Nachdem sich Borussia Dortmund bei der Organisation des Ticket-Verkaufs, der aus irgendwelchen Gründen nicht wie meist vom nationalen Fußballverband an die UEFA abgetreten wurde, nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert hat - so erhielten viele Leute gar keine Bestätigung ihrer Bestellung oder nur für ein Ticket statt für zwei, obwohl in der Geschäftsstelle bis zuletzt die Auskunft gegeben wurde, allen Reservierungen könne gefolgt werden -, hat man es dann letztlich doch geschafft, gut 50000 Karten an Mann und Frau zu bringen, so daß einem Fußball-Fest nichts mehr im Wege stehen sollte.

Nachdem tagsüber das auch bei BVB-Europapokalspielen übliche Fanfest auf dem Friedensplatz durchgeführt Westfalenstadion Dortmund - Nordtribüne mit LFC-Fans wurde, finden die Zuschauer am Westfalenstadion entgegen vorheriger Ankündigungen keine weitläufigen Absperrungen vor und auch die Trennung der Fangruppen ist nicht besonders streng. Erwartungsgemäß gibt es zwischen den Liverpool-Supportern und den Anhängern von Alavés keine Probleme, man beschränkt sich darauf, sein jeweiliges Team zu unterstützen. Der Großteil des Publikums steht hinter den Roten, haben sich doch auch sehr viele Deutsche lfc-mäßig in Schale geworfen, so daß die Sprechchöre der Engländer und Anglophilen eine beachtliche Lautstärke erreichen können. Die Basken geben sich alle Mühe, dagegenzuhalten und präsentieren sich für spanische Verhältnisse als ebenfalls sehr sangesfreudig. Wie üblich hat auch das eine oder andere Pyro den Weg auf die Nordtribüne - heute in den Händen des LFC - und die Südtribüne - wo heute nicht unbedingt typischerweise Blau-Weiß dominiert - gefunden.

Vor dieser Kulisse entwickelt sich das wohl beste UEFA-Cup-Finale, das es seit der Umstellung von Hin- und Westfalenstadion Dortmund - Südtribüne mit Alavez-Fans Rückspiel auf eine einzelne Partie auf neutralem Platz gegeben hat. Natürlich sind die Engländer haushohe Favoriten - ist doch fast jeder davon ausgegangen, daß das Halbfinale zwischen dem FC Barcelona und den Reds das eigentliche Endspiel um den Pokal war. So scheint es dann auch schon gelaufen zu sein, als Liverpool schnell mit 2:0 und später mit 3:1 in Führung geht, doch ein Doppelschlag nach der Pause sorgt für den Ausgleich und auch eine nochmalige Führung für die Engländer hat keinen Bestand. Schließlich geht es also mit 4:4 in die Verlängerung, so daß der nächste Treffer die Partie entscheiden würde. Drei Minuten vor Schluß und zwei gelb-rote Karten für Alavés später ist es dann ein Eigentor der Basken, das den Engländern doch noch die Krone aufsetzt. Letztendlich ist das wohl auch verdient, ist doch Alavés in ebendieser Verlängerung mit den Kräften am Ende - was letztendlich auch der Grund für die Fouls ist, die für die Hinausstellungen sorgen.

Westfalenstadion <i>Dortmund</i> - folgt

Westfalenstadion <i>Dortmund</i> - folgt

Als Fazit bleibt ein denkwürdiges Spiel, auf das alle Beteiligten stolz sein dürfen. Die baskischen Spieler, weil sie dem Favoriten Paroli geboten haben und nur ein Quentchen Glück an der Sensation gefehlt hat - spätestens jetzt ist der Name Alavés mit Sicherheit in Europa bekannt! -, die englischen Spieler nicht nur wegen des errungenen Pokals, sondern auch, weil sie sich von den verspielten Führungen nicht haben verunsichern lassen, beide Fangruppen, weil sie gezeigt haben, wie man ein friedliches Fußballfest feiert und trotzdem (?) zu seinem jeweiligen Team steht und die neutralen Zuschauer, weil sie einem der attraktivsten und besten Fußballspiele beigewohnt haben, die die letzten Jahre zu bieten hatten. Dem Schreiber dieser Zeilen fällt zum Vergleich bestenfalls das letztjährige Europameisterschaftshalbfinale zwischen Portugal und Frankreich ein.

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