Schalke 04

Schalke 04 vs. Bayer Leverkusen 0:0

Bayer Leverkusen

28.10.2000, Parkstadion, Bundesliga

Ticket
42000 Zuschauer

Das Parkstadion ist sicher für einen bekennenden BVB-Anhänger wie den Verfasser dieser Zeilen ein etwas Parkstadion - Tribüe durch die Bäume ungewöhnlicher Aufenthaltsort, was um so mehr gilt, wenn es sich um den Fanblock der Königsblauen handelt (die Motivation für den Besuch fällt in den Bereich Reisebegleitung). Hier ergibt sich die Gelegenheit, die Stimmung bei den Revierrivalen aus Gelsenkirchen und Dortmund direkt zu vergleichen, wird doch vor allem dem BVB-Anhang häufig vorgeworfen, alte Qualitäten nicht gehalten zu haben. Das Ergebnis lautet, daß faktisch auch emscherabwärts nur mit Wasser gekocht wird. Tatsächlich scheint es, als sei es in deutschen Stadien allgemein etwas ruhiger geworden - ein Eindruck, der auch schon beim Ruhrderby in der vergangenen Saison entstanden ist.

Heute mag auch eine Rolle spielen, daß die sportliche Leistung in diesem nominellen Spitzenspiel einiges zu wünschen übrig läßt. Zwar machen die Knappen vor allem im zweiten Abschnitt das Spiel und eigentlich müßte der frei vor dem Bayer-Tor auftauchende Mpenza für den Sieg der Heimmannschaft sorgen, doch insgesamt muß festgestellt werden, daß bei beiden Teams viel Sand im Getriebe ist und die Partie nicht wirklich einen Sieger verdient hat. So versäumt es der FC Schalke, die Tabellenführung zu übernehmen, was am folgenden Tag dann von einer anderen blauweißen Mannschaft in Gestalt von Hertha BSC übernommen wird.

Parkstadion - Tribüne

Parkstadion - unüberdachte Sitzplätze

Die Tage des Parkstadions sind gezählt, denn unmittelbar neben dem Spielort, der neben einer überdachten Tribüne nicht viel zu bieten hat, wird zur Zeit die Arena Auf Schalke errichtet, in der die Blau-Weißen demnächst dem runden Leder hinterherjagen sollen. Die beiden Grounds können jeweils als typische Stadien ihrer Generation angesehen werden. Das Parkstadion ist eine Riesenschüssel mit Laufbahn, in der die Zuschauer eine für heutige Verhältnisse unzumutbare Distanz zum Spielfeld haben, und damit typisch für die Stadien, die in den siebziger Jahren errichtet wurden. Die Arena steht ganz im Zeichen des neuen Jahrtausends und ist nicht nur mit einem variablen Dach versehen, sondern auch mit einem fahrbaren Rasen, der zwischen den Partien zum Belüften und Sonnen aus der Halle bewegt werden soll. Viele, die schon mal den Gelredome in Arnheim von innen gesehen haben, werden dem Projekt wohl mit gemischten Gefühlen begegnen und dran zweifeln, daß in der Arena richtige Fußballstimmung aufkommen wird.

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