Im Finale des Amstelcups stehen sich in der Schüssel (Übersetzung von De Kuip) mit Roda JC
und dem NEC zwei absolute Außenseiter, aber auch zwei als Pokalteams geltende Mannschaften gegenüber.
Obwohl das Stadion nicht ausverkauft ist, läßt die Stimmung von Anfang an nichts zu wünschen übrig, und darüber hinaus wimmelt die City von Rotterdam schon Stunden vor Spielbeginn von feiernden NECern, während der Roda-Anhang offensichtlich direkt zum Stadion Feijenoord - so der offizielle Name der Arena, den man jedoch so gut wie nie zu Ohren bekommt - gebracht worden ist.
Die Partie wird von beiden Seiten offensiv geführt und könnte genausogut 6:4 ausgehen, wirklich kritisch für Roda sind nur zehn Minuten vor der Halbzeit, als ein paarmal das Glück der Vater des Zu-Nulls ist. Die Stimmung auf der Seite der Gelbschwarzen, von wo wir das Spiel
verfolgen, ist dementsprechend beim Stand von 1:0 positiv angespannt und schlägt mit dem Endstand, der unmittelbar vor Schluß per Elfmeter gesichtert wird, in pure Begeisterung um.
Ein echtes Abenteuer ist es übrigens, die Kamera ins Stadion zu bekommen, weil angeblich
Fotografieren verboten ist. Zunächst muß ich sie am Eingang hinterlegen, verfolge aber dann frustriert, wie jeder zweite einen Fotoapparat dabei hat und einige sogar per Videokamera aufnehmen, was im Stadion keinen Menschen interessiert. Daraufhin starte ich in der Pause eine Offensive auf die Kamera, die durch den Einsatz von zwei uneidlichen Falschaussagen (1. Ich habe 600 km bis nach
Hause zu fahren und ich brauche mein Zeug, damit es nachher schnell geht. und 2. Ich will gar nicht fotografieren und tu's auch ganz bestimmt nicht - Notlügen!) erfolgreich ist.
De Kuip ist jedenfalls ein paar Fotos wert: ein atemberaubendes Stadion, das ein klein wenig Arenacharakter hat, aber dennoch nicht die Kälte von Stadien wie in Leverkusen, Arnheim oder Amsterdam ausstrahlt. Schade, daß die
nicht gerade als friedlich bekannten Fans von Feyenoord, das hier seine Heimspiele austrägt, meist
den Besuch in dem Stadion für Auswärtsfans zu einem zweifelhaften bis gesundheitsgefährdenden Erlebnis werden lassen.
Das ist um so bedauernswerter, da Feyenoord in einer sehr positiven Tradition als Arbeiterverein steht.
Hoch die internationale Solidarität wäre ein klassisches Motto der Arbeiterbewegung, das sich die heimischen Fans zu Herzen nehmen und dabei direkt auf die einheimischen Gegner ausdehnen sollten. Die Realität gibt da allerdings keinen Anlaß zu Hoffnung, schreckt man doch nicht davor zurück, im Rahmen von Meisterfeiern selbst die eigene Stadt kurz und klein zu hauen.
Beim Pokalendspiel jedoch bleibt alles friedlich, auch als nach Abpfiff keine Trennung zwischen den Fangruppen stattfindet, sondern alles ungehindert durcheinanderlaufen kann. Dieses Spiel ist mit Sicherheit nicht nur für mich eines der absoluten Highlights der Saison, auch wenn sich die Supporter
des NEC den Ausgang wohl etwas anders vorgestellt hätten!
Unten ist noch auf zwei Bildern zu sehen, daß man bei Roda einen solchen Erfolg zu feiern weiß.
|